Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Blood Hunt Sonderband: Spider-Man/Black Panther.
Erscheinungsdatum | 18.02.2025 |
Zeichner | Marcelo Ferreira, Farid Karami |
Autor | Cheryl Lynn Eaton, Justina Ireland |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 152 |
Stories | Amazing Spider-Man: Blood Hunt 1–3, Black Panther: Blood Hunt 1–3 |
Preis | 20,00€ |
Im Schatten der Blood Hunt-Saga, die 2025 das Marvel-Universum in vampirische Dunkelheit taucht, schlägt dieser Sonderband zwei ganz unterschiedliche Töne an – und vereint dennoch thematisch zwei Helden, die auf ihre je eigene Weise mit der eskalierenden Bedrohung ringen. Spider-Man/Black Panther – Blood Hunt Sonderband erzählt zwei eigenständige Geschichten, die sich parallel zum globalen Event entfalten – ohne dass sich die Wege der Figuren kreuzen.
Auf der einen Seite steht Peter Parker, der seit dem schicksalhaften Spinnenbiss als geistreicher Beschützer New Yorks agiert – ein Held, der nie darum bat, aber immer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Auf der anderen Seite begegnen wir T’Challa, dem geweihten Kriegerkönig von Wakanda, der durch uralte Rituale und moderne Technologie zu einer der faszinierendsten Figuren des Marvel-Kosmos wurde.
Zwei Helden, zwei Welten – vereint im Kampf gegen eine Finsternis, die weder Herkunft, Macht noch Erfahrung schont. Doch was erwartet uns in diesem Band? Stilvoller Grusel? Spannende Charakterarbeit? Oder doch nur ein weiteres Kapitel im Event-Karussell? Wer wissen will, ob sich das Blättern lohnt – und für wen – darf jetzt gespannt weiterlesen.
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
Eine düstere Nacht hat die Welt verschlungen – und mit ihr kam der Schrecken: Vampire regieren das Chaos! Im explosiven Blood Hunt-Special schließen sich Spider-Man, Misty Knight und der furchteinflößende Lizard zusammen, um ihre gefallenen Verbündeten Morbius und Colleen Wing aus den Klauen der blutrünstigen Invasoren zu befreien. Während in den Schatten New Yorks der Kampf tobt, beginnt im Herzen Afrikas eine gefährliche Mission: Der zum Vampir verwandelte Black Panther soll in Wakanda selbst eine heikle Aufgabe für den unnachgiebigen Jäger Blade erfüllen – doch auf wessen Seite steht er wirklich?
Das klingt nach mehr als nur spannend – ist am Ende aber leider nicht mehr als einfach nur „nett“. Das mag harsch klingen, vor allem bei solch großartigen Figuren wie Spider-Man und Black Panther. Aber die Geschichten schaffen es kaum, über den Status einer bloßen Ergänzung zum Event hinauszukommen. Klar – das sind sie im Grunde auch. Trotzdem hätte man ihnen mehr Eigenständigkeit verleihen können. So bleibt am Ende: zwei solide Geschichten im Schatten der großen Blood Hunt-Storyline.
Doch ganz so streng will ich nicht sein. Denn einer der beiden Teile ragt durchaus heraus – und das ist der von Black Panther. Spideys Story fühlt sich hingegen wie eine weitere typische Episode rund um die Spinne an – mit bekannten Figuren aus dem Beyond-Event wie Morbius, aber wenig Neuem. T’Challas drei Hefte hingegen gehen inhaltlich richtig in die Tiefe, binden das Event sinnvoll in die Mythologie Wakandas ein und liefern atmosphärisch starke Momente. Die Einbindung von Khonshu und Bast funktioniert hervorragend – und zeitweise hatte ich richtig Spaß beim Lesen. Wer also überlegt, sich den Band zu holen: Tut es wegen des Black Panther-Teils – der lohnt sich!
Zeichnung:
Auch die Zeichnungen hinterlassen bei mir gemischte Eindrücke. Marcelo Ferreira und Farid Karami liefern düstere, atmosphärisch starke Bilder mit gelungenen Actionsequenzen – aber sie brechen zu selten aus dem klassischen Superheldenstil aus, um dauerhaft zu beeindrucken. Besonders hervorzuheben sind jedoch die Rückblenden und Gottszenen im Black Panther-Teil. Diese Panels sind visuell durchdacht, dynamisch inszeniert und verdienen eindeutig Lob. Schade nur, dass dieses Niveau nicht durchgängig gehalten wird. Insgesamt also: gut anzusehen, aber nach dem Haupt-Event hätte ich mir visuell mehr erwartet.
Fazit zu Blood Hunt Sonderband: Spider-Man/Black Panther:
Blood Hunt Sonderband: Spider-Man/Black Panther will viel – und schafft zumindest zur Hälfte, dieses Versprechen einzulösen. Als Teil des düsteren Marvel-Events reiht sich der Band nahtlos in das apokalyptische Setting der Vampir-Invasion ein. Zwei ikonische Figuren – Spider-Man und Black Panther – stehen im Fokus, jede mit ihrer eigenen Perspektive auf das Chaos. Doch während einer der beiden Erzählstränge deutlich an Tiefe und Atmosphäre gewinnt, bleibt der andere erstaunlich blass.
Spider-Mans Beitrag wirkt leider zu sehr wie eine routinierte Ergänzung. Zwar ist es immer unterhaltsam, Peter Parker in Action zu sehen, doch diese Geschichte bietet kaum Überraschungen oder emotionale Relevanz. Die bekannten Figuren, darunter Morbius und Misty Knight, bleiben ebenso blass wie das erzählerische Konzept selbst. Es fehlt an Gewicht, an Tiefe, an einem echten erzählerischen Kern. Für Fans des Netzschwingers ist das nett, aber auch schnell vergessen.
Ganz anders sieht es beim Black Panther-Teil aus. Hier entfaltet der Band eine deutlich größere narrative Kraft. T’Challa, selbst zum Vampir geworden, steht im Zentrum einer Geschichte, die kulturelle Tiefe, göttliche Mythologie und eine existenzielle Krise miteinander verwebt. Die Einbindung von Bast, Khonshu und Wakandas spiritueller Vergangenheit verleiht der Handlung nicht nur eine epische Note, sondern auch eine Bedeutung, die weit über das Event hinausreicht. Dieser Abschnitt verleiht dem Sonderband die Substanz, die man sich insgesamt gewünscht hätte.
Auch zeichnerisch spiegelt sich dieser Unterschied wider. Während Spider-Mans Geschichte solide, aber unspektakulär bebildert ist, glänzt der Black Panther-Part mit eindrucksvollen Panel-Kompositionen, stimmungsvollen Rückblenden und visuell starken Momenten. Die Künstler zeigen hier, was möglich ist, wenn man Atmosphäre, Symbolik und Action wirkungsvoll vereint.
Insgesamt ist Blood Hunt Sonderband: Spider-Man/Black Panther eine zwiegespaltene Angelegenheit. Als reiner Event-Zusatz funktioniert der Band, liefert aber nur in einer seiner beiden Hälften echten Mehrwert. Wer sich den Band zulegt, sollte es vor allem wegen der Black Panther-Geschichte tun – sie allein macht die Lektüre lohnenswert. Für Spider-Man-Fans hingegen bleibt es ein netter, aber verzichtbarer Beitrag zur Vampir-Saga.
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