Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Miles Morales – Spider-Man 5.
| Erscheinungsdatum | 22.07.2025 |
| Zeichner | Federico Vicentini, Brent Peeples |
| Autor | Cody Ziglar |
| Format | Softcover |
| Seitenanzahl | 144 |
| Stories | Miles Morales: Spider-Man (2023) 21–26, Miles Morales:
Spider-Man Annual (2024) 1 (III) |
| Preis | 19,00€ |
Miles Morales hat sich in den letzten Jahren zu einer der spannendsten Figuren des modernen Superheldencomics entwickelt. Seine Geschichten vereinen jugendliche Energie mit einer erstaunlichen emotionalen Tiefe und zeigen immer wieder, wie er zwischen Alltag und Heldentum seinen eigenen Weg sucht. Wer ihn begleitet, weiß, dass Miles nie lange in vertrauten Gewässern bleibt. Genau das macht neue Kapitel in seinem Leben so reizvoll.
Das jüngste Blood Hunt Event hat Miles erneut an seine Grenzen geführt. Die Finsternis, die sich über das Marvel Universum gelegt hat, hat nicht nur seine Welt erschüttert, sondern ihn selbst verändert. Fans, die dachten, sie wüssten, wohin Miles Reise führt, wurden hier eines Besseren belehrt. Denn plötzlich steht er vor der Frage, was es bedeutet, Spider-Man zu sein, wenn man selbst zum Vampir geworden ist.
Diese neue Ausgangslage verleiht dem fünften Band von Miles Morales – Spider-Man 5 eine besondere Spannung. Die vertraute Figur bewegt sich auf unbekanntem Terrain und genau das macht neugierig. Wie prägt dieser Wandel seinen Kampf für das Gute, seine Beziehungen und seine Identität? Die folgenden Seiten der Kritik widmen sich genau dieser aufregenden Phase, doch zunächst soll nur eins deutlich werden: Bei Miles beginnt gerade ein Kapitel, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

Inhalt:
Miles Morales trägt nun den Fluch eines Vampirs in sich, doch er bleibt entschlossen, als Spider-Man für das Gute zu kämpfen. Während die Welt im Chaos des Blood Hunt versinkt, stellt er sich dem abtrünnigen Blade und einer wachsenden Schar gnadenloser Blutsauger entgegen. Mit jedem Kampf wird es jedoch schwerer, seinen eigenen Durst im Zaum zu halten, und genau in diesem Moment taucht aus den Schatten ein alter Feind wieder auf. Der Vulture richtet seinen Blick erneut auf Tiana Toomes, bekannt als Starling, und zwingt Miles, sich einem Konflikt zu stellen, der sein Herz ebenso bedroht wie sein Leben.
Ich bin ein riesiger Fan davon, wenn sich Comics trauen, neue Schritte zu gehen. Es ist gut, wenn man eine Figur versteht und mit Bestehendem umzugehen weiß, doch es ist ebenso großartig, wenn man Neues probiert, das dann auch Bestand hat. So geht es mir auch damit, dass Miles Morales nun ein Vampir ist. Dank der Ereignisse in Blood Hunt ist der junge Netzschwinger zum Blutsauger geworden und hat dadurch mit Problemen zu kämpfen, die man vorher nicht geahnt hat. Besonders spannend sind aber auch die neuen Kräfte, die Miles lernen muss, was zu einem aufregenden Kapitel und einem wirklich unterhaltsamen Comic führt.
Miles ist bereits eine Figur, die im Leben sehr viel kämpfen musste. Nun hat man einen Weg geschaffen, diesen Kampf auf ein neues Level zu heben. Und dann ist da noch der Vulture, der seine Familienbande zu Tiana wiederaufbauen möchte. So viele Konflikte, die richtig emotional werden und in einem grandiosen Ende münden, das weitere großartige Geschichten rund um Miles verspricht. Autor Cody Ziglar beweist erneut sein Geschick mit dem neuen Spider-Man und zeigt, wie viel Potenzial noch immer in Miles steckt.
Zeichnungen:
Die Zeichnungen von Federico Vicentini und Brent Peeples in Miles Morales – Spider-Man 5 sind im Rahmen des Blood Hunt Events zum einen richtig düster und blutig, dafür im restlichen Comic voller des bekannten Miles Morales Charmes. Ich liebe es, beide Stile direkt hintereinander zu erleben. Die Stärke liegt wie immer in den Emotionen und der Ausdrucksstärke, wobei auch die Action mit ihrer Dynamik überzeugen kann. Zwar gibt es keine großen epischen Momente, dafür jedoch kleine, umso aussagekräftigere Szenen, die ebenso nachhallen können. Gerne mehr davon!

Fazit zu Miles Morales – Spider-Man 5:
Das fünfte Kapitel von Miles neuer Reise zeigt eindrucksvoll, wie mutig das aktuelle Kreativteam mit der Figur umgeht. Miles Morales als Vampir klingt im ersten Moment nach einem gewagten Schritt, doch genau dieser Mut verleiht der Reihe eine frische Energie. Statt sich in bekannten Mustern auszuruhen, öffnet der Band neue Türen, die Miles emotional wie erzählerisch herausfordern. Es fühlt sich an, als würde man eine vertraute Figur noch einmal ganz neu kennenlernen und das macht unheimlich viel Freude.
Besonders stark ist, wie die Geschichte die innere Zerrissenheit von Miles in den Mittelpunkt rückt. Der junge Held, der ohnehin schon zwischen Verantwortung, Selbstzweifeln und seinem privaten Leben schwankt, wird nun mit einer Last konfrontiert, die all diese Konflikte verstärkt. Der Band macht spürbar, wie schwer es ihm fällt, seinen Durst zu kontrollieren und trotzdem die Person zu bleiben, die er sein möchte. Genau diese Spannung trägt das gesamte Comic und verleiht dem Abenteuer eine emotionale Tiefe, die weit über die reine Action hinausgeht.
Auch die Verbindung zu Tiana Toomes bekommt durch den wiederkehrenden Vulture eine interessante Dynamik. Die persönliche Bedrohung gegen jemanden, der Miles viel bedeutet, lässt den Konflikt greifbarer wirken. Dadurch wirkt das Geschehen nicht wie ein weiteres Superheldenproblem, sondern wie ein Kampf, der tief in das Herz der Figur reicht. Dieser persönliche Kern sorgt dafür, dass die Geschichte nachhallt und neugierig macht, wie sich die Beziehung der beiden weiterentwickeln wird.
Visuell gelingt dem Band ein beeindruckender Spagat zwischen düsterem Vampirhorror und dem lebendigen, energiegeladenen Stil, der Miles seit Jahren begleitet. Diese Mischung sorgt dafür, dass der Comic nie einseitig wirkt, sondern immer wieder überrascht. Die Zeichnungen schaffen es, den emotionalen Druck genauso einzufangen wie die mitreißenden Actionszenen, ohne dass eines das andere überlagert.
Am Ende bleibt ein Band, der Lust auf mehr macht. Miles Morales – Spider-Man 5 beweist, wie viel erzählerisches Potenzial noch in dieser Figur steckt und wie lohnend es sein kann, ungewohnte Wege zu gehen. Wer Miles bisher mochte, wird ihn hier noch mehr lieben. Und wer neugierig ist, was aus einem Helden wird, der gegen äußere Feinde und innere Dämonen kämpft, findet hier einen Comic, der genau diese Frage mit Herz, Spannung und Kreativität beantwortet.
