Nicht ganz was ich erwartet habe – Descendants: The Rise of Red

Diese Fortsetzung macht Spaß, ist aber nicht ohne Fehler!

von Robin S.
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Starten wir direkt auf einer persönlichen Note: Ich habe eine wirklich starke Verbindung zu den Descendants-Filmen. Nicht nur haben sie mir bereits durch schwere Zeiten geholfen, auch kann ich mir die gesamte Trilogie ohne Probleme jederzeit anschauen. Kein Wunder also, dass ich mich gefreut habe, jedoch auch relativ stutzig war, als ein neuer Film im Universum angekündigt wurde. Die Hauptgeschichte ist zu Ende erzählt. Mit Cameron Boyce ist zudem einer der Hauptdarsteller von uns gegangen, wodurch man irgendwie respektvoll mit der Figur von Carlos in der Welt selbst umgehen muss. Alles kein wirklich guter Anfang für einen neuen Film.

Dann gab es aber immer mehr Informationen. Neue Geschichte, neue Figuren, dafür aber dasselbe Universum. Im Mittelpunkt steht neben Auradon auch das Wunderland, welches bisher noch nicht in den Originalfilmen aufgenommen wurde. Ich war hyped, sag ich euch. Auch die ersten Trailer haben mir richtig Lust auf den neuen Film gemacht. Dann sind da auch noch Rita Ora als die Herzkönigin und Brandy als Cinderella, welche die Figur schon einmal zuvor in einem anderen Disney-Werk spielen konnte. Was soll da schon schiefgehen? Descendants: The Rise of Red erschien am 12. Juli 2024 exklusiv für die Streaming-Plattform Disney Plus. Ob sich das Anschauen des Films lohnt, erfahrt ihr in dieser Kritik.

Descendants The Rise of Red

Überall und nirgendwo

Descendants: The Rise of Red erzählt uns von Red, der Tochter der in Wunderland herrschenden Herzkönigin. Anders als Auradon ist Wunderland kein schöner Platz, sondern ein von Hierarchie geprägtes Land, das mit einer bösartigen Königin gestraft ist, die allen zur Strafe gerne den Kopf abhacken würde. Red will nicht wie ihre Mutter sein. Sie möchte ihr eigenes Leben führen, wird von der Herzkönigin jedoch ständig zurückgehalten, bis eines Tages die neue Direktorin Uma sich dazu entscheidet, auch Red auf die Auradon Prep einzuladen. Zu Reds Überraschung nimmt ihre Mutter die Einladung an. Beide reisen gemeinsam nach Auradon und treffen dort auf Cinderella sowie ihre Tochter Chloe. Während am Anfang noch alles friedlich erscheint, wandelt sich die Situation schnell. Die Herzkönigin beschwört ihre Soldaten und reißt die Macht der Schule an sich. Dann geraten Red und Chloe durch ein mysteriöses Gerät des verrückten Hutmachers auch noch in die Vergangenheit. Ein wildes Chaos, mit noch wilderen Folgen…

Eigentlich lässt sich die Geschichte noch einfacher herunterbrechen: Böse Königin will Macht an sich reißen, Tochter und ungleiche Freundin reisen in die Vergangenheit und müssen das Ereignis aufhalten, das die Mutter böse gemacht hat. Punkt. Gar nicht so schwer, richtig? Genau hier liegt nämlich auch eines meiner größten Probleme mit dem Film. Der Geschichte fehlt gänzlich ein Höhepunkt. Ich mag die Story und ihre Charaktere wirklich sehr, so sehr, dass ich auch ab und zu mal weinen musste. Trotzdem versucht man die ganze Zeit, den Ball als wichtiges Event herauszuarbeiten, nur um diesen nicht mal zu zeigen und die Geschichte einfach enden zu lassen. Kein wirklicher Höhepunkt außer einem kleinen Kampf, und dann wirkt es auch so, als hätten die gesamten Ereignisse auch ohne Red und Chloe stattfinden können. Mit anderen Worten hat mich der Film einfach mit einem unzufriedenen Gefühl zurückgelassen.

Descendants The Rise of Red

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Das klang jetzt negativ und als ob ihr euch den Film direkt sparen könnt, das wäre aber von meiner Seite gelogen. Wie ich es bereits vorher angedeutet habe, hatte ich ziemlich viel Spaß mit Descendants: The Rise of Red. Ja, der Film hat mit Plotholes zu kämpfen, und ich bin mit dem Ende auch nicht wirklich zufrieden, nichtsdestotrotz konnte ich der Geschichte vieles entnehmen und habe mich auch dabei erwischt, mit den Figuren mitzufühlen. In dem Moment, in dem Cinderella von ihren Eltern erzählt und in dem Red und Chloe erfahren, was mit Ella in der Gegenwart passiert ist, sind mir tatsächlich die Tränen gekommen. Generell hat mich der Film unerwartet mit sehr ernsten Themen überrascht, die nicht nur mit wichtiger Moral versehen sind, sondern auch nicht leichtfertig abgehandelt werden.


Cameron Boyce bzw. Carlos ist im Universum nicht mehr am Leben. Das ist tragisch, aber auch eine der besten Lösungen, die man meiner Meinung nach hätte treffen können. Niemand kann und wird seinen Platz in dieser Welt einnehmen können. Da ist es umso wichtiger, ihm noch einmal Tribut zu zollen, und das hat man toll geschafft. Danke für diesen Moment und danke, Cameron Boyce, für all die schönen Momente, die du uns in den letzten Jahren beschert hast. Wir werden dich sicherlich nicht vergessen.


Und dann gibt es da wie immer noch die Musicalnummern. Ich liebe die neuen Songs und muss sagen, dass ich auch von den Choreographien regelrecht begeistert bin. Wie immer ist es so, dass manche der Szenen relativ lächerlich wirken können („Call us Jaladdin“), trotzdem ist die generelle Qualität super hoch und man sieht das neue Budget an allen Ecken und Enden. Das CGI ist zwar auch besser geworden, hier und da merkt man aber immer noch, dass Descendants keine große Disney-Produktion ist, sondern sich immer noch im kleinen Rahmen befindet. Das macht aber nichts, bedenkt man, wie weit diese Reihe fortgeschritten ist. Eine Fortsetzung wird es mit Sicherheit geben. Ich hoffe sehr, man wird sich mit dieser am neuen Film orientieren und nur die etwas lose Geschichte wieder in ihre Bahnen lenken.

Fazit zu Descendants: The Rise of Red:

Descendants: The Rise of Red bietet den Fans der Reihe eine unterhaltsame Fortsetzung, die mit neuen Charakteren und einer frischen Handlung überzeugt. Trotz einiger Plotholes und einem eher enttäuschenden Ende schafft es der Film, durch emotionale Momente und ernsthafte Themen zu berühren. Die Musicalnummern sind wie gewohnt ein Highlight, und die Choreographien sowie die Songs beeindrucken auf ganzer Linie. Das CGI zeigt Verbesserungen, auch wenn es gelegentlich noch seine Grenzen hat. Besonders bemerkenswert ist der respektvolle Umgang mit dem Verlust von Cameron Boyce, der im Film liebevoll gewürdigt wird. Insgesamt bleibt der Film ein sehenswertes Abenteuer, das die Magie der Descendants-Welt weiterleben lässt und Lust auf mehr macht. Eine zukünftige Fortsetzung hat viel Potenzial, wenn sie die Stärken dieses Films aufgreift und die schwächeren Aspekte verbessert.

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