Der Unglaubliche Hulk 3 – Comic-Kritik

von Robin S.
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Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Der Unglaubliche Hulk 3.

Erscheinungsdatum 18.03.2025
Zeichner Danny Earls, Andrea Broccardo, Nic Klein
Autor Phillip Kennedy Johnson
Format Softcover
Seitenanzahl 128
Stories Incredible Hulk (2023) 12–14, The Incredible Hulk: Blood Hunt, Giant-Size Hulk (2024) 1
Preis 17,00€

Kaum ein Marvel-Held vereint rohe Gewalt und emotionale Zerrissenheit so eindrucksvoll wie der Hulk. Seit seiner ersten Erscheinung im Jahr 1962 – geschaffen von Stan Lee und Jack Kirby – steht der grüne Goliath sinnbildlich für das ewige Duell zwischen Intellekt und Instinkt, zwischen Kontrolle und Kontrollverlust. Die Ursprungslegende ist längst zum modernen Mythos geworden: Der brillante Physiker Bruce Banner wird bei einem experimentellen Gamma-Test schwer verstrahlt und verwandelt sich seither in Situationen intensiver Wut in ein gigantisches, unaufhaltsames Wesen – den Hulk. Was als wissenschaftliches Unglück begann, entpuppt sich schnell als düstere Parabel auf unterdrückte Gefühle, traumatische Erfahrungen und die Fragilität der menschlichen Psyche.

Mit dem dritten Teil der aktuellen Comicreihe Der Unglaubliche Hulk, erschienen im Jahr 2025, wagt Marvel eine Fortsetzung, die nicht nur die klassischen Elemente der Figur aufgreift, sondern auch neue Wege einschlägt. Die Geschichte knüpft thematisch an die inneren Konflikte von Bruce Banner an, spinnt sie jedoch in einem modernen Kontext weiter: Was bedeutet es heute, ein Monster zu sein – und wer entscheidet eigentlich, was monströs ist? In einer Welt, in der moralische Grauzonen immer komplexer werden, wirkt die Figur des Hulk aktueller denn je.

Doch gelingt es Der Unglaubliche Hulk 3, diesen existenziellen Zwiespalt überzeugend in Szene zu setzen? Findet der Comic die Balance zwischen Action, Charakterentwicklung und psychologischem Tiefgang? Und kann er dem ikonischen Ursprung seines Helden gerecht werden? Dieser Kritik versucht, genau das zu ergründen.

Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

Der Unglaubliche Hulk 3 – Comic-Kritik

Inhalt:

Um Charlies verlorene Seele zu retten, begibt sich Bruce Banner auf eine gefährliche Reise nach New Orleans – doch es ist nicht der Wissenschaftler, sondern der unaufhaltsame Hulk, der an der Strange Academy für Chaos sorgt. Erst Dr. Voodoo gelingt es, dem zerrissenen Duo Banner/Hulk eine Richtung zu weisen. Doch sind sie stark genug, sich einem uralten Albtraum im übernatürlichen Kerker zu stellen – dem grausamen Sumanguru? Und während der düsteren Ereignisse des Blood Hunt-Events erhebt sich in einer verlassenen Westernstadt eine neue Bedrohung: Vampire kriechen aus der Tiefe und bringen das Grauen mit sich.

Der Unglaubliche Hulk 3 ist kein besonders umfangreicher Comic und wirkt durch die Einbindung des Blood Hunt-Events stellenweise etwas zerrissen. Dennoch ist dieser Sammelband ein düsteres, atmosphärisch dichtes Erlebnis, das die Stärken seiner Vorgänger konsequent weiterentwickelt. Der innere Konflikt zwischen Bruce und Hulk wird großartig in Szene gesetzt und erinnert an ein intensives Ping-Pong-Spiel, bei dem mal der eine, mal der andere die Kontrolle übernimmt. Diese Dualität bleibt das Herzstück der Reihe und macht sie zu einem packenden Leseerlebnis.

Auch philosophisch wagt der Comic große Fragen, wobei manche Passagen etwas überfrachtet wirken und den Lesefluss kurzzeitig stören können. Doch abgesehen davon ist besonders die Action hervorragend inszeniert – ebenso wie die Einbindung der Strange Academy, die erzählerisch genau zum aktuellen Stand der Geschichte passt. Charlies Schicksal deutet an, dass uns noch Großes bevorsteht – und sowohl Bruce als auch der Hulk bald vor einer richtungsweisenden Entscheidung stehen werden. Ich freue mich jetzt schon darauf. Für mich bleibt Der Unglaubliche Hulk eine der spannendsten und besten Marvel-Reihen, die aktuell in Deutschland erscheinen.

Zeichnung:

Die Illustrationen von Danny Earls, Andrea Broccardo und Nic Klein sind ebenso düster wie die Geschichte selbst – und zeigen Hulk als das Monster, das er für Bruce und seine Umwelt darstellt. Besonders beeindruckend sind die Szenen, in denen wir Einblicke in das Innere der Figuren erhalten oder in höllische Dämonenreiche entführt werden – hier wird jede Seite zur bildgewaltigen Kunst. Das ist genau die kreative Energie, die ich mir von Comics wünsche: Die Panels unterstützen nicht nur den Plot, sondern spiegeln auch das Innenleben der Figuren sowie die Tonalität der Story wider.

Einfach nur wunderbar anzusehen – auch wenn der Stil stellenweise blutig, roh und beklemmend ist. Mein besonderer Tipp: Werft einen genauen Blick auf die Arbeiten von Nic Klein. Selten war man so fasziniert und gleichzeitig verstört beim Betrachten eines Comic-Artworks.

Der Unglaubliche Hulk 3 – Comic-Kritik

Fazit zu Der Unglaubliche Hulk 3:

Der Unglaubliche Hulk 3 setzt die Erfolgsgeschichte des grünen Giganten mit einer packenden und emotional tiefgehenden Erzählung fort. Marvel gelingt es, die klassische Dynamik zwischen Bruce Banner und dem Hulk auf neue, aktuelle Weise zu thematisieren. Die innere Zerrissenheit des Helden wird auf eine Weise dargestellt, die die philosophischen Fragen über Gut und Böse, Kontrolle und Instinkt in den Vordergrund rückt. Dabei wird die Frage, was es heutzutage bedeutet, ein „Monster“ zu sein, geschickt in die Geschichte eingebaut und spiegelt sich in der zunehmend komplexer werdenden Welt von Der Unglaubliche Hulk wider.

Trotz der etwas zerrissenen Erzählweise durch die Einbindung des Blood Hunt-Events bleibt der Comic ein fesselndes Erlebnis. Besonders die Balance zwischen Action und Charakterentwicklung wird hervorragend gemeistert. Die emotionalen Konflikte zwischen Bruce und Hulk sind ebenso mitreißend wie die atemberaubenden, actionreichen Szenen, die den Comic zu einem wahren Highlight für Fans des Charakters machen. Diese Dualität zwischen Mensch und Monster bleibt das Herzstück der Reihe und sorgt dafür, dass die Geschichte nie an Tiefe verliert.

Ein weiterer Pluspunkt ist die gelungene visuelle Umsetzung der Geschichte. Die Zeichnungen von Danny Earls, Andrea Broccardo und Nic Klein unterstreichen die düstere Atmosphäre und verstärken den inneren Konflikt, den Hulk mit sich trägt. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie die Künstler die Psyche der Figuren und die düstere Stimmung der Erzählung in visuelle Kunst übersetzen. Jede Seite ist ein visuelles Meisterwerk, das nicht nur die Action, sondern auch die innere Zerrissenheit der Charaktere perfekt widerspiegelt.

Insgesamt bleibt Der Unglaubliche Hulk 3 eine der spannendsten und philosophischsten Marvel-Geschichten der letzten Jahre. Die Reise von Bruce Banner und seinem grünen Alter Ego geht weiter – und es wird spannend zu sehen, wie der Held die großen Entscheidungen treffen wird, die vor ihm liegen. Für Fans von Hulk und tiefgründigen Superhelden-Geschichten ist dieser Comic ein absolutes Muss und zeigt, warum die Reihe auch weiterhin zu den besten Marvel-Werken zählt.

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