Horror Night with Tung Tung Tung Sahur im Test – Brainrot ist hier Programm

von Robin S.
1 Kommentar/Kommentare:

Wir alle kennen das Gefühl: Es wird mal wieder Zeit, sich ein neues Spiel auf Steam oder für die PlayStation zu holen. Zwischen all den bekannten Titeln großer Studios und den charmanten Indieperlen entdeckt man dabei manchmal Spiele, die so merkwürdig wirken, dass man sie sich eigentlich niemals anschauen würde – geschweige denn kaufen. Doch ganz so allein ist man mit diesem Eindruck nicht, denn es gibt definitiv einen Markt für diese ungewöhnlichen Spiele. Besonders im Horrorbereich ist der Trash-Anteil so hoch, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Und genau solche Spiele spielen wir gerne. Nicht unbedingt, weil sie besonders viel Spaß machen, sondern weil es einfach witzig ist zu sehen, auf welche kuriosen Ideen Entwickler so kommen.

Umso besser war es, als wir einen Review-Code für das Spiel Horror Night with Tung Tung Tung Sahur bekommen haben. Ihr erinnert euch bestimmt noch an die Brainrot-Memes, die vor einiger Zeit in den sozialen Medien viral gingen. Tung Tung Tung Sahur war dabei eines der bekanntesten und hat nun mit Horror Night with Tung Tung Tung Sahur sogar ein eigenes Horrorspiel bekommen. Dieses Spiel ist allerdings eher Trash als klassisches Horror – doch ob das etwas Schlechtes ist? Ganz im Gegenteil. In dieser Review erzählen wir euch von unserer Erfahrung mit dem Spiel und warum es trotz aller Schwächen auf seine eigene schräge Weise unterhaltsam sein kann.

Horror Night with Tung Tung Tung Sahur im Test - Brainrot ist noch untertrieben

Eine verbuggte Nacht mit Tung Tung Tung Sahur

Kommen wir direkt zu den weniger schönen Seiten: Horror Night with Tung Tung Tung Sahur ist nicht für die PlayStation 5 optimiert, auf der wir es getestet haben. Das Spiel ist voller Bugs, und die KI ist schlichtweg unbrauchbar. Immer wieder erschien UI auf dem Bildschirm, die dort nichts verloren hatte, und der Charakter Tung Tung Tung Sahur blieb ständig hängen oder entdeckte uns, obwohl er es eigentlich nicht hätte tun dürfen. Auch lässt sich jede Grafikeinstellung verändern – auf einer Konsole wohlgemerkt – was das Spiel zum Absturz bringen kann. Auf einer PlayStation sollte so etwas eigentlich nicht möglich sein. Hier fehlt es ganz klar an einer sauberen Konsolenanpassung. Diese fehlende Optimierung führt aber immerhin zu unfreiwillig komischen Momenten.

Apropos unfreiwillig komisch: Das gesamte Spiel steckt voller merkwürdiger Animationen, Soundeffekte aus frei zugänglichen Bibliotheken und Texturen, die nicht zu den Figuren passen. Alles wirkt extrem klobig und zusammengestückelt. Wahrscheinlich fehlt dem Entwickler noch Erfahrung – es ist immerhin erst sein zweites Spiel. Dennoch wäre es sinnvoll gewesen, sich etwas mehr Zeit für Struktur und Feinschliff zu nehmen oder zumindest die Konsolenversion besser abzustimmen. Potenzial war auf jeden Fall da.

Horror Night with Tung Tung Tung Sahur im Test - Brainrot ist noch untertrieben

Eine spaßige Nacht mit Tung Tung Tung Sahur

Ist das Spiel also schlecht? Nicht unbedingt. Horror Night with Tung Tung Tung Sahur hat trotz all seiner Mängel einen ganz eigenen Charme und macht stellenweise sogar richtig Spaß. Ob es nun die schrägen Rätsel oder die absurde Handlung sind – während meiner rund einstündigen Spielzeit hatte ich unerwartet viel Freude. Natürlich gibt es unzählige bessere Spiele, die man sich als Spieler eher gönnen würde, aber manchmal tut es einfach gut, so ein trashiges Herzensprojekt zu erleben. Man merkt deutlich, wie viel Spaß der Entwickler beim Erstellen des Spiels hatte und wie sehr er für das Entwickeln brennt.

Mit einem Preis von 8,99 € ist es zwar nicht unbedingt ein Schnäppchen, dafür bekommt ihr auf der PlayStation ziemlich einfach eine Platin-Trophäe – falls ihr sie denn überhaupt in eurem Profil sehen wollt. Wenn ihr also ein paar Euro übrig habt oder einfach Lust auf ein kurzes, spaßiges Spiel mit vielen fragwürdigen Entscheidungen habt, dann probiert es ruhig mal aus. Die Jumpscares funktionieren überraschend gut, und auch der Unterhaltungswert ist hoch – vorausgesetzt, ihr könnt mit dem sehr speziellen Charme umgehen.

Fazit zu Horror Night with Tung Tung Tung Sahur:

Horror Night with Tung Tung Tung Sahur ist kein gutes Spiel im klassischen Sinne. Technisch ist es eine Katastrophe: Bugs, Glitches, eine nicht funktionierende KI und völlig fehlende Optimierung auf der PlayStation lassen das Spielerlebnis oft frustrierend wirken. Dass sich Grafikeinstellungen auf einer Konsole anpassen lassen und das Spiel dabei sogar abstürzt, ist sinnbildlich für den gesamten Zustand. Alles wirkt unausgereift, unfertig und manchmal schlicht planlos.

Trotzdem – oder gerade deshalb – hat dieses Spiel seinen ganz eigenen Reiz. Hinter all dem Trash steckt eine spürbare Begeisterung fürs Entwickeln. Man merkt dem Projekt an, dass es nicht aus Kalkül, sondern mit echter Leidenschaft entstanden ist. Der Entwickler hat versucht, ein unterhaltsames Horrorspiel rund um eine Internet-Ikone zu schaffen, und auch wenn das Ergebnis objektiv betrachtet weit hinter heutigen Standards zurückbleibt, versprüht es eine gewisse charmante Naivität, der man sich nur schwer entziehen kann.

Wer mit dieser Erwartungshaltung an das Spiel herangeht, kann tatsächlich seinen Spaß haben. Horror Night with Tung Tung Tung Sahur ist ideal für eine kurze, schräge Spielerfahrung zwischendurch. Die absurden Animationen, die merkwürdige Soundkulisse und die trashige Präsentation sorgen für Lacher – oft unfreiwillig, aber immer unterhaltsam. Dazu kommen einige gut platzierte Jumpscares, die in ihrer Einfachheit trotzdem wirken.

Unterm Strich ist dieses Spiel kein Muss, aber eine kleine Trash-Perle für Fans des Skurrilen. Wer ein Herz für schräge Indieprojekte hat, eine hohe Frusttoleranz mitbringt und über technische Schwächen hinwegsehen kann, wird hier eine Stunde seltsamer, aber irgendwie liebenswerter Unterhaltung erleben. Für alle anderen bleibt es vermutlich ein Spiel, das man bestenfalls aus der Distanz betrachtet – und sich fragt, wie so etwas überhaupt auf der Konsole gelandet ist.

Das wirst Du auch mögen:

1 Kommentar/Kommentare:

Goosebumps: Terror in Little Creek im Test - Gänsehaut gibt es hier nur beim Rätseln - Gaming Magazin - Games-Mag - Gaming News and Gaming Reviews 29. August 2025 - 11:01

[…] AAA-Spiel erleben oder sich mit einem langwierigen RPG die Zeit vertreiben. Es reicht dann auch ein kleines Spiel, das man schnell beendet und das ansonsten nicht zu anspruchsvoll ist. Mit diesem Gedanken bin ich […]

Antwort:

Laß einen Kommentar da: