Wonderland Nights: White Rabbit’s Diary bei uns im Testcheck

von Dennis
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Go ask Alice, I think she’ll know – Unser Testcheck zu Wonderland Nights: White Rabbit’s Diary auf der Nintendo Switch.


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Wonderland Nights: White Rabbit’s Diary verfolgt eigentlich einen interessanten Ansatz. In der Rolle des weißen Hasen wohnen wir der jährlichen Zusammenkunft der vier Königreiche bei, um über wichtige Dinge wie den zukünftigen Einsatz von Magie, freien Handel und Grenzöffnungen innerhalb des Wunderlands zu entscheiden. Als Eventplaner im Kaninchenkostüm, stecken wir die TeilnehmerInnen in verschiedene Freizeit-Aktivitäten, was deutlich mehr Dating Sim- als den angepriesenen Visual Novel-Charakter versprüht, und beeinflussen so die Abstimmung über politische Interessen. Weil das allein zu langweilig wäre, decken wir beim lustigen Verkuppeln noch etliche Intrigen, persönliche Konflikte und sogar Affären auf. Allerdings nur, wenn wir die richtigen Personen miteinander matchen. Wonderland Nights: White Rabbit’s Diary gibt uns dafür extrem wenige Informationen an die Hand. Viel mehr liegt es an uns, das Tagebuch zu füllen, Beziehungen unter den TeilnehmerInnen aufzudecken und so die eigentliche Story voranzutreiben.

…die zweidimensionale Charaktermodelle und Hintergründe herrlich bizarr in Szene zu setzen weiß und damit genau den angedacht psychedelischen Nerv ihres von Lewis Carroll inspirierten Ursprungs trifft.

Klingt spannend, ist es aber ganz und gar nicht. Durch seine fortlaufende und zeitgleich verwirrende Struktur, enden wir nach einer guten Stunde erstmal in einem schlechten Ende, nehmen die zuvor gesammelten Informationen allerdings mit in den nächsten Lauf. Denn jetzt wissen wir ja vielleicht, dass der König der Herzen eine Affäre mit der Karo-Königin hat und können die beiden entsprechend einer gemeinsamen Unternehmung zuweisen, um das geheimnisvolle Treiben zu fördern und mehr Wissen darüber zu erlangen. Die Zuordnung der adeligen Gäste ist übrigens immer ein absolutes Desaster. Wonderland Nights: White Rabbit’s Diary stellt uns dafür zwei verschiedene Modelle zur Verfügung, für das wir uns entweder sämtliche Namen oder Gesichter merken müssen, was aufgrund des relativ großen Casts und seiner Austauschbarkeit zumindest zu Beginn fast unmöglich ist. Ohnehin verbringen wir viel zu viel Zeit im Tagebuch, lesen Einträge nach und versuchen, uns Titel und wichtige Informationen im Kontext krampfhaft zu merken.

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Die illustren Rendezvous dauern sowieso nie länger als zwei Minuten und Dialoge bestehen, sofern wir denn nicht die richtigen Charaktere zusammenwürfeln, aus absoluten Belanglosigkeiten, die uns bloß das Gefühl geben, unsere Zeit verschwendet zu haben. Doch selbst korrekt zusammengebrachte Dating-Paare strecken diese Zeit nur selten über die 2 Minuten-Marke und brauchen erstaunlich lange, um endlich mal über etwas zu sprechen, das uns irgendwie bei Laune hält. Tatsächlich, wer hier Ausdauer beweist, findet eventuell in einem der 16 verschiedenen Enden so etwas wie ein halbwegs gelungenes Narrativ oder witzige Dialoge, doch bis dahin ist es ein unglaublich ermüdender Marathon aus erzählerischen Fehltritten und einer über sich selbst stolpernden Struktur.

Auch das Voice Acting der Charakte in Wonderland Nights scheint direkt aus den Tiefen des Kaninchenlochs zu stammen, ist zugegebenermaßen ambitioniert, klingt aber in den meisten Fällen so, als würde Großmutter nach fünf Kurzen auf der Familienfeier nochmal schnell das Märchenbuch in die Hand nehmen, um die Enkel lyrisch in den Schlaf zu wiegen. Immerhin gefällt die Präsentation, die zweidimensionale Charaktermodelle und Hintergründe herrlich bizarr in Szene zu setzen weiß und damit genau den angedacht psychedelischen Nerv ihres von Lewis Carroll inspirierten Ursprungs trifft. Und ja, selbstverständlich erkennen wir auch das winzige Budget des noch kleineren Indie-Studios Sky Bear Games in Zusammenarbeit mit Ratalaika Games an, trotzdem enttäuscht Wonderland Nights: White Rabbit’s Diary durch seine unzugängliche Struktur, belangloses Storytelling und nicht zuletzt seine dürftige Vertonung.


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Wonderland Nights: White Rabbit’s Diary ist seit dem 27. Januar 2023 für Playstation, Xbox, Nintendo Switch und bereits länger für den PC via Steam verfügbar. Mit 6,99€ schlägt der Preis für die rein digitale Version zu Buche.
Für den Test von Wonderland Nights: White Rabbit’s Diary auf der Nintendo Switch wurde uns freundlicherweise ein Reviewcode vom Publisher Ratalaika Games zur Verfügung gestellt. Screenshots stammen aus dem offiziellen Pressekit.  

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