Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Spider-Man – Die wahre Geschichte von Green Goblin.
Erscheinungsdatum | 03.12.2024 |
Zeichner | Michael Sta. Maria |
Autor | J. M. DeMatteis |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 128 |
Stories | Spider-Man: Shadow of the Green Goblin 1–4, Peter Parker, Spider-Man (1990) -1 |
Preis | 16,00 € |
Über Spider-Man muss ich euch vermutlich nicht viel erzählen. In den letzten Jahren hat der Superheld immer mehr an Popularität gewonnen und wurde mit jedem Film, der ins Kino kam, einfach noch beliebter. Stan Lee hat hier wirklich jemanden erschaffen, mit dem sich jeder identifizieren kann. Und das ist eine Legacy, die man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Genauso ikonisch wie Peter Parker alias Spider-Man ist, genauso gefährlich sind auch seine Gegner. Egal ob Kraven, Carnage oder Sandman – jeder ist schlimmer als der andere und versucht, Peters Leben zur Hölle zu machen.
Ein Bösewicht ist aber wichtiger als die anderen. Einer, der Peters Leben mehr als alle anderen geprägt hat und über mehr als nur ein Medium bekannt ist: der Green Goblin. Neben den Comics wurde er erstmals bekannt durch Tobey Maguires Spider-Man und seinen neuesten Auftritt in Spider-Man: No Way Home. Man kann schon davon sprechen, dass wir hier einen der ikonischsten, wenn nicht den ikonischsten Spider-Man-Gegenspieler haben.
Die Geschichte rund um Norman Osborns Werdegang zum Green Goblin ist aber auch nicht nur einseitig, sondern vor allem vielschichtig. Spider-Man – Die wahre Geschichte von Green Goblin erzählt jedoch nicht, wie es der Name vermuten mag, vom Green Goblin, sondern vom Proto-Goblin alias Nels van Adder. Hierzu geht es in die Vergangenheit. Ob dieser Trip sich jedoch lohnt oder ob man doch eher zu anderen Spider-Man-Comics greifen sollte, erfahrt ihr in dieser Comic-Kritik!
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
Nur einen Monat nach dem tragischen Tod von Onkel Ben kämpft der junge Peter Parker noch immer mit seiner quälenden Schuld und Trauer – während er als unerfahrener Spider-Man in einer Welt voller Gefahren seinen Platz finden muss. Doch die Zeit, um zu lernen, ist knapp: Mutig stellt er sich dem brutalen Sandman entgegen, obwohl er kaum vorbereitet ist. Gleichzeitig gerät er in einen gefährlichen Konflikt, als er sich zwischen seinem zukünftigen besten Freund Harry Osborn und dem furchterregenden Proto-Goblin stellen muss. Und während Peter sich seiner Verantwortung als Held stellen muss, wird auch Gwen Stacy von ihren eigenen Sorgen und inneren Konflikten verfolgt.
Die Grundprämisse finde ich einfach schon direkt genial: Eine Reise in die Anfangszeit von Spider-Man und eine Geschichte, von der wir bis jetzt nichts gehört haben – oder eher eine, die bis jetzt mehr oder weniger angedeutet wurde. Hier war Peter noch nicht mit Harry und auch nicht mit Gwen befreundet, hat aber immer noch mit dem Tod von Onkel Ben und seiner Beziehung zu Tante May zu kämpfen. Das sind alles wirklich spannende Themen, die wir schon lange nicht mehr bei Spider-Man gesehen haben und die hier wirklich toll ausgearbeitet werden. Kein Wunder, dass das so gut funktioniert, wenn man mit Autor J. M. DeMatteis einen der besten Spider-Man-Autoren für den Comic hatte.
Besonders mag ich aber, wie man es schafft, mit der Geschichte mehr Hintergrund zum Charakter Green Goblin zu bringen, ohne dabei die Timeline zu sehr ins Wanken zu bringen. Das ist eine Kunst, wenn man bedenkt, wie oft das schiefgehen kann. Was mir gefehlt hat, war etwas mehr Kontext zur Figur Proto-Goblin. Das kann aber besonders die Darstellung zwischenmenschlicher Momente wieder wettmachen. Wer Spider-Man-Fan ist oder einfach nach einer tollen, abgeschlossenen Superhelden-Geschichte sucht, der wird mit diesem Comic eine richtig gute Zeit haben und eine Menge Neues über Peter Parker lernen. Auch die Nebenfiguren kommen nicht zu kurz, weshalb ich euch diesen Titel als einen ganz persönlichen Tipp gerne ans Herz legen möchte. Wirklich fantastisch geworden!
Zeichnungen:
Keine Ahnung, wie das möglich ist, aber Zeichner Michael Sta. Maria schafft es beinahe problemlos, einen Stil zu erschaffen, der den Leser direkt zurück in eine goldene Zeit von Spider-Man transportiert. Würde ich nicht wissen, dass der Comic aktuell ist, würde ich meinen, eine Geschichte aus der frühen Zeit von Peter Parker zu lesen. Hier werden immer wieder Panels präsentiert, die sich sehen lassen können und bei denen man gerne mal etwas länger verweilen möchte. Auch die Kämpfe und die generelle Action sind toll inszeniert und werden mit dynamischen Bildern untermalt, die das Leseerlebnis noch einmal deutlich aufwerten. Wie der Inhalt ist also auch die Kunst in diesem Comic spitzenklasse! Excelsior!
Fazit zu Spider-Man – Die wahre Geschichte von Green Goblin:
Spider-Man – Die wahre Geschichte von Green Goblin ist ein beeindruckender Comic, der Fans und Neulinge gleichermaßen begeistern wird. Die Geschichte bietet eine faszinierende Rückkehr in die Anfangszeit von Spider-Man und bringt gleichzeitig mehr Tiefe in die Figur des Green Goblin, ohne dabei die etablierte Timeline durcheinanderzubringen. J. M. DeMatteis liefert eine meisterhafte Erzählung, die sowohl emotional als auch spannend ist, und mit Zeichnungen von Michael Sta. Maria wird das Ganze visuell auf höchstem Niveau untermalt.
Die Mischung aus Action, zwischenmenschlichen Momenten und einer intensiven Charakterentwicklung macht den Comic zu einem echten Highlight. Selbst kleinere Schwächen, wie der etwas dürftig beleuchtete Proto-Goblin, fallen kaum ins Gewicht, da die Story und die Darstellung der Figuren so stark sind. Für alle Spider-Man-Fans, die einen frischen Blick auf die frühen Jahre ihres Lieblingshelden werfen möchten, und für jeden, der eine in sich abgeschlossene, fesselnde Superheldengeschichte sucht, ist dieser Comic ein absolutes Muss. Großartig erzählt, brillant gezeichnet – ein Werk, das in keiner Sammlung fehlen sollte.