Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Venom – Trennungsängste.
Erscheinungsdatum | 17.12.2024 |
Zeichner | Gerardo Sandoval |
Autor | David Michelinie |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 120 |
Stories | Venom: Seperation Anxiety (2024) 1–5 |
Preis | 15,00 € |
Venom ist vielen Marvel-Fans sicherlich bekannt. Nicht nur ist er bereits in vielen Spider-Man-Adaptionen aufgetaucht, er ist auch Sonys einzige wirklich gute Marvel-Filmreihe – neben den eigentlichen Spider-Man-Filmen. Mit Venom: The Last Dance ist diese Reihe jetzt aber leider erst einmal zu Ende gegangen – auch wenn uns der zweite Teil mit einer MCU-Spider-Man-Referenz und der Aussicht auf Knull nach dem dritten Teil hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lässt. Ich freue mich schon richtig auf zukünftige Venom-Abenteuer, weil diese Figur einfach so unerwartet vielschichtig ist.
Das gilt aber nicht nur für Fernsehen und Film, sondern auch für die Comics. Hier begann Venom zunächst als Bösewicht von Spider-Man, wurde zum tödlichen Beschützer und Antihelden, nur um dann zeitweise wieder zu den Bösen zu gehören. Heute sind Eddie Brock und sein Alien-Freund jedoch gänzlich Helden – wenn auch etwas brutalere. Venom – Trennungsängste zeigt uns jedoch nicht diese neue Ära. Nein, sogar im Gegenteil: Wir unternehmen eine Reise in die 1990er-Jahre, als Venom zum ersten Mal ein Antiheld wurde. Ob diese Reise – ähnlich wie in Spider-Man – Die wahre Geschichte von Green Goblin – funktioniert oder ob man dieses Venom-Abenteuer vielleicht doch eher auslassen sollte, erfahrt ihr in dieser Comic-Kritik!
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
Eddie Brock und sein Symbiont brennen vor Hass auf Peter Parker – und auf alle, die Schwächere drangsalieren. Als sie während einer Präsentation im Hochsicherheitsgefängnis Vault auf den unaufhaltsamen Rhino treffen, eskaliert der Kampf zu einem brutalen Chaos. Doch mitten im Getümmel geschieht das Undenkbare: Der manipulative Zebediah Killgrave ergreift die Chance und verbindet sich mit einem Splitter des Symbionten – mit unvorhersehbaren, finsteren Konsequenzen!
Für mich schafft Venom – Trennungsängste genau das, was kürzlich schon Spider-Man – Die wahre Geschichte von Green Goblin gelungen ist: eine tolle Reise in die Vergangenheit, in der wir mal wieder einen Venom sehen dürfen, den ich längst verloren geglaubt hatte. Eddie empfindet noch immer Hass auf Peter, möchte aber gleichzeitig ein Held sein und muss sich seiner gewalttätigen Natur stellen. Auch die Bezüge auf seine Zeit beim Daily Bugle sind hier richtig toll eingearbeitet.
Zebediah Killgrave und Rhino sind als Gegenspieler etwas überraschend, passen aber hervorragend zum Stil von Venom und bereichern die Geschichte mit Bezügen zu Figuren wie Dr. Doom. Zebediah mit dem Venom-Symbionten zu sehen, ist einfach cool, und es macht Spaß, die Mischung aus den Alien-Kräften und seinen manipulativen Fähigkeiten zu erleben. Auch Eddies Angst, Venom als Freund zu verlieren, verdeutlicht noch einmal die enge Verbindung der beiden, die auch heute noch stärker denn je ist. Wer den Venom der 90er liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen – und alle anderen bekommen stattdessen eine schöne, in sich geschlossene Venom-Story, die man gerne mal lesen sollte.
Zeichnungen:
Die Zeichnungen von Gerardo Sandoval sind wirklich, wirklich gut! Die kantigen Bilder mit ihrer reichlichen Schattierung verleihen dem Ganzen ein einzigartiges Gefühl, das sich total nach Venom und Eddie Brock anfühlt. Wenn es dann zur Action kommt, bleibt einem nur noch der Mund offen stehen. Kann ich bitte mehr von diesem Stil bekommen? Diese schräge Mischung aus leichten Anime-Elementen und den kantigen Panels ist einfach so gut gemacht, dass ich mir diesen Stil auch in modernen Venom-Comics wünschen würde. Einfach klasse!
Fazit zu Venom – Trennungsängste:
Venom – Trennungsängste ist ein großartiger Rückblick auf die 90er-Jahre, der sowohl nostalgische Fans als auch neue Leser begeistern kann. Die Story verbindet Action, düstere Atmosphäre und interessante Charakterdynamiken zu einer packenden Lektüre. Besonders beeindruckend sind die Zeichnungen von Gerardo Sandoval, die mit ihrem kantigen Stil perfekt zu Venoms brachialer Natur passen.
Die Geschichte fängt die innere Zerrissenheit von Eddie Brock hervorragend ein – hin- und hergerissen zwischen seinem Hass auf Spider-Man und seinem Wunsch, ein Held zu sein. Gleichzeitig wird die enge Bindung zwischen ihm und dem Symbionten emotional greifbar, was dem Comic eine zusätzliche Tiefe verleiht. Auch die Gegenspieler, insbesondere Zebediah Killgrave mit seinen manipulativen Kräften, bringen eine spannende Dynamik in die Handlung.
Wer Venom in seiner klassischen Antihelden-Phase erleben möchte, sollte diesen Comic unbedingt lesen. Venom – Trennungsängste bietet eine gelungene Mischung aus nostalgischer Zeitreise, knallharter Action und beeindruckender Inszenierung – ein Muss für alle Fans des Symbionten!
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