Und wieder ein Ghibli-Meisterwerk – Der Junge und der Reiher Kritik

von Robin S.
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Ghibli steht für verzaubernde Abenteuer, mit einer Prise Gesellschaftskritik, jedoch auch einer Menge Fantasy. Hayao Miyazaki hat es geschafft, Generationen mit seinen Werken an Bildschirme zu fesseln, ohne sich dabei an die Konventionen von Hollywood zu halten. Von Chihiros Reise ins Zauberland über Prinzessin Mononoke bis hin zu Kikis kleiner Lieferservice ist für jeden etwas dabei. Auch ich bin schon seit meiner Kindheit großer Fan dieser Filme. So sehr, dass ich sogar Moro aus Prinzessin Mononoke auf meinem Arm tätowiert habe. Es sollte also niemanden verwundern, wie begeistert ich war, dass Ghiblis neuester Film Der Junge und der Reiher bei uns in den Kinos starten wird.

Das neueste einer großen Reihe an Werken wurde in Japan nur spärlich beworben und ist einer der letzten Filme, welche unter der Regie von Miyazaki selbst produziert wurden. Damit endet nicht nur eine Ära, sondern auch eines der wichtigsten Studios in Japan verliert zukünftig sein kreatives Mastermind. Wie es nach dem Weggang von Miyazaki weitergehen wird, ist noch nicht klar. Wir wissen zwar, dass sein Sohn den Staffelstab bekommen wird, ob dieser aber an den Erfolg seines Vaters anknüpfen kann, können wir noch nicht sagen. Egal – noch hat Miyazaki Ideen und zeigt mit dem Film Der Junge und der Reiher, dass er noch immer richtig gute Filme machen kann, auch wenn man sich definitiv auf die Geschichte einlassen muss.

Und wieder ein Ghibli-Meisterwerk – Der Junge und der Reiher Kritik

Eine Mischung aus magischen Momenten und purer Verwirrung

Die Geschichte spielt im Jahr 1943 während des Pazifikkrieges und handelt von Mahito, dessen Mutter Hisako bei einem Luftangriff ums Leben kommt. Sein Vater heiratet daraufhin Hisakos jüngere Schwester Natsuko, und die Familie flieht aufs Land. Mahito hat Schwierigkeiten, sich einzuleben, und sein Verhältnis zu Natsuko ist angespannt. Nach einem Streit mit einem Mitschüler entdeckt er ein Buch von seiner leiblichen Mutter mit einer Widmung.

Als Natsuko verschwindet, betritt er mit einer Bediensteten einen mysteriösen Turm und erfährt, dass der Graureiher, den er getroffen hat, eine Imitation seiner Mutter ist. Es kommt zu einer Konfrontation, bei der sich herausstellt, dass der Reiher ein Mischwesen ist. Ein unbekannter Magier greift ein und schickt Mahito in eine magische Welt, um nach Natsuko zu suchen.

Ich bin ehrlich mit euch: Lange habe ich überlegt, wie ich in diese Kritik zu Der Junge und der Reiher einsteigen soll. 90% des Films haben mich verwirrt im Kino zurückgelassen, und trotzdem habe ich jede einzelne Sekunde genossen. Es ist irgendwie schwer zu beschreiben, aber Miyazaki hat mich mit seiner neuen Geschichte verwirrt und doch komplett verzaubert. Stärker als je zuvor setzt der Regisseur auf frei interpretierbare Symbole und ein Grundverständnis für die japanische Kultur.

Das macht aber nichts, denn wenn man sich auf den Film einlassen kann, erlebt man ein magisches Abenteuer, in welchem der Tod sowie die Bedeutung von Familie eine große Rolle spielen. Nur ein kleiner Tipp – versucht nicht, jedes kleine Detail verstehen zu wollen. Einfach ins Kino setzen, Der Junge und der Reiher genießen und sich danach über das Gesehene Gedanken machen. Glaubt mir, ihr werdet definitiv verzaubert.

Und wieder ein Ghibli-Meisterwerk – Der Junge und der Reiher Kritik

Ghibli, wie es sein sollte

Der Junge und der Reiher wurde auf den letzten Golden Globes als bester Animationsfilm 2023 ausgezeichnet. Zurecht, wie ich finde. Ja – ich bin großer Fan von Spider-Man: Across the Spider-Verse gewesen. Auch Suzume hätte den Sieg definitiv verdient. Der neue Film von Miyazaki ist auf visueller Ebene jedoch von all diesen Filmen mit weitem Abstand einer der schönsten und überzeugt mit einem Animationsstil, mit dem sich kaum ein anderes Werk messen kann.

Jeder Schritt, jede Bewegung ist im Detail gezeichnet und erschafft damit eine glaubhafte Welt, bei der man manchmal vergisst, dass sie animiert ist. Das Einzige, was dadurch passiert, ist, dass vor allem die erste Hälfte langweilig wirkt. Natürlich ist das Geschmackssache, trotzdem passiert am Anfang relativ wenig, und dieses wenig wird in jedem Detail gezeigt.

Ein weiterer kleiner Punkt, den ich gerne anmerken möchte, ist das teilweise Fehlen eines roten Fadens. Während in anderen Ghibli-Filmen immer klar ist, wo die Geschichte hinführt, weiß man nie so recht, wo Der Junge und der Reiher mit seiner Story hinwill. Klar – dadurch bleibt der Film überraschend und kann immer wieder mit neuen Ideen begeistern, leider hängt damit aber auch jedes Mal ein Fragezeichen beim Schauen in der Luft, da man nie verstehen kann, was Miyazaki eigentlich mit der Geschichte sagen will. Trotzdem ist der Film eine atemberaubende Reise, die ich gerne miterlebt habe und die ich mir sicherlich auch nochmal im Heimkino anschauen werde.

Fazit zu Der Junge und der Reiher:

Insgesamt präsentiert sich Der Junge und der Reiher als ein weiteres faszinierendes Meisterwerk aus dem Hause Ghibli. Hayao Miyazaki beweist erneut seine Fähigkeit, zeitlose Geschichten zu erzählen, die durch ihre Magie und tiefgreifende Themen beeindrucken. Die visuelle Umsetzung des Films wurde nicht umsonst als bester Animationsfilm bei den Golden Globes 2023 ausgezeichnet. Miyazakis unverkennbarer Animationsstil schafft eine glaubhafte Welt, in der jedes Detail mit Sorgfalt gezeichnet ist.

Die Geschichte, die im Jahr 1943 während des Pazifikkrieges spielt, erzählt von Mahito und seiner Suche nach seiner verschwundenen Stiefmutter Natsuko in einer magischen Welt. Dabei verwebt der Film geschickt Elemente von Tod, Familie und japanischer Kultur zu einem fesselnden Abenteuer. Trotz anfänglicher Verwirrung und dem teilweisen Fehlen eines klaren roten Fadens gelingt es Miyazaki, den Zuschauer in eine einzigartige Welt zu entführen, die zum Nachdenken anregt.

Obwohl der Film möglicherweise nicht für jeden Geschmack geeignet ist und eine gewisse Bereitschaft erfordert, sich auf die poetische Erzählweise einzulassen, wird man dennoch mit einer zauberhaften Erfahrung belohnt. Der Junge und der Reiher schafft es, die Tradition von Ghibli fortzusetzen, auch wenn dies gleichzeitig das Ende einer Ära markiert. Ein Film, der nicht nur visuell beeindruckt, sondern auch emotionale Tiefe und philosophische Aspekte geschickt miteinander verbindet. Definitiv ein Muss für alle Fans von Ghibli und Animationskunst.

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1 Kommentar/Kommentare:

Diese Serie hat mich unerwartet gefesselt – The Artful Dodger Kritik - Gaming Magazin - Games-Mag - Gaming News and Gaming Reviews 19. Januar 2024 - 13:21

[…] unerwartet begeistert wurde und warum ihr die Serie nicht übergehen solltet, erfahrt ihr in dieser Kritik zu The Artful […]

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