Venom 1 – Comic-Kritik

von Robin S.
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Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Venom 1.

Erscheinungsdatum 02.09.2025
Zeichner Carlos Gomez
Autor Al Ewing
Format Softcover
Seitenanzahl 120
Stories All-New Venom 1-5
Preis 16,00€

Venom zählt seit seinem ersten Auftritt zu den faszinierendsten Gestalten im Kosmos von Spider-Man. Was einst als bedrohliche Verschmelzung aus außerirdischem Symbionten und menschlicher Wut begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer Figur, die weit mehr ist als ein klassischer Gegenspieler. Die Rolle des Trägers wechselte immer wieder, und jedes Mal veränderte sich das Bild von Venom. Vom rachsüchtigen Schatten Eddie Brocks über Experimente staatlicher Institutionen bis hin zu tragischen und verlorenen Seelen, die mit der Macht des Symbionten ringen, war Venom stets ein Spiegel innerer Konflikte.

Besonders die Ereignisse rund um den Venom War haben gezeigt, wie vielschichtig dieses Wesen geworden ist. Der Kampf um Kontrolle, Verantwortung und Identität hat tiefe Spuren hinterlassen und die Frage neu gestellt, wer überhaupt die Macht des Symbionten tragen sollte. Genau dadurch entstand ein neues Mysterium, das seitdem wie ein dunkler Impuls in der Geschichte nachhallt: Wer ist Venom jetzt? Wer trägt diese Last, diese Kraft, diese Stimme, die schon so viele Leben verändert hat?

Und genau an diesem Punkt wird es spannend. Denn wenn ein Kapitel endet, öffnet sich ein neues, und die Figur Venom war selten so offen, so geheimnisvoll und so voller Möglichkeiten wie heute. Die lange Reise des Symbionten, die vielen Gesichter, die er angenommen hat, und die ungewisse Zukunft des Wesens bilden einen kraftvollen Ausgangspunkt für alles, was danach kommt. Die folgende Kritik setzt genau dort an und führt tiefer hinein in das nächste große Kapitel dieses ikonischen Charakters.

Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

Venom 1 – Comic-Kritik

Inhalt:

Im Prozess gegen die gefährliche Madame Masque verfolgen Bürgermeister Luke Cage, Journalist Robbie Robertson und Rick Jones gespannt jede Regung im Gerichtssaal, als plötzlich der Anführer der AIM-Wissenschaftler seinen Angriff startet. Inmitten des Chaos erscheint ein neuer Venom, der sich sofort dem Eindringling entgegenwirft. Doch die entscheidende Frage bleibt im Raum stehen: Wer steckt unter dem Symbionten? Könnte es Cage sein, vielleicht Jones oder sogar Robertson? Oder hat sich am Ende Madame Masque selbst mit dem außerirdischen Wesen verbunden? Während die Unruhe wächst, ist Ex-Venom Dylan Brock, der inzwischen bei Mary Jane Watson lebt, fest entschlossen, das Geheimnis zu lüften und die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Venom 1 zeigt den Symbionten nach den Ereignissen von Venom War und ist dabei vor allem eins: verdammt mysteriös. Der Comic wird nicht allein von der Action getragen oder der spannenden Auseinandersetzung mit Venom an sich. Vielmehr ist die ganze Geschichte ein einziges Mysterium, bei dem man sich ständig fragt, wer nun eigentlich den Symbionten führt. Das mag nach wenig erscheinen, war für mich aber genug Grund, gefesselt an den Panels zu sitzen und mitzuerleben, wer den schwarzen Anzug tragen könnte. Und glaubt mir, es macht richtig Sinn, wer hinter diesem Mysterium steckt.

Alles andere im Comic ist leider etwas generisch. Klar, es gibt gute Action und die Ambiguität von Venom ist weiterhin ein Riesenspaß, trotzdem hat die Geschichte neben ihrem Mysterium sehr wenig Eigenes zu bieten. Wer sich also genau wie ich fragt, wer der neue Venom ist, wird gebannt vor den fünf Issues dieses Sammelbandes sitzen. Alle anderen fragen sich vermutlich, warum sie nicht eher zu einem der älteren Venom-Comics gegriffen haben.

Zeichnungen:

Die Zeichnungen von Carlos Gomez in Venom 1 sind ebenso generisch wie die Grundstory des Comics. Carnage, Venom War und andere Outings zeigen deutlich besser, wie kreativ man mit den Symbionten umgehen kann. Deshalb ist es schade, dass man sich hier relativ wenig Neues hat einfallen lassen. Was dafür aber wirklich gut gelungen ist, sind die Actionsequenzen. Diese stecken voller Dynamik und sehr cooler Szenen. Besonders der Kampf zwischen Modok und Venom sieht beeindruckend aus und hat mir beim Lesen großen Spaß gemacht. Für Actionfans ist das echt schön gezeichnet, für alle anderen eher gewohntes Territorium.

Venom 1 – Comic-Kritik

Fazit zu Venom 1:

Venom 1 hinterlässt einen zwiespältigen, aber durchaus spannenden Eindruck. Das zentrale Mysterium rund um die Identität des neuen Symbiontenträgers trägt die gesamte Handlung und sorgt dafür, dass man als Leser neugierig bleibt. Dieses Rätsel wird konsequent aufgebaut und geschickt eingesetzt, sodass man sich immer wieder fragt, wer hinter der bedrohlichen Gestalt steckt. Genau dieses Element macht den Comic zu einem kleinen Pageturner, der einen angenehm fesselt.

Gleichzeitig wird aber auch spürbar, dass der Band abseits dieses Mysteriums wenig eigene Akzente setzt. Die Grundhandlung wirkt vertraut und bietet nicht allzu viele Überraschungen. Wer allerdings eine starke Atmosphäre und ein klassisches Symbiontengefühl sucht, wird hier durchaus auf seine Kosten kommen. Die Ambivalenz von Venom bleibt ein reizvoller Kern, der selbst in einer eher generischen Erzählung noch viel Energie trägt.

Die Zeichnungen von Carlos Gomez runden das Erlebnis in solider Weise ab. Auch wenn sie nicht die Kreativität früherer Symbiontenabenteuer erreichen, überzeugen sie durch dynamische Actionszenen und eindrucksvolle Momente im Kampfgeschehen. Gerade Fans schneller und klarer Panelabfolgen werden hier einiges zu schätzen wissen.

Am Ende bleibt Venom 1 ein Comic, der vor allem durch seine geheimnisvolle Seite punktet. Wer Freude daran hat, mitzurätseln und sich in die Suche nach der neuen Identität des Symbionten hineinziehen zu lassen, wird gut unterhalten. Wer jedoch auf tiefere emotionale Entwicklungen oder besonders innovative Ideen hofft, wird vermutlich eher zu älteren Venom-Geschichten greifen wollen. Insgesamt ist dies ein solider Auftakt voller Neugier, der Lust auf mehr macht, auch wenn er nicht die ganz großen Höhen erreicht.

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