Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Die Rache von Moon Knight 1.
Erscheinungsdatum | 03.12.2024 |
Zeichner | Alessandro Cappuccio |
Autor | Jed Mackay |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 104 |
Stories | The Vengeance of Moon Knight (2024) 1-4 |
Preis | 13,00 € |
Moon Knight kennt ihr bestimmt. Die Faust Konshus ist neben den Comics nämlich auch bereits im MCU aufgetaucht und hat dort eine wirklich gute Serie spendiert bekommen. Auch in den Comics ist der ehemalige Söldner für tolle Geschichten und packende Action bekannt, die in jedem seiner Comics zu finden sind. Wer also nur ansatzweise Interesse am Thema Superhelden hat, sollte normalerweise keine Geschichte des Mondritters auslassen.
Lustigerweise hat Moon Knight auch kürzlich wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen. Nicht nur wegen eines Comics oder eines Auftritts im MCU, sondern weil er auch im neuen Heldenshooter Marvel Rivals mit dabei ist. Viele, die ihn vorher also nicht kannten, haben ihn jetzt auch über ein Videospiel kennengelernt. Ein guter Grund für eben jene Personen, mal in die Comics reinzuschauen.
Die Rache von Moon Knight 1 ist einer dieser Comics und zudem auch noch die neueste Geschichte, die Panini hierzulande über Moon Knight herausgebracht hat. Hier geht es aber nicht direkt um Moon Knight, sondern eher darum, welche Auswirkungen sein Tod in den vorherigen Storylines nun in der Welt der Comics hat. Damit stellt sich also die Frage, ob Die Rache von Moon Knight 1 überhaupt eine lesenswerte Geschichte für Moon-Knight-Fans ist, ob sie mehr als genug bietet, um neue Leser zu begeistern, oder auch ganz für sich alleine stehen kann. All diese Fragen klären wir hier in dieser Comic-Kritik!
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
Marc Spector, einst der gnadenlose Mondritter und die Faust des ägyptischen Gottes Khonshu, ist tot – oder zumindest glaubt man das. Während die furchtlose Tigra, der Avatar Hunter’s Moon sowie die loyalen Vampire Soldier und Reese seine Mission weiterführen, taucht plötzlich eine finstere Gestalt auf. Ein geheimnisvoller Moon Knight, gehüllt in schwarze Gewänder, tritt aus den Schatten und warnt die Gruppe: Niemand solle sich ihm in den Weg stellen, andernfalls würde er nicht zögern, sie zu töten. Doch wer ist dieser düstere Krieger? Ist es wirklich Marc, zurück aus den Tiefen des Todes, oder etwas weit Unheimlicheres?
Die Rache von Moon Knight 1 ist als Gesamtwerk meiner Meinung nach sehr solide und kann für gute Unterhaltung sorgen – es liegt aber sehr daran, was man hier erwartet. Moon Knight steht zwar im Titel und ist Teil der Story, der Held selbst ist aber nicht mehr in der Geschichte präsent. Moon Knight ist eben tot, und nun muss seine Mitternachts-Mission diesen Verlust verarbeiten. Was ich ganz toll an dem Comic finde, ist, dass man sich hier dazu entschieden hat, jedes Issue als eine Art Therapiesitzung der Mitglieder zu gestalten, die nach und nach von einer Psychologin befragt werden. Das hat mir schon in DCs Heroes in Crisis gefallen und ist auch hier wieder mein Highlight.
Der ominöse Moon Knight, der in der Geschichte vorkommt, ist wiederum leider etwas verschwendetes Potenzial. Mir gefällt die Auflösung, wer dahinter steckt, nicht – das ist eine rein subjektive Betrachtung. Was aber nicht subjektiv ist, ist, dass die ganze Storyline eigentlich nur davon lebt, dass man gespannt darauf wartet, wer dieser neue „Gegenspieler“ überhaupt ist. Aus diesem Grund frage ich mich auch, ob man diese Spannung im nächsten Band überhaupt halten kann, wenn diese Frage jetzt schon geklärt wurde. Also ein kleines, grundsolides Abenteuer mit Moon Knight im Titel, das mich zwar mit seinem ersten Band noch nicht überzeugt hat, aber es in Zukunft vielleicht schaffen könnte. Ich bleibe auf alle Fälle dabei!
Zeichnungen:
Die Zeichnungen von Alessandro Cappuccio sind einfach toll. Ich kann in dieser Rubrik immer schwer beschreiben, woran so etwas liegt, aber man hat hier wirklich gut den Kern der Geschichte erfasst und daraus mehrere kleine Kunstwerke geschaffen. Am Anfang fand ich es etwas detailarm, als dann aber noch Action dazu kam und mehr Emotionen transportiert wurden, war mir das vollkommen egal. Was man hier sehen darf, ist einfach richtig gut gelungen, und ich freue mich schon auf die Bilder im nächsten Band. Auch wenn mich der Inhalt nicht ganz überzeugen konnte, die Zeichnungen haben es in jedem einzelnen Panel.
Fazit zu Die Rache von Moon Knight 1:
Die Rache von Moon Knight 1 ist ein grundsolides Comic-Abenteuer, das jedoch stark von den Erwartungen der Leser abhängt. Während die Story interessante Ansätze zeigt – insbesondere durch die psychologisch angehauchten Therapiesitzungen der Mitternachts-Mission – bleibt die Auflösung des mysteriösen neuen Moon Knight hinter ihrem Potenzial zurück.
Wer eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Marc Spector oder klassische Moon-Knight-Action sucht, könnte hier etwas enttäuscht sein. Dennoch punkten die Zeichnungen von Alessandro Cappuccio durchweg mit beeindruckender Dynamik und emotionaler Tiefe, was das Gesamtwerk visuell aufwertet. Für Fans des Mondritters bleibt es ein interessanter Einstieg in eine neue Storyline, die in den kommenden Bänden vielleicht mehr zu bieten hat.