The Ascent bei uns im Test

von Robin S.
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Seit Cyberpunk 2077 langsam auf die Zielgerade abbog, wird der Markt mit Spielen rund um das Themengebiet regelrecht geflutet. Egal ob Cloudpunk, Ghostrunner oder das erst kürzlich erschienene Necromunda: Hired Gun, alle bedienen sie sich am Cyberpunk Setting. Unter dieser Fülle an Spielen stach The Ascent aber besonders hervor und konnte schon früh in der Entwicklung mit einer bombastischen Grafik punkten. Jetzt stellt sich nur noch eine Frage: Ist The Ascent der neue Stern am Cyberpunk Himmel?

Faktenthe ascent cover The Ascent bei uns im Test

Name: The Ascent

Plattformen: Xbox One/Series X, PC

Genre: Shooter, Action-Adventure, RPG

Release: 29.07.2021

Entwickler: Neon Giant

Publisher: Curve Digital

 

Cyberpunk, wie es leibt und lebt

The Ascent bei uns im Test 1 The Ascent bei uns im Test

Quelle: SPACE4GAMES

In The Ascent spielt ihr eine Art Sklaven, der oder die einer Firma untersteht. Ihr werdet von eurem Boss immer wieder auf neue Missionen geschickt und müsst dabei die verschiedensten Gegner besiegen. Neben dieser allumfassenden Mission gibt es auch immer wieder Nebenmissionen, die ihr in der Welt finden und erledigen könnt. Leider setzt die Hauptgeschichte, sowie die Nebengeschichten auf bekannte Cyberpunk Klischees, die man so schon x-fach in anderen Spielen gesehen hat. Große Unternehmen versklaven die normalen Bürger – toll – kann man sich da nicht mal etwas Neues ausdenken?

Natürlich ist es nicht schlimm, wenn sich ein Spiel Klischees bedient, wären da nicht die flach geschriebenen und erzählten Dialoge, die keinen Charakter im Spiel wirklich besonders machen. Begegnet man einer Figur, ist sie meist nach wenigen Sekunden vergessen und man ballert weiter fröhlich auf die Gegner, ohne sich für die Geschichte des Spiels weiter groß zu interessieren. Die Story ist somit also auch insgesamt nicht wirklich erinnerungswürdig.

Ein Problem was uns hierbei aufgefallen ist: Die Hälfte der Texte ist immer noch in Englisch. Das Team hat zwar schon bekannt gegeben, dass sie an den deutschen Texten arbeiten, trotzdem hätte wir in diesem Zustand das Spiel lieber auf Englisch gespielt, als eine halb fertige Übersetzung serviert zu bekommen.

Bombastische Grafik und spaßiges Schlachten

The Ascent bei uns im Test 2 The Ascent bei uns im Test

Quelle: GamesRadar

Auch wenn die Geschichte nicht überzeugen kann, punkten Grafik und Gameplay an allen Ecken und Kanten.

Aber immer langsam mit den jungen Pferden starten wir doch mal bei der Grafik. Die Umgebungen und Charaktermodelle sehen fantastisch aus und lassen die Welt lebendig und in sich geschlossen wirken. Grafikfehler sind uns keine begegnet, wobei zumindest die Charaktermodelle bei genauerem Hinsehen, wie Plastikpuppen wirken. Da Spieler:innen sowieso nicht allzu oft an die Modelle heranzoomen, ist diese kleine Ungereimtheit aber nicht wirklich ein Problem. Aufgrund unseren doch eher älteren Grafikkarte konnten wir das Raytraycing nicht ausprobieren, zumindest machte die Grafik auch auf geringeren Einstellungen einen sehr guten Eindruck.

Gameplaytechnisch glänzt das Action-Adventure mit einem spannenden und flüssigen Shootererlebnis. Ich nenne The Ascent hier bewusst Action-Adventure, da die Rollenspiel Elemente des Spiels nur gering funktionieren. Hat man sich zum Beispiel für eine Waffe entschieden, bleibt man oft bei dieser, da eine andere Waffe zu upgraden, zu zeitaufwendig ist. Weiterhin machen Rüstungen keinen spürbaren Unterschied im Kampf. Lässt man die Rollenspiel-Anleihen aber weg, findet man in The Ascent einen wunderschönen Shooter, der zudem auch noch spaßige Kämpfe auf den Bildschirm zaubert.

Nur um es kurz erwähnt zu haben: Soundeffekte und Musik untermahlen die Atmosphäre im Spiel mit fetzenden Cyberpunk Klängen und Waffen, die mit ordentlich Wums auf die Gegner schießen.

Kleine Fehler, die das Gesamtbild trüben

Trotz den eben genannten positiven Aspekten, die das Spiel vorweisen kann, streut The Ascent immer wieder Details ein, die das Gesamtbild trüben. So ist die Karte unglaublich unübersichtlich. Nie haben wir den Weg gefunden und auch sonst haben wir Icons eher über die Minimap angesteuert. Mit der O-Taste kann einem zwar der Weg angezeigt werden, aber da stellt sich uns doch die Frage, wofür die Karte eigentlich eingebaut wurde.

Auch sind die Level von Nebenmissionen nicht ganz durchdacht. Eine Nebenmission, zum Beispiel, gab an, dass man sie mit Level 3 erledigen könnte. Tja – es stellt sich heraus, dass die Gegner auf dem Weg zur Mission mit Level 9 deutlich über unserem Level waren. Hinzu kommt, dass das Spiel alleine extrem schwierig ist und einem oftmals indirekt vermittelt, man solle sich doch Freunde suchen, um nicht immer wieder zu sterben.

Katastrophale Technik

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Quelle: LaptrinhX

Wir hatten bisher zwar positive Aspekte, jedoch auch einige negative Aspekte. An diesem Punkt der Review müssen wir euch leider mitteilen: der schlimmste Teil kommt erst noch! Die Technik von The Ascent ist in einem katastrophalen Zustand und warf uns im Playthrough immer wieder Steine auf den Weg.

Schon am Anfang hatten wir immer wieder mit FPS Schluckauf zu kämpfen, durch welchen die FPS ständig zwischen 20 und 60 hin und her gesprungen sind. Später hat sich das ganze zwar gelegt, so in ein Spiel reinzusteigen vermiest einem jedoch schnell den Spaß für den weiteren Verlauf.

Es gibt Schnellreisen im Spiel, die ihr tatsächlich auch von so gut wie überall durchführen könnt, hier kommen aber zwei Schwierigkeiten hinzu: lange Ladezeiten und unfassbar lange Laufwege. Die Welt ist in mehrere Ebenen unterteilt, was an sich kein Problem darstellt. Für Spieler:innen ist es aber nicht möglich per Schnellreise zwischen den Ebenen zu wechseln. Man muss also mit einem Taxi zum Aufzug, mit dem Aufzug zur neuen Ebene und auf der neuen Ebene mit dem Taxi wieder zum Zielgebiet. Durch die langen Ladezeiten und die langen Laufwege (inklusive dem Fehlen eines Rennknopfs) wird der Weg zwischen den Missionen ungewollt zur Qual. Aus diesem Grund haben wir nach einer Weile auch einfach keine Nebenmissionen mehr erledigt, da die Laufwege zu viel Zeit in Anspruch nahmen.

Auch sind öfters Story relevante Charaktere und Gegner nicht aufgetaucht, was nur mit einem Neustart gelöst werden konnte. Und, was soll ich sagen – Neustart bedeutet auch wieder Ladezeiten.

Wir hoffen die Entwickler setzten sich noch einmal an den katastrophalen technischen Zustand des Spiels, denn derzeit machen diese Punkte den Spielspaß komplett zunichte.

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