Ultimates 1 – Comic-Kritik

von Robin S.
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Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Ultimates 1.

Erscheinungsdatum 18.03.2025
Zeichner Juan Frigeri, Phil Noto, Stefano Caselli
Autor Deniz Camp, Jonathan Hickman
Format Softcover
Seitenanzahl 200
Stories Ultimate Universe 1, Ultimates (2024) 1–6, FCBD 2024: Spider-Man/Ultimate
Preis 29,00€

Als Marvel vor über zwanzig Jahren das Ultimate-Universum ins Leben rief, war es ein radikaler Neuanfang: Bekannte Helden in einer Welt ohne Ballast, modernisiert für eine neue Generation. The Ultimates – das ultimative Gegenstück zu den Avengers – standen dabei im Zentrum dieses Neustarts: kühn, politisch aufgeladen und visuell atemberaubend. Doch das ursprüngliche Ultimate-Universum ging unter, absorbiert vom Mainstream-Marvel-Kosmos – bis jetzt.

Denn mit Ultimates 1 kehrt nicht nur der Name zurück, sondern ein komplett neues Ultimate-Universum, erschaffen ausgerechnet von The Maker – einer verdrehten Version von Reed Richards aus dem ursprünglichen Ultimate-Kanon. Was einst als Hoffnung für frische Erzählungen begann, entspringt nun dem Plan eines Superschurken. Das Ergebnis? Eine neue Welt, neue Regeln – und ein neues Team von Ultimates.

Doch kann dieser Neustart, geboren aus Manipulation und Größenwahn, inhaltlich und erzählerisch überzeugen? Ist Ultimates 1 mehr als bloßer Fanservice oder nostalgischer Abklatsch? In dieser Kritik werfen wir einen genaueren Blick auf Ton, Figuren, politische Untertöne und die erzählerische Vision hinter diesem kühnen Neuanfang – und fragen uns: Hat Marvel wirklich einen neuen ultimativen Nerv getroffen?

Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

Ultimates 1 – Comic-Kritik

Inhalt:

Im neuen ultimativen Universum Erde-6160 hat der skrupellose Maker die Entstehung fast aller Superhelden im Keim erstickt und im Verborgenen eine düstere Weltordnung errichtet. Doch der junge Tony Stark – hier bekannt als Iron Lad – und ein unerwarteter Verbündeter, Reed Richards in der Rolle von Doom, stellen sich dieser Zukunft entgegen.

Inmitten von Verrat, Gefahr und Misstrauen formen sie ein neues Heldenteam: die Ultimates. An ihrer Seite kämpfen unter anderem Captain America, Thor, Sif, America Chavez, Giant-Man und Wasp. Gemeinsam stellen sie sich einer Welt entgegen, die sie für Verbrecher hält – entschlossen, das Richtige zu tun, selbst wenn sie dafür als Feinde gejagt werden.

Es scheint fast, als könne dieses neue Ultimate-Universum gar keine schlechten Geschichten hervorbringen. Schon Ultimate Invasion und Ultimate Spider-Man 1 haben mich restlos begeistert – und Ultimates 1 setzt diese Linie nahtlos fort. Der Band hat mich durchgehend zum Staunen gebracht.

Bekannte Helden werden in dieser Neuinterpretation faszinierend neu gedacht und mit bedeutungsvollen Themen wie Rassismus, Völkermord und Kriegsverbrechen verknüpft. Es ist ein Comic, der zeigt, wie viel Tiefgang in Marvels Universum steckt – weit mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde.

Besonders beeindruckt hat mich die neue Interpretation von Dr. Doom, der hier von Reed Richards verkörpert wird. Auch Hawkeye und insbesondere She-Hulk haben so starke, nuancierte Geschichten, dass ich fast lieber diese Versionen sehe als ihre Erde-616-Counterparts.

Und dann ist da noch die Action! Die Kämpfe sind so dynamisch und intensiv, dass ich nach dem finalen Schlagabtausch am liebsten sofort weiterlesen würde – zum Glück geht es im September weiter. Bis dahin werde ich Ultimates 1 mit Sicherheit noch einmal lesen.

Glaubt mir: Dieses neue Ultimate-Universum dürft ihr auf keinen Fall verpassen. Es steckt voller Überraschungen, spannender Figuren und einer erzählerischen Tiefe, die beeindruckt. Absolute Empfehlung!

Zeichnung:

Die Zeichnungen von Juan Frigeri, Phil Noto und Stefano Caselli wirken auf den ersten Blick eher klassisch, schaffen es aber, eine durchgehend dichte und düstere Atmosphäre zu erzeugen, die perfekt zur ernsten Tonalität dieser neuen Ultimates passt.

Jeder Strich sitzt, jedes Panel ist detailliert ausgearbeitet, und die Action ist genauso, wie man sie sich wünscht: brutal, wuchtig und mitreißend. Trotz der eher traditionellen Linienführung gelingt es den Künstlern, die richtigen Emotionen zu vermitteln – ohne ins Überzeichnete abzurutschen. Visuell ist Ultimates 1 ein echter Genuss. Wenn Wasp beispielsweise… aber seht selbst – glaubt mir, es lohnt sich!

Ultimates 1 – Comic-Kritik

Fazit zu Ultimates 1:

Ultimates 1 ist weit mehr als nur ein weiterer Superheldencomic – es ist ein mutiger Neuanfang in einem Universum, das einst für Innovation stand und jetzt mit frischer erzählerischer Energie zurückkehrt. Der Band schafft es, Nostalgie mit neuen Ideen zu vereinen, ohne sich auf Altem auszuruhen. Stattdessen bekommen wir eine düstere, politisch aufgeladene Version vertrauter Figuren, deren Geschichten unter die Haut gehen.

Was diesen Comic so besonders macht, ist die Mischung aus cleverem Worldbuilding und spannender Charakterarbeit. Figuren wie Tony Stark, She-Hulk oder Doom bekommen hier neue, unerwartete Rollen, die ihnen Tiefe und Relevanz verleihen. Diese Neuinterpretationen fühlen sich nicht nur sinnvoll, sondern oft auch spannender an als ihre traditionellen Pendants. Besonders bemerkenswert ist dabei, wie komplexe Themen wie Rassismus, Machtmissbrauch und moralische Ambivalenz ganz selbstverständlich in die Handlung eingebettet werden – ohne belehrend zu wirken.

Gleichzeitig bietet Ultimates 1 genau das, was man sich als Comicfan wünscht: spektakuläre Action, überraschende Wendungen und visuell beeindruckende Momente. Die Zeichnungen wirken zwar klassisch, entfalten aber durch ihre Dichte und gezielte Bildsprache eine enorme Wirkung. Jeder Kampf, jede ruhige Szene ist mit Bedacht inszeniert und transportiert die richtige Stimmung für dieses ernstere, reifere Marvel-Universum.

Unterm Strich ist dieser Comic ein starkes Statement dafür, wie relevant Superheldengeschichten auch heute noch sein können – wenn sie es denn wollen. Ultimates 1 zeigt eindrucksvoll, dass das Marvel-Universum auch abseits des Mainstreams noch viel zu erzählen hat. Wer genug hat von immer gleichen Formeln und seichten Heldengeschichten, sollte diesem Band unbedingt eine Chance geben. Ein Comic, der fordert, überrascht, begeistert – und definitiv Lust auf mehr macht.

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