Final Fantasy XVI im Test – Diese Action dürft ihr euch nicht entgehen lassen

von Robin S.
2 Komentare:

Final Fantasy ist eine traditionsreiche japanische Rollenspielreihe, die 1987 ihren Anfang nahm. Nun sind wir bereits beim 16. Teil der Reihe angekommen und dürfen auf der PlayStation 5 wieder in eine fantastische Fantasy Welt eintauchen. Final Fantasy XVI erfindet sich wie jeder Teil aber wieder etwas neu. Die Rollenspielanteile wurden deutlich zurückgefahren und die Action steht im Mittelpunkt. Mit dem Combat Director Ryota Suzuki sollte dies aber Keinen verwundern. Bereits zuvor arbeitete der japanische Entwickler an Spielen wie Devil May Cry 5 und Monster Hunter: World. Kann der neue Ansatz aber überzeugen und ist Final Fantasy XVI das erhoffte Meisterwerk geworden, auf das Fans seit dem letzten Teil warten mussten?

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Intrigen, Lügen und eine Menge Game of Thrones

 Final Fantasy XVI erzählt uns die Geschichte von Clive, dem Prinzen und Schild von Rosaria. Zwar kann er die Kraft des Phönix nutzen, nur sein Bruder Joshua kann sich aber in die gleichnamige Esper verwandeln und hat damit eine schwere Bürde zu tragen. Generell ist Valisthea ein Land voller Magie, in welchem die Menschen sich auf die sogenannten Mutterkristalle verlassen. Domini sind Menschen, welche auf Basis der Kristalle und des Äthers riesige Esper erscheinen lassen können und dadurch von Königen und Reichen, gerne ausgenutzt werden. In Rosaria, dem Königreich von Clive und Joshuas Vater ist dies aber anders, hier werden Träger und Domini mit Respekt behandelt. Eines Tages jedoch wird die Königsfamilie in einen Hinterhalt gelockt und zu allem Übel verliert Joshua sein Leben an einen Esper namens Ifrit. Clive, gefangen genommen vom Feind, lebt Jahre in Rache, bis er plötzlich einen Ausweg findet, durch welchen er eine Reise antritt, die er nie erwartet hatte…

Damit endet unsere Zusammenfassung der Geschichte. Nicht weil es nicht mehr zu erzählen gibt, sondern weil wir wollen, dass ihr die Geschichte selbst erfahrt. Final Fantasy XVI ist gespickt mit Wendungen, tollen Charakteren und Entwicklungen, die auf diesem Niveau kein Rollenspiel in den letzten Jahren erreicht hat. Die Dynamik zwischen den Charakteren und die tolle Erzählung bleiben uns lange erhalten und gehören unausweichlich zu den besten Geschichten in allen Final Fantasy zusammengenommen. Wir müssen aber auch zugeben, dass sich der Titel vielleicht ein bisschen zu sehr an Game of Thrones orientiert hat. Die Häuser, die Intrigen, der Sex, alles schreit förmlich nach George R. R. Martins Fantasy Epos. Nichtsdestotrotz ist diese „Inspiration“ nichts Schlechtes, da die Geschichte uns bis zum Ende an den Bildschirm gefesselt hat und uns Gefühle entlockt hat, wie es lange kein Spiel mehr geschafft.

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Ist das nicht Devil May Cry?

 Der Titel muss sich den Vergleich mit Devil May Cry gefallen lassen. Nicht nur weil mit Ryota Suzuki eine Legende die Kämpfe entwickelt hat, sondern weil er sich sehr, wie Capcoms Action-Adventure anfühlt. Die Kämpfe sind wuchtig, dynamisch und inszenieren sich in tollen Zwischensequenzen, die mit Quick-Time Events bei der Stange halten. Das spielt sich zwar alles schön und flüssig, man vermisst aber nach einigen Stunden schnell die Tiefe des Titels. Ausweichen muss getimed sein, mit den richtigen Fähigkeiten und einem klaren Verständnis der Gegner, laufen Gefechte immer gleich aber und es artet oftmals nur im stupiden Buttonmashing aus. Die toll in Szene gesetzten Esper Kämpfe sind zwar auch toll anzuschauen und spielen sich wie der Kampf von Godzilla und King Kong, im Kampf ist es aber nur eine nochmal abgeschwächte Version der Standardkämpfe und so sind diese auf Dauer etwas langweilig und zäh. Das mag alles etwas negativ klingen, dennoch zeigt sich Final Fantasy XVI im Gameplay von seiner besten Seite und lässt und spannenden Gefechten antreten, die mit einem neuen Kampfsystem für einen frischen Wind sorgen. Ob man diesen frischen Wind aber mag, muss jeder letztendlich für sich selbst entscheiden.

Anders als der Vorgänger ist Final Fantasy XVI sehr linear und schickt euch immer wieder durch verschiedene Schläuche. Zwar ist man dadurch nicht unbedingt frei in der Wegfindung, es passt jedoch zur Inszenierung des Titels. Zudem gibt euch das Spiel durch Kopfgelder und viele Nebenmissionen genug Abwechslung wieder in alte Gebiete zurückzukehren und komplett neue Gebiete der Karte kennenzulernen. Nebenmission sind hier ein gutes Stichwort, da diese sehr hit oder miss sein können. Es gibt oftmals sehr tolle und interessante Geschichten, welche Charaktere abrunden oder der Welt mehr Leben einhauchen. Auf der anderen Seite kann es aber auch sehr langweilige Mission geben, in denen wir nur eine Horde an Gegner besiegen und dann ein Preisgeld einkassieren. Trotzdem finden wir es gelungen, dass sich auch Nebenmission mit der Thematik von Rassismus und Unterdrückung auseinandersetzen, wodurch wir das Gefühl bekommen etwas zu verändern und wirklich an der Welt und seinen Bewohnern teilhaben.

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Ist das noch Final Fantasy?

Viele Personen haben sich vorab die Frage gestellt, ob das Spiel überhaupt noch ein Final Fantasy ist. Wir würden behaupten ja, da es hier natürlich keine einheitliche Antwort geben kann. Final Fantasy hat sich schon immer neu erfunden und nur grobe Konzepte von einen in den anderen Teil des Franchise übernommen. So finden sich auch im neuen Teil der Name Cid, die Thematik von Kristallen und die Beschwörung von Espern. Schaut man auf Final Fantasy XV so wird einem auch schnell klar, dass man bereits in die Action-Adventure Richtung getreten ist, Final Fantasy XVI nun aber einen finalen Schritt in diese Mechanik geht und damit die rundenbasierten Kämpfe völlig hinter sich lässt. Es kann natürlich sein, dass sich Final Fantasy XVII wieder komplett auf die Wurzeln zurückbesinnt, durch die Ambiguität der Franchise kann man dies aber nicht vorhersehen und so steht Final Fantasy XVI für sich genommen als eine tolle Interpretation der zugrundeliegenden Prinzipien der Rollenspielreihe.

Und bevor wir es vergessen: Der Orchestrale Soundtrack des Spiels ist einfach nur der Hammer. Grafik und Charaktere überzeugen auch auf ganzer Linie, was wohl dem hohen Budget geschuldet ist, trotzdem müssen wir die Entwickler für den technisch einwandfreien Zustand des Spiels loben. Uns ist auf der PlayStation 5 kein technischer Fehler begegnet, es war nur etwas frustrierend, dass das Spiel die 60 FPS nicht durchgehend halten konnte. Trotzdem zaubert der Titel tolle Szenerien auf den Bildschirm, für welche wir gerne einmal länger stehengeblieben sind.

Fazit:

Final Fantasy XVI präsentiert sich als ein erfrischender Neuzugang in der langjährigen Rollenspielreihe. Mit einem Fokus auf Action und einem neuen Kampfsystem unter der Leitung des erfahrenen Combat Directors Ryota Suzuki zeigt das Spiel eine beeindruckende Inszenierung und wuchtige Kämpfe, die an Capcoms Devil May Cry erinnern. Die Geschichte von Clive und seiner Reise voller Intrigen und Wendungen fesselt den Spieler von Anfang bis Ende und gehört zu den besten Geschichten der Final Fantasy-Reihe. Obwohl das Spiel sich vielleicht etwas zu stark an Game of Thrones orientiert, schafft es dennoch, einzigartig und packend zu sein.

Final Fantasy XVI präsentiert auch eine linearere Erfahrung im Vergleich zu seinem Vorgänger, bietet jedoch durch Kopfgelder und Nebenmissionen ausreichend Abwechslung. Die Nebenmissionen können zwar qualitativ variieren, aber sie ermöglichen es dem Spieler, sich tiefer in die Welt einzutauchen und an den Themen von Rassismus und Unterdrückung teilzuhaben.

Es gibt Diskussionen darüber, ob Final Fantasy XVI noch als ein „echtes“ Final Fantasy-Spiel angesehen werden kann, da es sich von den traditionellen rundenbasierten Kämpfen entfernt. Dennoch behält es wichtige Elemente der Serie bei, wie die Existenz von Kristallen und die Beschwörung von Espern. Final Fantasy XVI stellt somit eine interessante Interpretation der Grundprinzipien der Serie dar und zeigt, dass die Reihe sich immer wieder neu erfinden kann.

Die technische Umsetzung des Spiels ist beeindruckend, mit einem orchestralen Soundtrack, beeindruckender Grafik und gut gestalteten Charakteren. Obwohl das Spiel gelegentlich Schwierigkeiten hat, eine konstante Framerate von 60 FPS aufrechtzuerhalten, bietet es dennoch atemberaubende visuelle Szenen, die den Spieler in den Bann ziehen.

Insgesamt ist Final Fantasy XVI ein Meisterwerk, das sowohl Fans der Serie als auch Action-RPG-Liebhaber begeistern wird. Es mag sich von den Vorgängern unterscheiden, behält aber dennoch die Essenz von Final Fantasy bei und bietet eine packende Geschichte, mitreißende Kämpfe und eine beeindruckende Inszenierung.

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