TVA – Time Variance Authority – Comic-Kritik

von Robin S.
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Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu TVA – Time Variance Authority.

Erscheinungsdatum 09.09.2025
Zeichner Pere Pérez
Autor Ryan North, Katharyn Blair
Format Softcover
Seitenanzahl 120
Stories TVA (2024) 1-5
Preis 16,00€

Die TVA wirkt auf den ersten Blick wie ein Fremdkörper im bunten Chaos des Marvel-Universums. Eine Behörde, die sich der Ordnung der Zeit verschrieben hat und mitten im Dickicht unzähliger Realitäten operiert, klingt fast wie ein Paradoxon. Doch genau dieses Nebeneinander aus karger Bürokratie und unendlicher kosmischer Weite macht ihren Reiz aus. Seit ihrem ersten Auftauchen steht sie für Geschichten, die größer wirken als die Helden selbst und die den Blick weit über die üblichen Schauplätze hinausheben.

Ihre Ursprünge reichen tief in die Historie des Marvel-Kosmos. Über Jahrzehnte hinweg wurde die TVA immer wieder neu geformt, erweitert und hinterfragt. Mal präsentierte sie sich als allwissende Kontrollinstanz, mal als fragiles Konstrukt, das selbst an den Grenzen seiner Macht zu scheitern droht. Diese Wandlungsfähigkeit hat sie zu einem dauerhaften Bestandteil jener Erzählungen gemacht, die sich um Zeitreisen, Multiversen und die Frage nach dem richtigen Ablauf der Geschichte drehen.

Gerade weil die TVA stets zwischen Ordnung und Chaos pendelt, bleibt sie ein faszinierender Schauplatz für neue Erzählungen. In ihr treffen apparathafte Strenge, moralische Grauzonen und kosmische Herausforderungen aufeinander. All das eröffnet einen spannenden Rahmen für die aktuelle Comicumsetzung, die mit frischen Ideen an dieses einzigartige Konzept herantritt. Ob man das aber wirklich über den gesamten Comic sagen kann, erfahrt ihr in dieser Kritik zu TVA Time Variance Authority.

Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

TVA – Time Variance Authority – Comic-Kritik

Inhalt:

Hier herrscht ein quirliges Durcheinander, denn die TVA versucht verzweifelt, Ordnung in die flatternden Zeitlinien zu bringen. Mittendrin findet sich Netzschwingerin Gwen Stacy wieder, die frisch im Dienst der Behörde steht und dabei auf ebenso ungewöhnliche wie faszinierende Gefährten trifft, darunter Miss Minutes, Wolverines Sohn Jimmy, Peggy Carter, Gambit und Loki: Sylvie Laufeydottir. Doch als ein heimtückischer Angriff Agent Mobius trifft, beginnt für Gwen und ihre neuen Verbündeten eine gefährliche Spurensuche durch Raum und Zeit, die sie tief in die verborgenen Geheimnisse der TVA führt.

Okay wow… aber was dieser Comic macht, habe ich auf keinen Fall erwartet. Es ist nicht nur ein Comic über die TVA, sondern ein Comic über die TVA. Genau, die gleiche TVA, die wir aus der Loki-Serie kennen. Das ist noch nicht genug, denn der Comic setzt direkt nach den Ereignissen von Loki Staffel 2 an und wir bekommen am Ende das Schicksal eines anderen MCU-Charakters enthüllt. Um wen es sich dabei handelt, halte ich geheim. Ist aber „returns in Avengers: Doomsday“ kind of crazy. Abseits davon finde ich den Comic wirklich toll gelungen. Eine klasse Methode, das MCU endlich einmal sinnvoll mit den Comics zu verknüpfen.

Die Story selbst ist dabei sehr klassisch, zwischendurch leider auch mal sehr sprunghaft und unnötig überladen, dafür voller spannender Charaktermomente, die ich alle genossen habe. Es ist eine grandiose Auswahl an Charakteren getroffen worden, die dazu noch gut mit MCU-Figuren wie Agent Mobius interagieren. Auch macht das Ende Lust auf mehr und auf die Hoffnung, all das bald mehr im MCU zu erleben. Deadpool & Wolverine hat es schon vorgemacht, da können andere gerne nachziehen. Ein toller Comic für MCU-Fans und auch für alle, die die TVA lieben.

Zeichnungen:

Die Zeichnungen von Pere Pérez sind an sich eher generisch und ohne viel eigenen Spirit. Dafür glänzen seine Kunstwerke besonders in Actionsequenzen und er schafft es, Figuren wie Miss Minutes oder Mobius toll in die Welt der Comics zu holen. Jetzt hoffe ich nur noch auf mehr Kreativität und vor allem einen eigenen Stil, der das Ganze von anderen Comics abhebt, dann wäre ich rundum zufrieden. Zumindest stimmt die Atmosphäre und ein paar der Bilder sind auch für MCU-Fans ein Fest für die Augen.

TVA – Time Variance Authority – Comic-Kritik

Fazit zu TVA – Time Variance Authority:

TVA – Time Variance Authority schafft es, die vertraute Welt des Marvel-Kosmos mit frischen Impulsen zu erweitern und gleichzeitig eine Brücke zu den Ereignissen aus der Loki Serie zu schlagen. Diese enge Verbindung zum MCU funktioniert erstaunlich gut und fühlt sich nicht wie ein Fremdkörper an, sondern wie eine natürliche Erweiterung der bekannten Geschichte. Besonders Fans der Serie werden hier mehrfach überrascht und bekommen spannende Antworten, die über das Serienende hinausreichen.

Trotz kleiner erzählerischer Schwächen wie gelegentlicher Sprunghaftigkeit und einigen unnötig überladenen Momenten bleibt die Handlung insgesamt fesselnd. Das liegt vor allem an den gelungenen Charaktermomenten, die zwischen Dynamik und Herz pendeln. Die Figuren harmonieren wunderbar miteinander und die Mischung aus bekannten MCU Gesichtern und klassischen Comichelden sorgt für ein lebendiges Zusammenspiel, das man gerne weiterverfolgen möchte.

Auch die zeichnerische Umsetzung hinterlässt einen soliden Eindruck. Zwar fehlt es dem Stil noch an einer ganz eigenen, markanten Note, doch besonders die Actionsequenzen wirken kraftvoll und gut inszeniert. Einzelne Panels stechen hervor und bieten schöne Highlights für alle, die sowohl Comics als auch das MCU lieben. Man spürt, dass hier viel Mühe in die Darstellung der TVA und ihrer besonderen Atmosphäre geflossen ist.

Insgesamt ist TVA – Time Variance Authority ein empfehlenswerter Comic für alle, die Freude an Geschichten über Zeitreisen, alternative Realitäten und das Ineinandergreifen verschiedener Welten haben. Der Band öffnet neue Türen, weckt Neugier auf mehr und zeigt, wie produktiv die Verbindung zwischen MCU und Comics sein kann. Wer die TVA bereits ins Herz geschlossen hat, findet hier ein Abenteuer, das diese Faszination mit viel Gefühl und Energie fortsetzt.

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