Suzume – Makoto Shinkais modernes Märchen

von Robin S.
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Es ist Samstagabend und die erste Crunchyroll-Werbung flimmert über den Kinobildschirm. Laute Synchronstimmen übertonen die bestimmt epische Musik. Bisher ist also alles wie immer. Doch dann der Schock: Ein Trailer zu Disneys Elemental. Das kann doch nur ein Zufall sein… oder? Ein weiterer Disney Trailer für das Remake von Arielle. Jetzt ein Trailer zum kommenden Spider-Man Film. Dann bewegen sich auch noch unsere gewählten D-Box Sitze, welche wir eigentlich nur aufgrund ihrer gemütlichen Unterlage gewählt haben. Niemals hätten wir gedacht, dass sich die Stühle bei diesem Film bewegen würden. Doch jetzt wird es Zeit den Film zu genießen – Suzume, der neue Film des Your Name Regisseur Makoto Shinkai.

Suzume 1 Suzume – Makoto Shinkais modernes Märchen

Wir hören schon eure Gedanken durch den Raum schweben: Warum dieser Einstieg, was hat das Ganze mit dem Film zu tun? Ehrlich gesagt… pure Freude. Lange Zeit war Anime eine Nische und ein Medium, welches nur eine kleine Gruppe treuer Fans für sich beansprucht hatte. Dass nun aber vor einem Anime auch Trailer großer Blockbuster laufen oder dieser eine Hollywoodreife Technologie wie die sogenannten D-Box Sitze nutzt, zeigt auf, dass Anime nun in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Ob man dies nun als positive Entwicklung wahrnimmt bleibt letztendlich jedem selbst überlassen. Wir jedoch freuen uns zu sehen, wie fortgeschritten das Medium nun ist und welche Vorteile diese Entwicklung mit sich bringt.

Wie ist nun aber der Film und lohnt es sich den Streifen auf der großen Leinwand anzusehen? Auf jeden Fall! Die bildgewaltige Geschichte inszeniert Makoto Shinkai wie auch in den Vorgängern Your Name und Weathering With You mit einer Menge Fingerspitzengefühl. Er beweist, dass noch viele Ideen in ihm Stecken, auch wenn sich bereits erste, wenn auch kleine, Abnutzungserscheinungen zeigen.

Suzume handelt vom gleichnamigen Mädchen, welche bereits in jungen Jahren ihre Mutter verloren, hat und nun bei ihrer Tante ein neues Zuhause gefunden hat. Eines unbeschwerten Tages trifft Suzume auf einen Fremden. Dieser ist auf der Suche nach einem verlassenen Dorf und fragt deshalb das Mädchen nach einer Richtungsangabe. Als Suzume es endlich zur Schule schafft, beginnt sich Sorge um den gerade getroffenen Mann breitzumachen, weshalb sie kurzerhand diesem hinterherrennt. In der verlassenen Stadt angekommen, ereignet sich ein seltsames Phänomen vor Suzumes Augen, durch welches ein fantastisches Abenteuer beginnt, von welchem die Schülerin nie zu träumen gewagt hätte…

Suzume 2 Suzume – Makoto Shinkais modernes Märchen

Wie in Shinkais Filmen üblich, stellt Suzumes Hauptthematik die Liebe da. Zwei Personen, die nie hätten zusammenfinden sollen, gehen auf eine unvergessliche Reise, welche die beiden auf ewig binden wird. Zwar gibt es an einigen Stellen relativ kitschige Momente, diese wechseln sich aber stetig mit spannungsvollen Actionsequenzen ab und schaffen so ein abwechslungsreiches Gesamtbild. Auch die Animationen selbst strotzen nur so voller Energie und hauchen den Figuren mehr leben ein, als es ein mancher Realfilm schafft. Auch die Farben stechen wie in Makoto Shinkais Filmen gewohnt ins Auge und überzeugen mit kontrastreichen und detailreichen Umgebungen. Nur das Gefühl das Déjà-vu wird uns den gesamten Film über nicht los. Es mag sein, dass der Regisseur wie bereits viele vor ihm, nun einen Style entwickelt hat, welcher schwer aus der Filmerstellung herauszuarbeiten ist. Natürlich kann es auch sein, dass Shinkai nun mal Thematiken hat, die er liebt in seinen Filmen zu verarbeiten. Trotzdem wirkt Suzume dadurch an einigen Stellen einfach, wie ein weiterer Makoto Shinkai Film, was nicht gegen das Werk spricht, aber auch das Gefühl von Neuem vermissen lässt.

Nichtsdestotrotz hat uns der Film gegen Ende zu Tränen gerührt. Warum spoilern wir euch lieber nicht, aber lasst uns euch sagen, dass es schwer wird, nicht mit den Charakteren und ihrer Menschlichkeit mit zu fiebern.

Mit Suzume hat Makoto Shinkai einen weiteren modernen Klassiker erschaffen. Solltet ihr den Film noch nicht im Kino geschaut haben, dann holt es nach, solange es noch möglich ist. Bleibt euch diese Möglichkeit jedoch verwehrt dann versucht den Film zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Wir sind auf alle Fälle begeistert und freuen uns schon jetzt auf den nächsten Geniestreich des Regisseurs!

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