Blackwood Crossing bei uns im Test

von Dennis
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Zwei unterschiedliche Geschwister, eine gemeinsame Reise. Blackwood Crossing entführt uns auf einen Roadtrip der ganz besonderen Art. Warum wir zum Spiel unbedingt eine Packung Taschentücher empfehlen, lest ihr in unserem Test zum Indie-Adventure mit Tiefgang.

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Aufgewachsen als Waisen, müssen sich Scarlett und Finn in Blackwood Crossing dem bisher größten Problem ihrer eigentlich so vertrauten Geschwisterbeziehung stellen: Dem Erwachsenwerden. Denn das einst so starke Band der Jugendlichen, droht unter dem steten Wandel der Zeit zu zerreißen. Scarletts nur schwer vereinbarender Kompromiss zwischen Fürsorge und eigener Unabhängigkeit, bringt die Verbindung der beiden ordentlich ins Wanken.

Auf einer außergewöhnlichen Zugfahrt, die von magischen Momenten, aber auch tiefen Schuldgefühlen und dem Versuch von Wiedergutmachung geprägt ist, werfen wir einen schmerzhaften Blick in den Rückspiegel, der eine unaufhaltsame Zukunft verrät.

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Aus Kinderaugen

Scheinbar unbeschwert, nimmt uns Finn mit in seine Fantasiewelt, die Realität und Erinnerung kunstvoll miteinander verbindet. Überall im Zug wuchert nun saftig grünes Gras, ein riesiges Baumhaus schießt aus dem Boden und in den Waggons verteilen sich plötzlich allerlei Andenken aus frühen Kindheitstagen. Sogar wichtige Personen aus dem ehemaligen Umfeld des Jungen sind mit an Bord. Da er sich an diese aber überhaupt nicht mehr erinnern kann, tragen die schemenhaften Darstellungen seiner Eltern und Freunde Masken, die ihrer wahrgenommenen Persönlichkeit entsprechen. Das Gesicht der Eltern ziert eine beschützende Löwenmaskerade, während der fiese Klassenkamerad mit der Kostümierung eines Schweins auskommen muss.

Was zu Beginn noch wie ein Ausflug in die verspielten Tagträume eines kleinen Jungen mit zu viel Fantasie wirkt, schlägt rasant in eine zerstörerische Tour um, die all diese Erinnerungen zu vernichten droht. So rollt der Zug in einen dunklen Tunnel und aus der vermeintlichen Leichtigkeit, wird der unnachgiebige Zorn eines von Verlustängsten geprägten Kindes. Zeit, in der Rolle von Scarlett ein wenig Verantwortung zu übernehmen und ein paar Dinge nachzuholen. Doch reicht das, um die tiefen Wunden wieder zu heilen oder sind wir gar schon zu spät?

Im Rahmen der Erzählweise von Blackwood Crossing, wirkt Finns Verhalten übrigens unglaublich nachvollziehbar. Entwickler PaperSeven scheint viel Zeit investiert zu haben, um das feinfühlige Profil eines verletzbaren Kindes mit schwerer Vergangenheit in das Erscheinungsbild eines digitalen Charakters zu transportieren.

Es fällt enorm schwer, Finn für seine Taten zu ermahnen, was durch einige Multiple-Choice-Dialogoptionen, die nur leider keine Auswirkungen auf das Spielgeschehen haben, durchaus möglich wäre. Immer schwingt die Empathie, das Verständnis für seine emotional getriebenen Reaktion mit, deren überzogen trotzige Auswirkungen gern an eigene Kindheitstage erinnern. Ebenso ist es fast unmöglich, Scarlett einen Vorwurf zu machen. Sie treibt diesen augenscheinlich streitlastigen Coming of Age-Kernpunkt der Story eindeutig an, folgt dabei aber auch nur dem üblichen Lauf der Dinge.

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Lässt du bitte das Licht an?

Von diesem einfühlsamen, immersiven Storytelling profitiert auch das Gameplay. Hier hat Blackwood Crossing zwar nur ein paar weniger knackige Puzzle-Rätsel zu bieten, die passen aufgrund ihrer gewählten Thematik aber trotzdem hervorragend in das geschaffene Weltbild eines Kindes. Hin und wieder begegnet uns nämlich eine undefinierbare Masse, der wir nur mit dem Einsatz von Licht entgegenkommen können. Außerdem dreht sich vieles darum, gewissen Dingen buchstäbliches Leben einzuhauchen. So flattern die eben gebastelten Papier-Schmetterlinge nun tatsächlich durch die Luft oder Finn schneidet uns mit einem Fantasie-Türschloss den Weg ab.

Manchmal ist sogar unsere Kombinationsgabe gefragt, um ein Weiterkommen zu garantieren. Auch wenn sie überall im jeweiligen Raum verteilt sind, scheinen die wichtigen Personen aus Finns Leben untereinander zu kommunizieren. Jetzt gilt es, die abgerissen wirkenden Aussagen in den richtigen Kontext zu bringen, wobei jeder Beteiligte nur einen Gesprächspartner hat.

Nach knapp 3 Stunden ist die mitreßende Reise dann auch schon wieder vorbei und selbst diejenigen unter euch, die noch ein paar optionale Sammelobjekte und die dazugehörigen Erfolge / Trophäen einsacken, werden kaum mehr Zeit benötigen.

Zugegeben, an spielerischem Anspruch fehlt es Blackwood Crossing, denn das Gameplay beschränkt sich Genre-typisch auf simple Bewegungsmuster und die Interaktion mit Objekten aus der Ego-Perspektive. Aber der Titel ist halt eine sehr narrative Erfahrung, die mit Layers of Fear und Fragments of Him zwei absolut ebenbürtige, gar nicht mal so verschiedene Kollegen hat.

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Schöne Erinnerung

Blackwood Crossing ist kein technischer Überflieger, kann aber mit einigen tollen Lichteffekten, liebevollen Details und hübschen Umgebungsgestaltungen glänzen. Die Performance hat stellenweise noch Potential nach oben, denn während unseres Tests kam es gelegentlich zu kleinen Rucklern und Einbrüchen in der Framerate. Zudem erscheint das Symbol für mögliche Interaktionen manchmal erst etwas später als gewünscht. Hier darf der Bereich für die Erkennung des Cursors gern noch vergrößert werden.

In Sachen Sound gibt es dagegen nichts zu meckern. Regelmäßig tragen sanfte Piano-Klänge die melancholische Grundstimmung unseres spielerischen Geschehens und der Dialoge, am Ende wartet sogar noch ein erstaunlich gut passender Musiktitel auf die garantiert schon feuchten Augen geduldiger Abspann-Gucker. Die ambitionierte Sprachausgabe tut ihr übriges und lässt Scarlett und Finn auch akustisch in ihre Rollen schlüpfen.

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Fazit und Wertung gibt es weiter unten!

Der Test, sowie alle Screenshots, basiert auf unserer Playstation 4-Version von Blackwood Crossing, die uns freundlicherweise von Publisher Vision Games Publishing zur Verfügung gestellt wurde.

Blackwood Crossing ist seit dem 4. April 2017 für die Playstation 4 und seit dem 5. April auch für Xbox One und den PC erhältlich. Auf jeder Plattform schlägt der Download-Titel mit einem Preis von 15,99 € zu Buche.

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Fazit

Mit seiner unglaublich gehaltvollen, sensibel und durchdacht gestrickten Geschichte sorgt Blackwood Crossing zwar für einige Interpretationsmöglichkeiten, bietet in jedem Fall aber richtig viel Herzschmerz. Die sympathischen Charaktere habe ich überaus schnell liebgewonnen, ihre Gefühle und Schicksale wurden zu meinen.

Das persönliche Identifikationspotential erwachsener Spieler mag gegenüber dem eines Fragments of Him oder Layers of Fear leicht abfallen – das tut der Sache aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. Genau diese Titel haben mit Blackwood Crossing einen ernstzunehmenden Kollegen erhalten, der erneut zum Nachdenken über die eigene Lebensweise anregt.

 

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Anonymous 26. Juli 2017 - 13:26

dgkäpüjnnnnnnnnnnnnnnnnnn

Antwort:
mEssE 26. Juli 2017 - 14:18

Welch epischer Kommentar XD

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