Test Motorola Edge 60 Pro
Es wird als Mittelklasse Smartphone betitelt. Für mich grenzt es aber schon an die Oberklasse. Das Motorola Edge 60 Pro. Für mich ein absolutes Highlight und eine echte Überraschung. Bevor ich jedoch mit Test loslege, möchte ich sagen, dass ich in der Vergangenheit privat schon drei Modelle von Motorola genutzt habe und auch ein Vorgängermodell des Motorola Edge 60 Pro in Gebrauch hatte. Somit steckt viel Motorola Erfahrung in diesem Test Motorola Edge 60 Pro.
Design:
Das Motorola Edge 60 Pro kombiniert stilvolles Aussehen mit moderner Technik. Die beeindruckende Griffigkeit überzeugt sofort, wenn man das Gerät in die Hand nimmt. Die Rückseite aus Kunstleder (oder Nylon) wirkt nicht nur edel, sondern bietet dank ihrer rauen Oberfläche auch einen festen Griff. Mit einer Bauhöhe von lediglich 8,2 Millimetern und einem Gewicht von 186 Gramm gehört das Smartphone zu den handlichsten Modellen am Markt. Und das bei einer großzügigen Bildschirmdiagonale von 6,7 Zoll. Schlank, edel, toll. Wie auch bei anderen Modellen von Motorola, kommen auch beim Edge 60 Pro erneut Pantone Farben zum Einsatz. Das Gerät gibt es in den Farben: Sparkling Grape, Dazzling Blue, Walnut und Shadow. Unser Testmodell hat die lila Variante Sparkling Grape. Langweilig ist das Smartphone dadurch ganz bestimmt nicht.
Display:
Das OLED-Panel an der Front beeindruckt mit einer kristallklaren Auflösung von 2.712 × 1.220 Pixeln und einer geschmeidigen Bildwiederholrate von 120 Hertz. Farben und Kontraste erreichen das übliche Spitzenlevel der OLED-Technologie. Bei maximaler Helligkeit bleibt auf dem Display auch bei Sonneneinstrahlung alles gut lesbar. Geschützt wird das Display durch Gorilla Glas 7i. Der Bildschirm ist abgerundet (Quad-Curved) und geht fließend in den Rahmen über.
Prozessor:
Im Motorola Edge 60 Pro arbeitet kein Snapdragon-Prozessor mehr. Stattdessen kommt der MediaTek Dimensity 8350 Extreme zum Einsatz. Unterstützt wird der Chip von bis zu 12 GB RAM und bis zu 512 GB internem Speicher. Leider ist eine Erweiterung des Speichers bei der Pro-Variante nicht möglich. Gegenüber dem Edge 60 Fusion setzt sich das Edge 60 Pro durch und erzielt in allen Leistungstests höhere Werte. Um allerdings in der Oberklasse spielen zu können, müsste Motorola noch etwas an dem Prozessor schrauben.
Akku:
Das Motorola Edge 60 Pro überzeugt mit einer sehr kurzen Ladezeit und sehr langer Ausdauer bei Dauerbelastung. Die Batterie des Edge 60 Pro bietet sogar 6.000 mAh Kapazität und unterstützt eine maximale Ladeleistung von bis zu 90 Watt. Dafür ist allerdings ein besonderes Netzteil nötig und das legt Motorola allerdings nicht mehr bei. Im Shop von Motorola kann man dieses aber erwerben. Auch ist es möglich das Motorola Edge 60 pro mit bis zu 15 Watt kabellos zu laden. Die Akkulaufzeit beträgt im Gebrauch über 14 Std. Im Standby mehrere Tage.
Kamera:
Die Kamera des Edge 60 Pro hat mich wirklich beeindruckt. Dies ist aber auch kein Wunder denn das Modell wurde erst kürzlich von einer unabhängigen Jury bei ComputerBase zur besten Smartphone-Kamera ausgezeichnet. Auf der Rückseite des Edge 60 Pro sitzt ein Kameramodul mit drei Objektiven und Blitz. Es umfasst: eine 50-MP-Hauptkamera, eine 50-MP-Ultraweitwinkelkamera sowie eine 10-MP-Telekamera mit 3-fachem optischem Zoom. Die Frontkamera hat ebenfalls 50 MP. Die Farben der Fotos sind Pantone zertifiziert. Sie sorgen für eine besonders natürliche Farbdarstellung.
Bei Tageslicht liefert die Hauptkamera solide Ergebnisse: kräftige Farben und scharfe Details. Mit steigender Vergrößerung nimmt die Schärfe jedoch schrittweise ab. Ein 50 facher Zoom ist möglich, jedoch leidet die Schärfe dadurch sehr. Trotzdem war ich von dem Ergebnis beeindruckt. Insgesamt wirken die Fotos beim Edge 60 Pro sehr lebendig und farbenfroh. Gegenlicht ist die Achillesferse: Artefakte überziehen oft das ganze Bild, Kontrast bricht ein – wie bei alten Linsen ohne Beschichtung. Bei Dunkelheit überzeugt die Hauptkamera mit plastischen, scharfen Bildern – Detailverlust ist spürbar, bleibt aber insgesamt auf sehr gutem Niveau.
Beispiel des Zooms:
Ultraweitwinkelkamera:
Obwohl die Ultraweitwinkelkamera die gleiche Auflösung hat, erfasst sie deutlich weniger Details als die Hauptkamera. Farben und Kontrast sind fast identisch stark, doch das Rauschen im Schatten fällt schon bei Tageslicht auf und die Weitwinkelverzerrung ist nicht vollständig korrigiert. Überraschend: Bei Gegenlicht schneidet die Ultraweitwinkelkamera besser ab als die Hauptkamera. Zwar sinken Kontrast und Schärfe deutlich, doch das Bild wird nicht halb von Artefakten überlagert.
Makromodus:
Bei optimalem Licht liefert der Makromodus nahezu perfekte Ergebnisse. Und auch der Portraitmodus überzeugt auf ganzer Linie. Dies gilt auch für den Videomodus und das Mikrofon.
Wir halten fest: Bei gutem Licht liefern Haupt-, Ultraweitwinkel- und Telekamera allesamt starke bis sehr gute Fotos mit lebendigen Farben und kräftigen Kontrasten. Bei den Kritikpunkten jammern wir auf hohem Niveau, denn die, die es besser können, spielen in der Oberklasse. Das Edge 60 Pro ist für mich ein Stern in der Mittelklasse.
Hier einige Aufnahmen, die wir mit dem Motorola Edge 60 Pro gemacht haben:






Konnektivität:
Das Motorola Edge 60 Pro bietet alles, was in dieser Preisklasse erwartet wird: LTE und 5G auf allen relevanten Bändern, WiFi 6, Bluetooth 5.4 sowie NFC. Für Hi-Res-Audio unterstützt es LHDC, LDAC und aptX HD – andere Codecs blieben ungetestet. Dual-SIM funktioniert mit einer physischen Karte plus eSIM.
Betriebssystem:
Das Motorola Edge 60 Pro kommt mit Android 15 und ist (wie von Motorola gewöhnt) angenehm zu bedienen. Alles wirkt aufgeräumt und stylisch. Motorola positioniert sich als offene KI-Plattform und will möglichst viele Anbieter integrieren. So bündelt das Edge 60 Pro Google Gemini, Perplexity, Microsoft Copilot und Meta Llama in einem System. Um allerdings Moto KI zu nutzen, ist ein Kundenkonto erforderlich. Updates gibt es für das Gerät bis 2029.
Sonstiges:
Das Motorola Edge 60 Pro ist technisch auf dem aktuellen Stand. Das Smartphone nutzt Wi-Fi 6E und ermöglicht kontaktloses Bezahlen via NFC. Der Fingerabdrucksensor befindet sich unter dem Bildschirm. Es fehlen ein Speicherkartenslot und ein Kopfhörerausgang für den kabelgebunden Musikgenuss.
Fazit:
Das Motorola Edge 60 Pro ist ein Smartphone der oberen Mittelklasse. Um mit den Flaggschiffen von Samsung, Google etc. mitzuhalten, fehlt es vor allem dem Prozessor an Spitzenleistung. Dafür überzeugt das helle, reaktionsschnelle Display. Die Kamera liefert bei Tageslicht starke Ergebnisse – solange der Zoom nicht zu stark ausgereizt wird. Für mich ist das Edge 60 Pro ein echter Geheimtipp und wenn man den Preis betrachtet (400 Euro), sollte die Wahl hier nicht schwer fallen.
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Bilder: Motorola Mobility LLC, eigene Aufnahmen







