Kennt ihr Sable? Sable ist ein Indie Spiel aus dem Jahre 2021 und wird oft als Star Wars beschrieben, in welchem Luke Skywalker oder einer der anderen Protagonisten, den anfĂ€nglichen WĂŒstenplaneten nie verlassen hĂ€tte. Es geht lediglich darum, die Welt zu erkunden und Aufgaben zu erledigen, KĂ€mpfe, sowie andere Gameplaymechaniken sucht man in diesem Spiel verzweifelt. Submerged: Hidden Depths von Uppercut Games schlĂ€gt in dieselbe Kerbe und bietet uns eine Open World, in welcher wir versuchen, ein merkwĂŒrdiges PhĂ€nomen zu verhindern. Der Fokus liegt deutlich auf Erkundung, was fĂŒr ein angenehmes und beruhigendes Spielerlebnis sorgen soll. Ist das Spiel dadurch nun aber eher ein langweiliges und vergessliches Abenteuer oder ĂŒberrascht uns der Titel mit den eingebauten Elementen? Das und mehr klĂ€ren wir in diesem Test!
Barrierefreiheit und Gestaltung des Spielerlebnis
Disclaimer: Wir haben fĂŒr diesen Test Submerged: Hidden Depths auf der PlayStation 5 getestet. Sollte es also auf anderen Konsolen Probleme geben, sind wir leider nicht dazu in der Lage, euch diese in dieser Review darzulegen.
Schon bevor wir in das eigentliche Spiel starten, werden wir direkt im MenĂŒ mit einigen Optionen konfrontiert, welche es einzustellen gilt. Neben den ĂŒblichen Einstellungen, wie das Anpassen der Helligkeit, gibt es auch Optionen, welche meist tief in den MenĂŒs versteckt sind. Ihr könnt somit vor dem Beginn der Geschichte entscheiden, welche Farbe als sogenannte „Hinweisfarbe“ dienen soll, was vor allem fĂŒr eine Barrierefreiheit in Bezug auf Farbenblindheit sorgt. Aber auch ohne die EinschrĂ€nkung kann hier bereits das Gaming-Erlebnis selbst angepasst werden.
Weiterhin gibt euch der Titel unverzĂŒglich die Möglichkeit, das HUD auszuschalten, um so das im Mittelpunkt stehende Erkunden in den Vordergrund zu rĂŒcken. Wir haben diese Option zwar nicht in Anspruch genommen, trotzdem vertreten wir die Meinung, dass eine solche Option in einem solchen Spiel eine gute Wahl darstellt.
Eine Gabe, die Geschwister auseinander drÀngt
Die Geschichte dreht sich rund um ein GeschwisterpĂ€rchen, bestehend aus einem Jungen und einem MĂ€dchen. WĂ€hrend der Junge ein ganz normaler Mensch ohne nennenswerte FĂ€higkeiten ist, trĂ€gt das MĂ€dchen eine Gabe. Diese Gabe ziert ihren gesamten rechten Arm, welcher durchzogen von einer Art Wurzel ist. Durch bestimmte energetische Kugeln wachsen an diesem zusĂ€tzlich Blumen, was zwar schön aussieht, besonders bei anderen Menschen aber fĂŒr Angst sorgt. Verscheucht und verachtet von anderen Menschen, suchen sich die Kinder ein neues Zuhause und mĂŒssen dieses vor einem groĂen Ăbel bewahren, welches in Form einer schwarzen Masse das gesamte Gebiet verdirbt.
Uns gefĂ€llt die ErzĂ€hlung und die Geschichte der ausgestoĂenen Kinder. Nicht nur werden hier ernste Themen, wie die Angst vor dem Unbekannten und „andersartigen“ Menschen angesprochen, auch Gesellschaftskritik in Form der zerstörten Umwelt, wird von der ErzĂ€hlung immer wieder aufgegriffen. Zwar wird ein GroĂteil der Geschichte ohne Worte vermittelt, trotzdem sind die wenig gesprochenen Texte komplett vertont, wenn auch in einer uns unbekannten Sprache. Hierbei machen die Synchronsprecher aber einen super Job und auch die nicht gesprochenen Abschnitte vermitteln die GefĂŒhle der Figuren hervorragend, was fĂŒr einen angenehmen ErzĂ€hlfluss sorgt. AuĂerdem ist die Story nachvollziehbar, wer sich aber tiefer in die Geschichte und Lore der Welt einlesen will, kann das in Form von TagebĂŒchern machen. Es ist aber rein optional, was besonders dahingehend von Vorteil ist, wenn Spieler:innen lediglich auf das Erkunden ohne weitere Geschichtsabschnitte aus sind.
Erkunden, was das Zeug hÀlt
Apropos Erkunden, das Spiel Ă€hnelt den ĂŒblichen „Walking Simulatoren“, was das mehrfach genannte Erkunden in den Mittelpunkt des Gameplays rĂŒckt. Euch erwarten immer wieder RĂ€tsel, welche aber nicht der Rede wert sind und oftmals schnell und einfach von jedem Spielertyp gelöst werden können. Solltet ihr an RĂ€tseln interessiert sein, wird Submerged: Hidden Depths also nichts fĂŒr euch sein. Dies tut dem Spiel jedoch keinen Abbruch, da euch eine recht groĂe Open World erwartet, welche nicht nur mit groĂartigem Environmental Storytelling aufwartet, sondern auch viele BeschĂ€ftigungen und Sammelobjekte bietet, die nur bedingt repetitiv wirkt, was zu spannenden Erkundungstouren fĂŒhrt. Insgesamt gibt es 10 groĂe Dungeons, in welchen ihr klettert, erkundet und die erwĂ€hnten RĂ€tsel löst, auĂerhalb könnt ihr Relikte finden und euer Boot upgraden, wodurch ihr schneller durch die Welt dĂŒsen könnt. Leider ist man aufgrund des Fehlens eines Rennknopfs etwas langsam an Land, dafĂŒr funktioniert das Klettern komplett automatisch und auch sonst funktioniert die Steuerung recht flĂŒssig, was ein stimmiges Gesamterlebnis sichert. Auch dass die GegenstĂ€nde und Sammelobjekte einfach zu finden sind, sorgt fĂŒr ein angenehmes Erlebnis.
Mit diesen Worten gilt es aber noch, die Grafik und der verwendete Artstil festzuhalten. Euch erwartet eine simpel gehalten Cartoonoptik, welche jedoch besonders beim Auskundschaften der Umgebung immer wieder zu wunderschönen Panoramen gefĂŒhrt hat. Hier und da können die Animationen recht statisch wirken, entsprechend sind aber die stĂ€ndig wechselnden WetterverhĂ€ltnisse und Tageszeiten ein schöner Zusatz, welche die Panoramen und Umgebungen organischer und lebendiger wirken lassen.
Entspannung pur und schnell vom Stapel
Die Musik wiederholt sich recht oft, sorgt aber stĂ€ndig fĂŒr eine entspannende Erkundung der Welt. Dadurch haben wir das Spiel nicht nur als Abwechslung zu Elden Ring oder anderen Spielen genutzt, auch haben wir uns von der Schrecken der Welt erholt, was in der derzeitigen Situation eine willkommene Abwechslung darstellt. Auch die Soundeffekte werden passend angewendet, weshalb wir hier wenig anzumerken haben.
Der Umfang des Spiels ist mit rund 4 Stunde ĂŒberschaubar. Zudem brauchen leidenschaftliche Completionists nur 6 Stunden, um ihre wohlverdiente Platin-TrophĂ€e zu sichern. Fans vom groĂen Epos oder RPGs werden mit dem Spiel wohl nicht zufrieden sein, diese Art Spieler:innen werden vom Spiel jedoch auch nicht angesprochen, weshalb der Titel besonders in seinem eigenen Genre zu den besten seiner Art gehört.