Am 19. August hat Markus Biering einen Blick in den E-Mail-Verteiler von Games-Mag geworfen, um sich einen Überblick zu verschaffen, welche Anfragen und Angebote von verschiedenen PR-Agenturen oder auch Verlagen auf dem Tisch liegen. Nach 10 Jahren harter Arbeit und der Verfolgung des Traums eines erfolgreichen Spielemagazins wurde in der Vielzahl der E-Mails in seinem Posteingang dieses Mal ein ganz besonderes Angebot fast übersehen, ein Angebot von Philips, nach Paris zu fliegen und sich die neueste Generation von Spielemonitoren präsentieren zu lassen. Markus konnte sich kaum zurückhalten und bereitete sich euphorisch auf die Reise vor.
Präsentationen, Partys und eine tolle Reise sind es, an die sich Markus erinnert, nicht nur, weil dies eine einmalige Chance im Leben des Chefredakteurs von Games-Mag ist, sondern auch, weil er sieht, wie weit seine Seite gekommen ist, um ein so tolles Angebot zu bekommen. Was er sieht, ist der Erfolg seiner jahrelangen Arbeit am Games-Mag.
Aber wie hat Games-Mag es so weit gebracht? In diesem Artikel möchten wir euch den Chefredakteur Markus Biering vom Games-Mag vorstellen und euch zeigen, wie er sich dazu entschlossen hat, ein eigenes Magazin zu gründen, welchen Herausforderungen er sich stellen musste und wie er die Zukunft sieht. Der Fokus liegt dabei auf Markus als Gründer der Seite und seinen Intentionen, warum er diesen Schritt im Leben getan hat. Außerdem hoffen wir, die Leser mit diesem Artikel anzusprechen, indem wir zeigen, dass es die kleinen und unbedeutenden Entscheidungen sind, die zum eigenen Erfolg beitragen können.
Der 1975 geborene Markus wuchs im nördlichsten Stadtteil Scholven der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen auf, der nicht nur seine Kindheit prägte, sondern in dem er auch heute noch mit seiner Frau lebt, mit der er seit 2004 verheiratet ist. Markus, der von seinen Freunden liebevoll Horsti genannt wird, arbeitet als Lagerarbeiter und schreibt nebenbei als Journalist für sein eigenes Spielemagazin Games-Mag.
Games-Mag ist ein Online-Magazin, das sich auf Spiele konzentriert, aber auch gerne Ausflüge in Themen wie Musik oder Film unternimmt. Es beschreibt sich selbst als „Entertainment-Website von Gamern für Gamer mit einem frischen, jungen, spielbegeisterten, aber auch erfahrenen Team“. Seit 2014 gibt es auch eine Hardware-Rubrik, die seither stetig ausgebaut wird. Die Website hat zwischen 8.000 und 15.000 Besucher pro Monat, wobei der Großteil aus dem deutschsprachigen Raum kommt, aber auch Besucher aus Amerika und China landen gelegentlich auf dem Magazin. Damit schneidet die Seite nicht besonders schlecht ab, hat aber noch einen weiten Weg vor sich, um an große Konkurrenten wie GameStar in Deutschland heranzukommen.
„Vor Games-Mag habe ich für verschiedene Gaming-Seiten gearbeitet“, erzählt Markus in einem schriftlichen Interview über seine Erfahrungen im Journalismus vor der Gründung seines eigenen Magazins. „Die längste und spannendste Zeit hatte ich bei Gameradio, aber die Seite gibt es schon lange nicht mehr.“ Außerdem erzählte er uns, dass er schon immer ein eigenes Gaming-Magazin haben wollte und deshalb in seiner Jugend mit KVS („Kurz vor’m Schock“) auch eine Straßenzeitung gegründet hat, durch die er zu einem echten Highlight in seiner Nachbarschaft wurde. Schon damals hatte Markus eine große Leidenschaft für das Schreiben, und schon während er diese Jugendzeitung betrieb, spielte er im Hinterkopf mit der Idee eines eigenen Magazins.
Zur Gründung von Games-Mag selbst kam es aber erst 2012. Zusammen mit seinem Arbeitskollegen Stefan Rokohl wollte er sich endlich einen lang gehegten Wunsch erfüllen und gemeinsam richteten sie einen Blog auf WordPress ein, der schnell den Namen Games-Mag erhielt und das Ziel hatte, die Spielewelt zu erobern, auch wenn dies bisher nur teilweise gelungen ist. Markus‘ Motivation war es immer, Games-Mag zu einer bekannten Marke zu machen, die sich mit anderen Spielemagazinen in Deutschland messen kann. Auch wenn die bezahlte Reise nach Paris im ersten Absatz zeigt, dass sich Games-Mag in der Branche bereits einen Namen gemacht hat, so ist das ursprüngliche Ziel laut Markus noch lange nicht erreicht, auch wenn die Grundbausteine sicherlich schon gelegt sind.
„Es gab eigentlich keine großen Herausforderungen“, sagt Markus Biering auf die Frage nach den Hürden, die er bei der Gründung des Magazins überwinden musste. „Die Idee für Games-Mag war geboren und einen Tag später sind Stefan und ich gemeinsam zum Amt gegangen, um das Gewerbe bzw. die Firma Markus Biering Verlag anzumelden.“ Trotz dieser durchaus positiven Resonanz und der wenigen Hürden, die den beiden Gründern im Weg standen, sagte Markus im Interview: „Am Anfang waren wir vielleicht etwas zu euphorisch und haben tatsächlich versucht, Games-Mag zum Patent anzumelden – das ist natürlich schief gegangen. Aber daraus lernt man und am Ende war es gar nicht so schlimm.“
Auf die Frage nach Markus‘ Karriere seit der Gründung von Games-Mag antwortete er, dass er seit den Anfängen Chefredakteur des Magazins ist und dies wohl auch in den kommenden Jahren bleiben wird. Nur Elon Musk könne ihm diesen Titel für viel Geld wegschnappen, scherzte er, auch wenn dies wohl nur Wunschdenken bleiben wird, aber Markus‘ Optimismus für sein eigenes Magazin unterstreicht. Dennoch würde er den aktuellen Zustand der Website als okay bezeichnen, da er glaubt, dass Spielemagazine nicht mehr ganz dem Zeitgeist entsprechen, sondern das Publikum in anderen Medien zu finden ist. Als relevante Plattformen für den Spielejournalismus nennt er YouTube und Twitch, in die Games-Mag bereits erste Schritte unternommen hat und von denen er hofft, dass sie bald zu einer wichtigen Quelle für seine eigene Seite werden.
Auch Stefan Rokohl, Markus‘ langjähriger Kollege und Mitbegründer des Games-Mag, bestätigte uns diese Vermutung. „Die jungen Leute zum Beispiel, die einen großen Teil der Gamer-Szene ausmachen, lesen nicht mehr gerne, sie schauen lieber Videos und solche Sachen“, schilderte er uns, nachdem wir ihn um einen Kommentar zur Website und zu Markus als Person gebeten hatten. „Ich weiß, dass ich viel über die Zukunft des Games-Mag nachdenke, denn meiner Meinung nach muss es Veränderungen geben.“
Stefan hat Markus seit den Anfängen von Games-Mag begleitet und war maßgeblich am Aufbau der Seite beteiligt, auch wenn er keine Artikel schrieb, sondern sich mit den Hintergründen der Seite beschäftigte und versuchte, die Inhalte voranzutreiben. Seine einzige Bedingung war, dass Markus eine Firma anmeldet, was er nach eigener Aussage unter dem Namen Markus Biering Verlag getan hat. Außerdem sagte Stefan, dass beide von Anfang an das Ziel hatten, mit der Seite Geld zu verdienen, auch wenn beiden klar war, dass es nicht einfach sein würde, Games-Mag zu einem erfolgreichen Magazin zu machen. „Ich habe mitgemacht und das Ganze ist mir schnell ans Herz gewachsen“, gab Stefan auf Nachfrage nostalgisch zu. „Und jetzt haben wir fast das Jahr 2023 und die ganze Sache liegt mir immer noch am Herzen.“
Aber auch andere Mitglieder von Games-Mag konnten uns auf Nachfrage ihre Meinung über Markus und seine Arbeit sagen. Alexa, eine der jüngsten Redakteurinnen des Magazins, schrieb, dass sie noch nicht allzu viel Kontakt mit Markus hatte, aber schon ein recht positives Bild von ihm und seiner Arbeit hat. „Games-Mag hat unter seiner Leitung einen weiten Weg zurückgelegt, hat sich auf YouTube etabliert und ein Redesign erfahren, das die Webpräsenz verbessert hat“, schrieb sie auf Discord, nachdem wir sie um einen Kommentar zu Markus und Games-Mag gebeten hatten. „Markus selbst ist ein freundlicher und zuvorkommender Chef, der sich immer über die Arbeit freut, die wir Freiwilligen leisten. Er hat immer ein offenes Ohr für Fragen, kümmert sich um auftretende Probleme und ist auch für Wünsche immer sehr aufgeschlossen.“
Alexa war jedoch nicht die einzige Redakteurin, die wir für diesen Beitrag interviewt haben. Micha, ein langjähriger Redakteur der Website, konnte uns ebenfalls einen Einblick in seine Meinung über Markus geben, was unseren recht positiven Eindruck von dem Chefredakteur weiter bestätigte. „Markus ist ein toller Chefredakteur, er kümmert sich schnell um Fragen, die auftauchen, und besorgt uns immer eine Menge Rezensionsschlüssel und so“, bekamen wir als Antwort auf die Frage, was Micha über seinen Chef denkt. Er sagte auch, dass Markus immer geduldig mit den Redakteuren ist und es nicht übel nimmt, wenn man einen Artikel später als geplant veröffentlicht. Im Gegenteil, Markus bietet den Redakteuren sogar seine Hilfe an und tut sein Bestes, um die freien Redakteure des Magazins zu unterstützen, wo immer er kann. „Markus hat immer ein offenes Ohr für unsere Verbesserungsvorschläge für die Games-Mag-Seite und versucht, so viele wie möglich umzusetzen.“ Aussagen, die Markus‘ eigene Einschätzung untermauern und ihn als vertrauenswürdigen und engagierten Chefredakteur eines noch recht kleinen Spielemagazins darstellen.
„Gerade in der heutigen Zeit weiß man nie, was alles passieren kann“, blickt Markus in die Zukunft. „Wir würden gerne expandieren und weitere Redakteure an Bord holen. Es gibt viele Dinge, die sehr interessant sind und auch für Games-Mag in Zukunft sehr interessant sein könnten. Aber ich sehe nach wie vor eine gute Zukunft für Games-Mag und eines Tages werden wir auf der Leuchtreklame in Las Vegas zu sehen sein.“