Psycho Dream – Ein epischer Retro-Albtraum, der dich nicht loslässt
Manchmal stolpert man über Spiele, die man gar nicht so richtig auf dem Schirm hatte – und genau dann packen sie einen besonders. Psycho Dream von Ratalaika Games ist für mich genau so ein Titel. Eigentlich dachte ich: „Okay, ein kleiner Retro-Platformer, wird wohl nett sein.“ Doch dann habe ich angefangen zu spielen – und ehe ich mich versah, war ich tief in einer düsteren Traumwelt gefangen, die mich nicht mehr losließ.
Story: Eingesperrt in der virtuellen Albtraumwelt
Die Prämisse klingt fast schon unheimlich modern: Junge Leute tauchen in virtuelle Welten, sogenannte „DMovies“, ab. Manche kehren nicht zurück, sondern bleiben dort hängen, bis ihr Körper in der Realität aufgibt. Diese Menschen nennt man „Sinker“. Um sie zu retten, hat die Regierung eine Spezialeinheit ins Leben gerufen – die Diamond Dogs.
Wir übernehmen die Rolle von Ryo oder Maria, zwei Retter, die in eine solche Albtraumwelt hinabsteigen, um ein Mädchen namens Sayaka zu retten. Und schon nach wenigen Minuten spürt man die bedrückende Stimmung. Die Level wirken wie Fieberträume: groteske Gegner, verzerrte Landschaften, eine surreale Atmosphäre, die ständig dieses Gefühl vermittelt, dass etwas nicht stimmt.
Gameplay: Klassisch, knallhart – und doch fair
Spielerisch ist Psycho Dream ein klassischer 2D-Platformer. Man läuft, springt, schlägt sich durch Monsterhorden und kämpft sich von Stage zu Stage. Auf dem Papier klingt das simpel, in der Praxis ist es aber eine ganz schöne Herausforderung.
Und ich sage es gleich: Ich habe beim ersten Endboss fast die Nerven verloren. Zehn Versuche habe ich gebraucht, bis ich das Biest endlich gelegt hatte. Jedes Mal dachte ich: „Jetzt hab ich’s raus!“ – und dann kam wieder eine Attacke, die mich völlig kalt erwischte. Aber genau das war auch der Moment, an dem ich merkte, wie sehr mich das Spiel gepackt hat. Jeder neue Versuch fühlte sich nach echtem Fortschritt an, bis schließlich der Knoten platzte. Als der Boss endlich fiel, habe ich vor Freude die Faust in die Luft gerissen.
Trotz der Härte ist das Spiel aber nie unfair – und hier kommen die modernen Komfortfunktionen ins Spiel. Mit der Rewind-Funktion konnte ich Sprünge oder dumme Fehler sofort zurückspulen. Auch die Möglichkeit, jederzeit zu speichern, hat mir einige Wutausbrüche erspart. Klar, Puristen können darauf verzichten, aber ich fand es genial, die Wahl zu haben.
Zudem ist es cool, dass man zwischen zwei Charakteren wählen kann. Ryo und Maria spielen sich leicht unterschiedlich, was das Spielgefühl verändert und zum Wiederspielen einlädt.
Präsentation: Nostalgie zum Anfassen
Optisch ist Psycho Dream eine Zeitreise zurück in die 90er. Pixelige Grafiken, unheimliche Kreaturen und eine bedrückende Atmosphäre – es fühlt sich wirklich an, als hätte man eine alte Spielekassette ausgepackt. Dank der optionalen Filter kann man den Look anpassen, etwa mit Scanlines oder Schwarz-Weiß-Effekten.
Auch der Soundtrack passt perfekt. Die Musikstücke in der Jukebox habe ich mir später sogar noch einmal separat angehört, weil sie diese unheimliche Stimmung so gut einfangen.
Kritikpunkte: Kurz, aber knackig
Natürlich ist nicht alles perfekt. Mit nur sechs Stages ist Psycho Dream relativ kurz. Wer geübt ist, rauscht in zwei Stunden durch. Auch die Story bleibt oberflächlich, mehr als ein stimmungsvoller Rahmen ist sie nicht. Und klar, das Gameplay erfindet das Rad nicht neu.
Aber das sind für mich keine echten Probleme – eher Dinge, die man vorher wissen sollte. Ich habe die Kürze sogar positiv empfunden: Lieber sechs intensive Level, die im Kopf bleiben, als zehn belanglose, die sich ziehen
Fazit: Ein kleiner Trip mit großer Wirkung
Am Ende war Psycho Dream für mich wie ein Kurzurlaub in eine düstere, virtuelle Albtraumwelt. Es ist kein Spiel, das mit Blockbustern mithalten will – und genau das macht es so charmant. Es fordert, es frustriert, und es belohnt. Dass ich beim ersten Boss zehn Mal scheiterte, gehört heute zu den Geschichten, die ich mit einem Grinsen erzähle.
Für den kleinen Preis von rund 6 Euro bekommt man ein intensives, nostalgisches Erlebnis, das sowohl Retro-Fans als auch Neulinge begeistern kann – vorausgesetzt, man hat ein Herz für knackige Platformer.
Wertung: 7,5 / 10 – Ein kurzer, aber packender Retro-Albtraum, der zeigt, wie spannend kleine Spiele sein können.
Der Test basiert auf einem Reviewcode für Psycho Dream auf der Xbox Series X|S, der uns freundlicherweise von Ratalaika Games zur Verfügung gestellt wurde.











1 Kommentar/Kommentare:
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