Das Erbe von Carnage – Misery – Comic-Kritik

von Robin S.
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Jede Woche ein neuer Comic. Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Das Erbe von Carnage – Misery.

Erscheinungsdatum 23.01.2024
Zeichner Francesco Mortarino
Autor Sabir Pirzada
Format Softcover
Seitenanzahl 124
Storyline Cult of Carnage: Misery
Stories Cult of Carnage: Misery 1-5
Preis 15,00 €

Symbionten sind ein wichtiger Bestandteil des Marvel-Universums. Egal, ob Venom, Scream oder gar Carnage – alle haben sie eine lange Historie, tief verankert mit Spider-Man und allen, die ihren Weg kreuzten. Während jedoch Symbionten wie Venom nun auf der guten Seite kämpfen, sind Monster wie Carnage immer noch darauf aus, jeden im Universum zu zerstören. Misery ist da anders. Erschaffen aus dem Carnage- und Anti-Venom-Symbiont, ergreift das neuartige Alien Besitz von Harry Osborns Frau Liz Allan, die selbst schon genug durchmachen musste. Damit treffen Urgesteine aufeinander, die in Das Erbe von Carnage – Misery für eine komplett neue Geschichte sorgen sollen.

Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

Das Erbe von Carnage – Misery – Comic-Kritik

Inhalt:

Liz Allan jongliert nicht nur mit ihrer Rolle als Mutter und Managerin, sondern hütet auch ein dunkles Geheimnis – sie ist ein regelrechtes Ungeheuer! Als Leiterin von Alchemax verschmilzt sie mit einem Symbionten, der aus den gefährlichen Elementen von Carnage und Anti-Venom entstanden ist, und wird zu der brutalen Gestalt namens Misery. Jetzt muss sie mit ihrer neuen Identität klarkommen, eine gute Mutter sein und ein für alle Mal mit ihrer Vergangenheit abschließen.

Das Erbe von Carnage – Misery hat mich nach dem Durchlesen zwiespältig zurückgelassen. Meiner Meinung nach hat der Sammelband einen wirklich schweren Start. Die erste enthaltene Ausgabe schafft es nicht wirklich, Interesse für die neue Figur zu erzeugen, und ist auch sonst für Carnage wirklich unglaublich langsam. Klar – es handelt sich hierbei um eine Origin-Story, wodurch ein langsamer Start nicht gerade unüblich ist, trotzdem wird es der zugrundeliegenden Historie nicht gerecht. Außerdem muss ich auch so ehrlich sein und mir eingestehen, dass es auf den ersten Blick einfach wie eine weitere Symbionten- und Venom-Geschichte wirkt.

Dieser Blick täuscht jedoch. Schafft man es über das erste Kapitel hinaus, entpuppt sich Das Erbe von Carnage – Misery als wirklich unterhaltende und spannende Geschichte rund um eine Mutter, die nicht nur um den Tod ihres Mannes trauert, sondern auch erkennen muss, dass sie von diesem misshandelt und zurückgehalten wurde. Liz wurde bereits so früh in den Comics etabliert, dass sie bereits eine Menge durchlebt hat, aber noch immer genug Raum hat, sich zu einer Anti-Heldin zu entwickeln, wie wir sie schon lange nicht mehr gesehen haben.

Für Fans der Symbionten und auch von Liz selbst ein absolutes Muss. Man sollte meiner Meinung nach nur noch endlich Spider-Man aus der Origin-Story eines Symbionten lassen. Es stimmt, dass Peter eine starke Verbundenheit zu Liz hegt und natürlich auch an Carnage gebunden ist, trotzdem sollten die ersten Geschichten immer der Hauptfigur genug Raum zum Entfalten lassen, da man sonst die Gefahr hegt, die eigentliche Entwicklung der Figur außer Acht zu lassen. Das Erbe von Carnage – Misery schafft diese Balance gerade noch so, es könnte aber in Zukunft anders aussehen.

Zeichnung:

Die Zeichnungen von Francesco Mortarino in Das Erbe von Carnage – Misery sind ein absoluter Augenschmaus – wenn nicht gerade ein Kampf stattfindet. Die klare Vision, gepaart mit der schönen und einfachen Linienführung, macht den Comic wirklich schön anzusehen. Leider fehlt es dem Stil in den Kämpfen an Dynamik, wodurch jedes Panel entweder ein Treffer oder ein Fehlschlag ist.

Es gibt mittendrin zum Beispiel eine Doppelseite, die verdammt schön geworden ist und den Kampf zwischen Madness und Misery toll in Szene setzt. Leider ist diese jedoch eine Ausnahme, da die vorangegangenen Seiten und die kommenden mit dieser einen Doppelseite nicht mithalten können. Es fehlt dem Geschehen damit also an einem Flow, und man schafft es nie wirklich, sich eine komplette Actionsequenz vorzustellen. Das ist schade, schließlich kann der Zeichner wirklich großartige Bilder inszenieren, die man nur schwer mit anderen Künstlern vergleichen kann. Trotzdem funktioniert der Stil ganzheitlich und sorgt dafür, dass man Das Erbe von Carnage – Misery erst einmal nicht vergessen wird.

Das Erbe von Carnage – Misery – Comic-Kritik

Fazit zu Das Erbe von Carnage – Misery:

Das Erbe von Carnage – Misery bietet eine fesselnde und tiefgründige Geschichte, die sich um die Entwicklung der Hauptfigur, Liz Allan, dreht. Der Comic präsentiert eine einzigartige Perspektive auf Symbionten, indem er Misery aus der Fusion von Carnage- und Anti-Venom-Symbionten entstehen lässt. Die Handlung bringt nicht nur actionreiche Momente, sondern auch emotionale Aspekte, wenn Liz mit ihrer neuen Identität, ihrer Rolle als Mutter und den Schatten ihrer Vergangenheit kämpft.

Trotz eines langsamen Starts und anfänglicher Ähnlichkeiten mit bekannten Symbionten-Geschichten entwickelt sich die Handlung zu einer überraschend unterhaltsamen Erzählung. Liz Allans Charakter durchläuft eine beeindruckende Entwicklung, und der Comic schafft es, Fans der Symbionten und von Liz gleichermaßen anzusprechen.

Die Zeichnungen von Francesco Mortarino sind größtenteils beeindruckend, mit einer klaren Vision und schönen Linien. Während die Kämpfe in ihrer Dynamik schwanken, können bestimmte Momente durchaus herausragen. Eine Doppelseite, die den Kampf zwischen Madness und Misery darstellt, ist besonders bemerkenswert.

Insgesamt ist Das Erbe von Carnage – Misery für Fans der Symbionten und von Liz Allan ein Muss. Der Comic bietet eine interessante Wendung in der Symbionten-Thematik und präsentiert eine facettenreiche Hauptfigur, die sich zu einer Anti-Heldin entwickelt. Obwohl der Start holprig ist und die Dynamik in den Kämpfen schwankt, hinterlässt der Comic einen bleibenden Eindruck und wird von der tiefgreifenden Handlung sowie den beeindruckenden Zeichnungen getragen.

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