Edge Of Eternity bei uns im Test

von Robin S.
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Midgar Studio ist ein Entwicklungsstudio aus Frankreich, welches gerade einmal aus 8 Mitgliedern besteht. Mit Edge Of Eternity hat sich das Studio an ihrem ersten Projekt versucht und konnte bereits eindrucksvoll demonstrieren, wozu sie fähig sind. Auf den heutigen Tag genau erscheint das Spiel neben dem PC auch endlich auf den diversen Konsolen. Während der Veröffentlichung dieses Beitrags, könnt ihr euch das Spiel für PlayStation 5, die PlayStation 4, die Xbox Series Konsolen und die Xbox One zulegen, wobei am 23. Februar noch eine Version für die Nintendo Switch nachgereicht wird. Nun stell sich also nur noch die Frage, ob das Spiel auch einen Kauf wert ist oder ob ihr doch lieber die Finger von dem Titel lassen solltet. Die Antwort darauf erfahrt ihr in diesem Test!


Eine Sache sei vorab erwähnt: Auch wenn die Optik der Trailer vielversprechend wirken und auch das Spiel viel Potential aufweist, so sind wir dennoch sehr enttäuscht von den gebotenen Inhalten. Woran das aber liegt, lest ihr am besten selber nach.


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Eine interessante Geschichte ABER…

Daryon, ein Krieger von Heryon, gibt alles dafür seine Freunde zu beschützen und sein Land vor den Archeliten zu verteidigen. Neben dem großen anhaltenden Krieg stellt auch die Zersetzung eine ständige Bedrohung dar. Die Zersetzung ist eine Krankheit, welche von den Archeliten als Waffen gegen die Bewohner von Heryon eingesetzt wird. Daryons Mutter verfällt dieser Krankheit, weshalb er nach einem großen Verlust diese aufsucht, um gemeinsam mit seiner Schwester ein Heilmittel zu finden. Ob ihnen das gelingt und welche anderen Gefahren das Abenteuer bereithält, findet ihr am besten selbst heraus.

Die Geschichte ist damit recht spannend und kann vor allem mit dem Konflikt der beiden Völker überzeugen, bleibt die ganze Zeit jedoch bodenständig und ufert nie wie andere JRPG aus, was eine angenehme Abwechslung zu den immer gleichen Trops ist, die uns JRPGs präsentieren. Auch die Charaktere werden recht bodenständig präsentiert und können mit voll vertonten englischen Dialogen beeindrucken. Leider steht sich die Story auch selbst im Weg und führt oftmals zu keiner wirklichen zufriedenstellenden Progression. Immer wieder gibt einem das Spiel das Gefühl, es hätte mehr tun können, wo es doch so gute Ansätze bietet. Was hier nicht hilft, sind die steifen Animationen, die lediglich von unglaublich unschönen Mimiken und Gestiken übertroffen werden. Weiterhin bremsen die langen und langweiligen Laufwege das Passing ungemein ab. Häufig wirkt das Spiel trotz reinen Einzelspielermechaniken wie ein MMO, da jede Mission den „lauf hier hin, tue das“ Klischees folgt und damit wenig Varianz liefert.

Edge Of Eternity 1 scaled Edge Of Eternity bei uns im Test

Spannende Kämpfe ABER…

Trotz dieser langen Laufwege glänzen die Kämpfe mit taktischer Tiefe und vielen spannenden Optionen, die eigenen Charaktere aufzubessern. Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab, wobei uns ein Balken im Kampfgeschehen zeigt, wann wir mit unserem Zug dran sind und wann die Gegner ihre Angriffe auf uns regnen lassen. Angriffe der Gegner können zudem unterbrochen werden, während wir neben normalen Angriffen auch Magie nutzen können. Upgrades finden über ein Extramenü statt, in welchem wir gesammelte Kristalle auf Charaktere anwenden können, um neue Zauber und andere Boni freizuschalten. All dies sorgt für unglaubliche Tiefe und es gibt durch das Ausrüsten verschiedener Waffen und Perks auch einiges für Spieler:innen anzupassen.

Leider sind die Kämpfe aber das einzige spaßige am Gameplay, da neben den genannten langen Laufwegen auch ein unnötiges Crafting-System und stupide Nebenquests die Wege pflastern. Es dauert einfach viel zu lange die richtigen Materialien zu farmen, wo Waffen und Ausrüstung auch ganz einfach beim nächstgelegenen Laden eingekauft werden können. Die Nebenquest folgen wie auch die Hauptquest stupiden Fetch-Quest Standards, die das Annehmen dieser zu einer Qual, anstatt zu einer Belohnung macht. Trotz einiger aufregender und fordernder Rätsel, die das Kampfsystem als Basis nutzen, ist das Erkunden der Welt nicht wirklich spannend, wo doch die Welt so schön aussieht und geradezu zum Erkunden einlädt. Blöderweise sind Truhen und besondere Monster der einzige Anreiz, die Welt zu untersuchen, was nach einiger Zeit einfach nicht mehr belohnend genug ist. Hier hätten wir uns besonders von einem Spiel, dass von JRPGs inspiriert ist, mehr gewünscht und uns auch mehr erhofft.

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Wunderschöne Grafik ABER…

Die fabelhafte Grafik, sowie die großen wunderschön aufbereiteten Landschaften sind ein Augenschmaus und machen das Bereisen der Welt zu einem Traum, aus dem man als Spieler:inn einfach nicht mehr aufwachen möchte. Auch die Charaktere sind grafisch, trotz der wackeligen Animationen, schön anzusehen und werten die Zwischensequenzen enorm auf.

Wie ihr aber bereits gemerkt habt, folgt auf jede positive Seite auch immer ein dickes fettes ABER. Denn obwohl der Fokus auf schöne Welten, detailreichen Grafikeffekten das Spiel definitiv besonders machen, so hilft dies nicht zu verstecken, wie hässlich besonders die Charaktermodelle bei genauem Hinsehen sind. Verwaschene Grafiken, gruselige Gesichtsproportionen und glitschende Modelle plagen das Edge Of Eternity und sorgen für kein besonders rundes Gesamterlebnis. Immer wieder, wenn man gerade die Schönheit der Grafik genießen will, gibt es ein Detail, welches die Immersion zerstört und damit das komplette Bild in den Dreck zieht. Hier helfen leider nicht die schönen Zeichnungen, welche manche der Dialoge verzieren und eigentlich besser wirken, als der Rest der Zwischensequenzen.

Ein fantastischer Soundtrack ABER… nein kein ABER!

Der Soundtrack zum Spiel stammt von der Branchenlegende Yasunori Mitsuda, welcher bereits den Sound zu Chrono Trigger und Xenoblade Chronicles beigesteuert hat. Damit werden wir nicht nur mit Liedern verwöhnt, die uns definitiv im Gedächtnis bleiben, auch wird jede Situation mit den richtigen Melodien untermalt, was schon fast einem melancholischen Erlebnis gleicht. Das alles macht viele der langweiligen Mission und Laufwege, doch etwas besser und sorgt insgesamt für eine angenehme Atmosphäre, die sich über das gesamte Spiel erstreckt.

Auch der Umfang ist mit seinen 30 Stunden für ein JRPG machbar und damit auch eine erfreuliche Abwechslung zu anderen Genre-Vertretern. Natürlich können Fans des Komplettierungsprozesses 60 Stunden aus dem Spiel herausholen, was besonders bei 30€ ein guter Deal ist. Zudem gibt es neben der Hauptkampagne einfach viel zu tun und viel zu erleben, was den Umfang noch weiter streckt, wobei sich die Streckung öfters erzwungen anfühlt und auch sonst alle Nebenaktivitäten recht ähnlich sind, was mit dem eintönigen Missionsdesign einhergeht.

 

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