Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Moon Knight – Die Faust des Khonshu 1.
| Erscheinungsdatum | 05.08.2025 |
| Zeichner | Devmalya Pramanik, Alessandro Cappuccio |
| Autor | Jed Mackay |
| Format | Softcover |
| Seitenanzahl | 136 |
| Stories | Moon Knight: Fist of Khonshu (2024) 0–5 |
| Preis | 18,00€ |
Moon Knight fasziniert seit jeher mit seiner Mischung aus mystischer Wucht, düsterer Großstadtatmosphäre und der unberechenbaren Präsenz seines Gottes Khonshu. Die Figur bewegt sich ständig zwischen Licht und Schatten und wirkt gleichzeitig wie ein Anker in einem Universum, das immer häufiger im Chaos versinkt. Genau diese Spannung macht jede neue Geschichte rund um Marc Spector und seine anderen Persönlichkeiten so reizvoll, weil man nie weiß, welchen Preis er für seine Hingabe an den Mondgott bezahlen muss.
Nach den jüngsten Ereignissen des Blood Hunt Events, das die gesamte Marvel Welt ins Wanken gebracht hat, wirkt Moon Knight relevanter denn je. Die Finsternis, die sich über die Helden gelegt hat, blieb nicht ohne Spuren und hat auch im Umfeld des Schutzherrn der Nacht Schichten freigelegt, die lange verborgen waren. Wer Moon Knight begleitet, spürt, dass sein Kampf nicht nur mit dämonischen Kräften ausgetragen wird, sondern auch mit einem inneren Sturm, der kaum zu bändigen ist.
Genau hier setzt Moon Knight – Die Faust des Khonshu 1 an und verspricht eine neue Phase voller Intensität und unerwarteter Wendungen. Der Auftakt fühlt sich wie ein Tor zu einem Kapitel an, das gleichzeitig vertraut und dennoch frisch wirkt. Ohne zu viel vorwegzunehmen lässt sich sagen, dass die Reise sowohl für langjährige Fans als auch für Neulinge ein packendes Erlebnis werden dürfte. Die folgende Kritik wirft einen näheren Blick auf diesen spannenden Start.
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

Inhalt:
Marc Spector kehrt aus dem Tod zurück, erneut getragen vom Willen seines ägyptischen Gottes, und findet ein New York vor, das er kaum wiedererkennen kann. Ein neuer Unterweltkönig namens Achilles Fairchild hat sich breitgemacht und überzieht die Straßen mit der unheimlichen Droge Glitter, die mehr als nur gewöhnliche Kriminelle hervorbringt. Gemeinsam mit Tigra und Hunters Moon stellt sich der erbarmungslose Mondritter dieser wachsenden Gefahr. Doch je tiefer Marc und seine Persönlichkeiten Marc, Jake und Steven in Fairchilds Netz vordringen, desto deutlicher wird, dass ihr Gegner Kräfte besitzt, die selbst Khonshus Faust vor ungeahnte Herausforderungen stellen.
Moon Knight – Die Faust des Khonshu 1 beweist einmal mehr, welche fantastischen Geschichten der Mondritter hervorbringen kann. Hier geht es nicht um klassische Superheldenaction oder einen gefallenen Antihelden, nein hier handelt die Story von einem Drogenkrieg. Einem Drogenkrieg, den Marc und die anderen zu stoppen versuchen und durch den sie selbst Teil dieses Untergrunds werden. Ich mag es sehr, in wie vielen Szenarien Moon Knight einfach funktioniert, ohne dabei unpassend oder eigenartig zu wirken.
Auch wenn sich die Geschichte zunächst wie ein Auftakt der vorherigen Handlungen aus Die Rache von Moon Knight und Blood Hunt anfühlt, zeigt Autor Jed MacKay auch diesmal wieder, dass er vor nichts zurückschreckt, um seine Ära von Moon Knight verdammt spannend zu gestalten. Ich freue mich sehr darauf, was hier noch kommen wird und welchen weiteren Gefahren sich Moon Knight in Zukunft stellen muss.
Zeichnungen:
Die Zeichnungen in Moon Knight – Die Faust des Khonshu 1 sind wie gewohnt düster, kreativ und atmosphärisch. Genauso chaotisch wie Moon Knights Verstand sind auch die Bilder, die oftmals nicht eindeutig wirken. Diese Dualität zwischen der Figur und den Bildern wird großartig eingefangen und sorgt für ein stimmiges Gesamtbild, das diese Ära von Khonshus Ritter weiterhin zu einem bildgewaltigen Meisterwerk macht. Ich liebe es, wenn die Geschichte und Figuren in den Panels spürbar werden, und das ist hier definitiv der Fall. So gut und so viel Vorfreude auf den nächsten Band!

Fazit zu Moon Knight – Die Faust des Khonshu 1:
Moon Knight – Die Faust des Khonshu 1 hinterlässt einen starken Eindruck. Der Band verbindet die vertraute Härte der Figur mit neuen Entwicklungen, die spürbar unter die Haut gehen. Marc Spector bleibt eine der spannendsten Figuren im Marvel-Kosmos, weil seine Geschichten immer wieder zeigen, wie dünn die Grenze zwischen Heldentum und Selbstzerstörung sein kann. Genau dieses Spiel aus Licht und Dunkelheit macht den Auftakt so fesselnd.
Besonders beeindruckt, wie konsequent die Handlung die Folgen der jüngsten Ereignisse aufgreift und sie in ein persönliches Drama verwandelt. Der Drogenkrieg wirkt nicht wie ein gewöhnliches Superheldenthema, sondern wie ein Kampf, der tief in die Seele des Mondritters reicht. Die Entscheidungen, die Marc trifft, sind hart, manchmal schmerzhaft und oft moralisch schwierig, doch genau das sorgt dafür, dass die Geschichte authentisch und emotional bleibt.
Auch visuell überzeugt der Band auf ganzer Linie. Die düstere Atmosphäre, die kreativen Bildideen und die dichte Stimmung passen hervorragend zu Moon Knights innerer Zerrissenheit. Jede Seite fühlt sich an wie ein Blick in einen Verstand, der gleichzeitig verletzlich und gefährlich ist. Das Zusammenspiel von Text und Bild erzeugt eine Intensität, die lange nachwirkt.
Am Ende bleibt das Gefühl, einen Auftakt erlebt zu haben, der nicht nur Lust auf mehr macht, sondern große Erwartungen weckt. Wenn der Rest der Reihe das Niveau dieses ersten Bandes hält, dürfte uns eine der stärksten Moon Knight Phasen der letzten Jahre bevorstehen. Ich freue mich darauf, welche Herausforderungen Khonshus Faust als nächstes erwarten und wie tief die Geschichte noch in die Schatten vordringen wird.
