Nach Avengers: Endgame haben viele Fans auf ein neues Superheldenteam gewartet. Ein Kandidat diesen Platz einzunehmen, waren ganz klar die Eternals. Aus diesem Grund sollte es niemanden verwundern, dass viele Personen auch hohe Erwartungen an eben diesen Film haben. Wir hatten nun die Möglichkeit den Film vorab im Kino zu genieĂen. Ob die Eternals nun aber wirklich das nĂ€chste groĂe Epos ist oder ob es schlicht und einfach nur ein weiterer Marvel Film ist, versuchen wir euch in diesem Beitrag aufzuschlĂŒsseln.
Schwacher Start mit grandiosem Ende
Schon seit tausenden von Jahren leben die Eternals nun auf der Erde. Sie sind nicht nur verantwortlich fĂŒr einen GroĂteil des menschlichen Fortschritts, auch haben sie die Erde vor den bösen Deviants beschĂŒtzt. Nach einigen tiefgreifenden Ereignissen, entscheiden sich die einzelnen Mitglieder der Gruppe ihre eigenen Wege einzuschlagen. So bauen sich Ikaris, Sersi, Ajak, Thena, Gilgamesh, Kingo, Druig, Makkari, Phastos und Sprite ihre individuellen Leben auf und versuchen in Koexistenz mit den Menschen zu leben. Aufgrund der RĂŒckkehr der Deviants muss das Team dann aber doch noch ein letztes Mal zusammenfinden, um sich gemeinsam der Bedrohung entgegenzustellen. Hierbei treten aber nicht nur bisher unbekannte Gegner auf den Plan, auch innerhalb der Gruppe tauchen immer mehr Probleme auf…
Mit seinen 2,5 Stunden ist der Film ein richtiger Brocken und auch nichts fĂŒr die schnelle Unterhaltung zwischendurch. Bereits vor den ersten Informationen zum Film war eine Sache besonders klar: Marvel steht vor einer groĂen Herausforderung. Denn wĂ€hrend die Charaktere aus Avengers all in ihrem eigenen Film eingefĂŒhrt wurden und dort wachsen konnten, musste Eternals gleich 10 Charaktere auf einmal einfĂŒhren und wachsen lassen. Und was soll ich noch dazu sagen – man merkt dies vor allem dem ersten drittel des Filmes an. Nicht nur leidet das Pasing enorm unter den stĂ€ndigen ZeitsprĂŒngen, auch ist damit der Anfang des Filmes recht zĂ€h und langweilig. Keine Figur hat wirklich Zeit sich richtig zu entwickeln, was vor allem ersten dramatische Szenen Zuschauer:innen höchstwahrscheinlich kalt zurĂŒcklĂ€sst.
Trotz dieser anfĂ€nglichen SchwĂ€chen, nimmt der Film ab ungefĂ€hr der HĂ€lfte auĂerordentlich an Fahrt auf und wir bekommen eine fantastische Szene nach der nĂ€chsten prĂ€sentiert. Die Geschichte kann nicht wirklich mit anderen Marvel Filmen mithalten, kann aber dafĂŒr vor allem durch die erwachsenen Themen Zuschauer:innen begeistern. Hierzu zĂ€hlen nicht nur ĂŒbliche Thematiken wie Verantwortung und das Treffen von Entscheidung, auch Romantik spielt im Film eine groĂe Rolle. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Auch der kleine Hauch an Erotik war fĂŒr Marvel etwas gĂ€nzlich neues und sollte öfters Anklang in den erwachsen gehaltenen Filmen finden.
Viel CGI, viele KĂ€mpfe
Wer den ĂŒbertriebenen Einsatz von CGI in Marvel Filmen abgeneigt ist, wird auch in Eternals keinen SpaĂ haben. Nicht nur gibt es sehr wenige Szenen in denen GCI ungenutzt bleibt, auch kommen KĂ€mpfe nicht ohne diesen Faktor aus. Wem diese Art der RealitĂ€tserweiterung gefĂ€llt, der wird mit Eternals ein Epos voller fabelhaften und phĂ€nomenal ansehnlichen KĂ€mpfen und Settings bekommen, die wir so im MCU recht selten zu Gesicht bekommen.
Apropos KĂ€mpfe: Diese sind besonders in der zweiten HĂ€lfte ein stĂ€ndiger Begleiter im Film. Wie vorher bereits erwĂ€hnt sind diese zwar stark CGI lastig, zeichnen sich aber durch atemberaubende Choreographien aus. Auch der unterschiedliche Einsatz der einzigartigen FĂ€higkeiten werden super in Szene gesetzt. Weiterhin konnten mich auch die Deviants mit ihrem schreckhaften und ĂŒberaus boshaftem Aussehen von Anfang an begeistern.
Divers und gut dargestellt
Der Cast, wie auch die Figuren im Film selbst, sind diverser als in jedem Marvel Film zuvor. WĂ€hrend wir zum Beispiel mit Phastos einen schwulen Charakter mit Familie prĂ€sentiert bekommen, prĂ€sentiert uns Makkari die erste taubstumme Superheldin im MCU. Obwohl diese Art der Inklusion oft nur aufgesetzt wirkt, wird in die Eternals nicht groĂ auf die „Andersartigkeit“ der Figuren eingegangen. Diese CharakterzĂŒge werden einfach als normal akzeptiert, was ein groĂer Schritt im Gegensatz zu sonstigen Darstellungen ist.
Was dieser Tatsache weiterhin zuspricht, ist der Cast, der die Rollen mit Leidenschaft in die Tat umsetzt. Trotz einiger Ausnahmen konnte Angelina Jolie schon immer Zuschauer:innen begeistern und mit ihrer Schauspielkunst viele Fans in ihren Bann ziehen. Auch in die Eternals ist ihr dies wieder groĂartig gelungen. Lauren Ridloff war fĂŒr mich persönlich eine groĂe Ăberraschung, da ihre The Walking Dead Figur zu meinen neuen Favoriten gehört. So zeigte sie auch in Eternals wie stark taubstumme Helden sein können und dass es nicht immer darauf ankommt, wie man sich ausdrĂŒckt. SchlieĂlich kommt es auch immer auf die eigenen Taten an. Dies sind aber nur zwei Beispiele und können auch auf den restlichen Cast ĂŒbertragen werden. Jeder spielt seine Rolle und jeder spielt diese glaubhaft und mit viel Hingabe. Es macht einfach SpaĂ den Figuren und ihren gemeinsamen Interaktionen zuzuschauen.
Ein Film, der spalten wird…
Was ist nun aber mein generelles Fazit zum Film? Eternals wird nicht jedem gefallen und wird ganz sicher die Fangemeinde in ihren Grundfesten erschĂŒttern. Zum einen kann die Geschichte einfach nicht mit anderen Marvel Filme mithalten und hat ganz besonders an Anfang deutliche Pasing Probleme. Anderseits wird auch das stĂ€ndige Benutzen von CGI nicht jedem gefallen. Ich fĂŒr meinen Teil hab den Film vor allem nach dem holprigen Start genossen und war begeistert von den Charakteren und den Bildern. Ich bin aber auch bewusst, dass viel Potential verschenkt wurde und man bestimmt auch mehr hĂ€tte machen können. Der Film ist lang, dafĂŒr aber auch an einige Stellen sehr langweilig. Wer ĂŒber die genannten Fehler hinweg sehen kann und Marvel Fan ist, sollte den Film nicht verpassen. Alle anderen sollten wahrscheinlich nicht ins Kino gehen und erst warten, bis der Film in Disney Plus implementiert wird.
Was ihr aber nicht vergessen solltet: Schaut unbedingt die Mid- und End-Credit-Scene!
2 Komentare:
[…] bekamen wir zum Beispiel mit Shang-Chi ein wirklich fantastisches Action-Abenteuer, wĂ€hrend Eternals mit seiner langgezogenen Geschichte die GemĂŒter gespalten hat. Auch DC kann sich von diesem System […]
[…] zu einem Hit oder Miss Studio entwickelt. Zu jedem Guardians of the Galaxy 3 bekommen wir ein Eternals und zu jedem Moon Knight gibt es ein Secret Invasion. Trotzdem hoffen die Fans bei jedem neuen […]