Mein Buchcafé in einer anderen Welt – Manga-Kritik

von Robin S.
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Ständig erscheinen neue Comics und Mangas aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics und Mangas. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Mein Buchcafé in einer anderen Welt.

Erscheinungsdatum 09.10.2024 / 11.12.2024 / 13.02.2025 / 10.04.2025 / 12.06.2025
Zeichner Reiko Sakurada
Autor Oumiya
Format Softcover
Seitenanzahl 832
Preis 7,50 € pro Band

Die Welt der Manga ist voller faszinierender Welten, die uns weit über die Grenzen unserer eigenen Realität hinausführen. Besonders beliebt sind dabei Geschichten, die uns mit einem einzigen Schritt in eine andere Dimension entführen – und genau hier beginnt die Magie der Isekai-Manga. Sie nehmen uns mit an Orte, an denen die Regeln des Alltags nicht mehr gelten, und lassen uns gemeinsam mit den Figuren staunen, kämpfen, lachen und träumen. Doch was passiert, wenn dieser Sprung in eine fremde Welt nicht in ein Schlachtfeld oder ein Abenteuer voller Monster führt, sondern in einen Ort der Gemütlichkeit?

Genau dieser Gedanke macht den Reiz von Geschichten aus, die Romantik und Isekai miteinander verbinden. Wer Romance-Manga liebt, kennt das Gefühl, sich in sanfte Emotionen zu verlieren, zwischen zarten Gesten, schüchternen Blicken und stillen Momenten, die oft mehr sagen als tausend Worte. Kombiniert man diese Wärme mit der spannenden Idee eines Neuanfangs in einer völlig unbekannten Welt, entsteht eine ganz eigene Atmosphäre – eine Mischung aus Abenteuer, Nostalgie und Herzklopfen.

Mein Buchcafé in einer anderen Welt verspricht genau das: einen Rückzugsort inmitten des Fremden, einen Ort der Geschichten, Düfte und Begegnungen. Klingt verlockend? Es ist mehr als nur eine weitere Isekai-Geschichte. Warum und was euch sonst noch alles erwartet, erfahrt ihr in dieser Manga-Kritik zur ganzen abgeschlossenen Reihe!

Mein Buchcafé in einer anderen Welt – Manga-Kritik

Inhalt:

Als ihr ein selbsternannter Gott erklärt, dass sie als Auserwählte in eine fremde Welt reisen soll, um sie zu retten, kann Tsukina nur müde lächeln. Heldin spielen? Ganz sicher nicht ohne Gegenleistung! Nach zähem Feilschen sichert sie sich nicht nur gewaltige magische Kräfte, sondern auch ihr ganz eigenes Buchcafé, der perfekte Rückzugsort für ein gemütliches Leben fernab von Schlachten. Doch ihr idyllischer Traum gerät ins Wanken, als direkt am Anfang ein geheimnisvoller Besucher auftaucht, der alles verändert.

Isekais gibt es genug, auch Romance-Manga findet man wie Sand am Meer. Genau deshalb ist es umso schwieriger, in beiden Genres etwas Besonderes zu finden. Umso mehr hat es mich gefreut, in Mein Buchcafé in einer anderen Welt genau dieses Besondere gefunden zu haben. Eine etwas ältere Protagonistin, die mitten im Leben steht und sich auch nicht wirklich als Heldin fühlt, versucht einfach nur in einer anderen Welt ihren Buchladen zu führen und entdeckt doch noch so viel mehr über diese neue Welt als auch über sich selbst. Die Geschichte wirkt damit sehr nahbar, man kann Tsukina verstehen und auch ihre Handlungen wirken alle logisch, fast schon aus dem echten Leben gegriffen. All das wirkt einfach nur spannend und neu, ohne wirklich etwas großartig neu zu machen. Eigentlich habe ich zu dem Manga auf der Animagic nur gegriffen, weil er abgeschlossen war, ich bin aber sehr froh, es getan zu haben.

Natürlich handelt es sich bei Mein Buchcafé in einer anderen Welt um einen Isekai. Es erwarten euch also Monster, Ritter und auch Erlöser. Alles schon oft gesehen. Die Stärke liegt aber in der Romanze, die häufig im Mittelpunkt der Geschichte steht. Es wirkt nicht gezwungen und auch nicht unpassend. Es wirkt einfach wie eine ehrliche Liebesgeschichte, ohne dass man sich zu sehr in die eigene Fantasy begibt. Genau so kann ich mir eine echte Beziehung vorstellen, nur eben ohne das ganze Fantasy-Außenherum. Wenn ihr Romance liebt, seid ihr hier genau richtig. Seid ihr hier für das Isekai, kann ich euch jetzt schon sagen, dass ihr wahrscheinlich nicht wirklich das finden werdet, was ihr euch erwartet. Ich bin begeistert und fast schon enttäuscht, dass der Manga mit dem fünften Band zu Ende gegangen ist.

Zeichnungen:

Die Zeichnungen von Reiko Sakurada in Mein Buchcafé in einer anderen Welt sind einfach nur zauberhaft. An sich nichts besonders Außergewöhnliches im Vergleich zu vielen anderen Manga, trotzdem wirkt die Welt hier total lebendig und voller Details. Besonders aber die romantischen Panels stechen hervor und machen den Manga zu einem Fest für Fans top inszenierter Liebesgeschichten. Wer hier bis zum Ende dranbleibt, der sieht einige wirklich atemberaubende Bilder, die für mich persönlich so stark waren, dass ich sie direkt mit meiner Freundin teilen musste. Aber warum sollte ich es euch noch mehr im Detail beschreiben, wenn ihr es auch einfach selbst genießen könnt.

Mein Buchcafé in einer anderen Welt – Manga-Kritik

Fazit zu Mein Buchcafé in einer anderen Welt:

Mein Buchcafé in einer anderen Welt ist weit mehr als ein typischer Isekai. Die Reihe zeigt, dass eine spannende Geschichte nicht zwingend aus epischen Schlachten, riesigen Bedrohungen oder endlosen Power-ups bestehen muss. Stattdessen konzentriert sich der Manga auf leise Momente, auf ein Leben, das trotz Magie und fremder Welt greifbar und vertraut wirkt. Gerade diese Bodenständigkeit macht den Charme der Geschichte aus. Tsukina möchte keine Heldin sein, sie will ein ruhiges Leben führen – und gerade dieser Wunsch wird zum Herzstück der Handlung.

Besonders gelungen ist die Balance zwischen Fantasie und Realität. Natürlich gibt es die typischen Isekai-Elemente wie Magie, Götter und fremde Wesen, doch sie treten nie so sehr in den Vordergrund, dass sie den Kern der Geschichte überdecken. Stattdessen schaffen sie einen Rahmen, in dem Tsukina wachsen kann. Die Handlung legt den Fokus auf zwischenmenschliche Beziehungen, auf Freundschaften und vor allem auf eine sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte, die angenehm ehrlich und unaufdringlich erzählt wird.

Auch die Figuren tragen viel zur Stärke des Manga bei. Tsukina ist eine Protagonistin, die man einfach mögen muss. Sie ist weder naiv noch allzu übertrieben stark, sondern eine Frau, die klare Vorstellungen von ihrem Leben hat. Ihre Entscheidungen wirken nachvollziehbar, was die Geschichte besonders authentisch macht. Die Nebenfiguren sind ebenfalls liebevoll ausgearbeitet und verleihen der Welt Leben, ohne den Fokus zu verlieren.

Die Zeichnungen von Reiko Sakurada runden das Gesamtbild perfekt ab. Sie sind nicht übermäßig komplex, aber voller Wärme und Details, die vor allem in den romantischen Szenen für Gänsehaut sorgen. Es gibt einige Panels, die so ausdrucksstark sind, dass sie im Gedächtnis bleiben. Wer Wert auf schöne Bildkompositionen legt, wird hier definitiv fündig.

Am Ende bleibt ein Gefühl von Zufriedenheit, aber auch ein kleiner Stich Wehmut, weil die Reise nach fünf Bänden schon zu Ende ist. Doch gerade das macht die Reihe so besonders: Sie erzählt ihre Geschichte vollständig, ohne sich in unnötigen Füllkapiteln zu verlieren. Für alle, die Romance lieben und eine frische, ruhige Interpretation des Isekai-Genres suchen, ist Mein Buchcafé in einer anderen Welt eine klare Empfehlung.

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