Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Der unsterbliche Thor 1.
Erscheinungsdatum | 07.05.2024 |
Zeichner | Martin Coccolo |
Autor | Al Ewing |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 144 |
Stories | Thor Annual (2023) 1, Immortal Thor (2023) 1–5 |
Preis | 20,00 € |
Thor – Nicht jeder liebt den Gott aus der Götterwelt Asgard, trotzdem ist er für das Marvel-Universum superwichtig. Spätestens seit Chris Hemsworths Darstellung des Charakters im MCU hat sich der Donnergott ohne Frage im Superheldenkosmos etabliert und damit auch einen Platz für viele weitere Götter in den Comics geschaffen. Ich selbst pflege eher eine Hassliebe zu Thor und den anderen Göttern aus Asgard. Zwar liebe ich Götter als Thematik sehr stark und bin auch ein Fan vieler Geschichten, aber ich hasse es, dass aus den göttlichen Geschöpfen „Aliens“ gemacht wurden, um so an Sci-Fi-Fans zu appellieren. Nichtsdestotrotz habe ich mich auf die neue Iteration von Der unsterbliche Thor gefreut und zeige euch in dieser Comic-Kritik, ob sich ein Kauf des neuen Bandes lohnt.
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
Über die Jahrhunderte hinweg wurde Thor unter verschiedenen Namen verehrt und gefürchtet, ob als Donnerer, Vuer oder Hloriddi, immer als Träger des mächtigen Mjolnirs und als Held zahlloser Legenden. Heute thront er als Allvater über Asgard, doch mit seiner wachsenden Macht kommen auch neue Herausforderungen. Als die Götter der Asen plötzlich von einem uralten Donnergott bedroht werden, der in Manhattan sein Unwesen treibt, während Thor sich auf seinen Allschlaf vorbereitet, gerät alles aus den Fugen. Die Frage nach den Göttern der Götter stellt sich, und Loki scheint seine Finger im Spiel zu haben – oder steckt noch mehr hinter dem Chaos?
Erstmal von vorne: Die Ausgangslage, dass Thor jetzt der Allvater ist, funktioniert für einen Neuanfang wirklich gut und sorgt dafür, dass mit diesem Comic wahrscheinlich auch eine Menge neue Leser ihren Weg in Thors Geschichte finden können. Weiterhin bin ich total begeistert von der Erzählweise des Comics. Nicht nur ist Loki nämlich jetzt auch Gott der Geschichten, nein, auch wird der gesamte Comic von einer Narration begleitet, welche die Geschehnisse beinahe wie einen Mythos als eine wirkliche Story wirken lässt. So etwas liebe ich, und es wurde hier auch sehr gut angewendet.
Was ich als Einziges so gar nicht gut finde, ist nur ein kleiner Punkt: Warum muss Thor seinem Team in diesem Comic den Namen Thor Corps geben? Ich weiß, dass dieser Name seit 2015 in Secret Wars immer wieder fällt, aber ich habe irgendwie langsam die Schnauze voll, bei jedem Team-Up nur den Namen Corps oder ähnliche Synonyme zu sehen. Manchmal kann ein Team-Up auch einfach unbenannt bleiben. Dennoch ist die gesamte Storyline rund um Toranos als Feind durchgehend spannend, kann mit einigen aufregenden Twists auftrumpfen und schafft es auch andere Marvel-Helden sinnvoll miteinzubeziehen (vor allem Storm, schließlich ist sie eine Göttin über Stürme wie Thor).
Zeichnung:
Die Zeichnungen von Martin Coccolo in „Der unsterbliche Thor 1“ passen sich dem an, was ich bereits in der Geschichte gesagt habe. Der etwas blassere Stil mit den doch noch detailreichen Panels erinnert mich stark an Zeichnungen über Götter aus Geschichtsbüchern. Das passt aus offensichtlichen Gründen natürlich wie die Faust aufs Auge und macht es wirklich einfach, den Comic als Geschichte über Götter und ihre Mythen wahrzunehmen. Vor allem aber die Bilder mit Toranos als Hintergrund (welcher um ein Vielfaches größer ist als Thor), sind ein Highlight in diesem Band und zeigen, welche enorme Ausdruckskraft die Zeichnungen von Martin Coccolo innehaben. Ich wünsche mir, dass diese Qualität auch zukünftig beibehalten werden kann.
Fazit zu Der unsterbliche Thor 1:
Der Comic Der unsterbliche Thor 1 bietet eine fesselnde Neuinterpretation des Donnergottes und seines Universums. Die Entscheidung, Thor als den Allvater von Asgard darzustellen, eröffnet interessante Möglichkeiten für die Handlung und lockt potenziell neue Leser an. Die Erzählweise, die Elemente eines Mythos mit einer modernen Geschichte verwebt, ist faszinierend und trägt zur Atmosphäre des Comics bei.
Trotz kleinerer Kritikpunkte wie der Namensgebung für Thors Team bleibt die Handlung rund um den bedrohlichen Toranos spannend und überraschend. Die Einbindung anderer Marvel-Helden, insbesondere Storm, bereichert die Geschichte zusätzlich. Die Zeichnungen von Martin Coccolo sind passend für das Thema und verleihen dem Comic eine epische Qualität. Besonders die Darstellung von Toranos als imposanter Hintergrund ist beeindruckend und unterstreicht die Größe der Bedrohung.
Insgesamt ist Der unsterbliche Thor 1 ein gelungener Start für eine neue Ära des Donnergottes und ein vielversprechender Einstiegspunkt für Leser, die sich für die Welt der Götter und Mythen interessieren.