Sich im frühen Jugendalter an das Thema Sexualität und Geschlecht heranzutasten ist beängstigend, überwältigend und oft schambesetzt. Aus diesem Grund hat das Berliner Kollektive Food for Thought das Computerspiel „Sibel’s Journey“ ins Leben gerufen. Die Expert*innen aus der Berliner Gaming-Szene – rund um CEO und Kreativdirektorin Serenad Yilmaz – setzen auf Spiele als eine bewährte Methode zum unabhängigen Selbstlernen. Die Spieler*innen setzen sich interaktiv mit den Inhalten auseinander und können bei Bedarf mit Vertrauenspersonen in den Austausch gehen. Nun ist „Sibel’s Journey“ im Google Play und App Store verfügbar.
Spielen für mehr Body Positivity und die Stärkung der sexuellen Identität
In „Sibel’s Journey“ schlüpft der*die Spieler*in in die Rolle der 13-jährigen Sibel, die an einem aufregenden Wochenende in Berlin verschiedene Lebens- und Liebesweisen kennenlernt und endlich das Geheimnis ihrer besten Freundin Sarah erfährt. „Sibel’s Journey“ ist ein Serious Game (pädagogisches Lernspiel), das Jugendlichen hilft, sich mit den Themen Sexualität, Geschlecht, Körper und Grenzen auseinanderzusetzen. Es vermittelt in vier je 20-minütigen Episoden spielerisch fundiertes Wissen. Das Spiel ist für Jugendliche der Klassenstufen sechs bis zehn (11-15 Jahre) vorgesehen.
Pädagogische Nutzung für „Sibel’s Journey“ in Schulen geplant
Das Spiel soll in Form von Workshops im schulischen oder außerschulischen Betrieb genutzt werden. Dazu schult Food for Thought entweder Lehrer*innen, Referendar*innen oder Eltern zu Moderator*innen des Workshops. Das Projekt steht aber auch mit eigenen Kursleiter*innen an der Seite der Lehrkräfte, um den Schüler*innen die Themen Geschlecht, Sexualität, Körper und Grenzen mit Hilfe von „Sibel’s Journey“ nahe zu bringen. Das Spiel ist neben Deutsch auch in Englisch und Türkisch verfügbar, um möglichst viele Jugendliche zu erreichen.
CEO Serenad Yilmaz sagt dazu: „Wir sind sehr froh, dass wir mit unseren Spielen nicht nur im Rahmen von Lehrangeboten in Schulen junge Menschen über Geschlecht, Sexualität, Körper und eigene Grenzen aufklären wollen, sondern jetzt auch unmittelbar per App an Kinder und Jugendliche herantreten können. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, die eigene und die Fremdwahrnehmung von Körpern positiv zu unterstützen und mit Stereotypen Schluss zu machen, die viel zu lange in den Medien und in der Werbung verbreitet wurden.“
Erfolgreiches Crowdfunding und namhafte Auszeichnungen
Die Entwicklung von „Sibel’s Journey“ wurde Ende letzten Jahres sowohl durch eine erfolgreiche Crowdfunding Kampagne auf Kickstarter finanziert, als auch mit einer Förderung des Medienboard Berlin-Brandenburg. Der hohe pädagogische Anspruch an Computerspiele aus der Feder von Food For Thought wurde bereits durch Auszeichnungen des Spiels „Laika“ gewürdigt. Nach dem Launch der Browser-Version erhielt es u.a. den Pädagogischen Medienpreis und den Deutschen Computerspielpreis für das beste Kinderspiel.
Detektivspiel „Laika“ fördert Empathie
Food for Thought hat zudem auch das erzieherische Detektivspiel „Laika“ entwickelt, das auf unterhaltsame Weise die sozialen und empathischen Fähigkeiten stärkt: Der*die Spieler*in löst darin, gemeinsam mit dem Spürhund Arthur, den Fall rund um das Verschwinden des goldenen Knochens. Das Spiel bringt Kindern im Alter von 6-9 Jahren (oder jünger gemeinsam mit ihren Eltern) bei, von anderen zu lernen, Emotionen und Gefühle zu deuten und anderen aktiv zuzuhören.
Weitere Informationen:
- „Sibel’s Journey“ und auch „Laika“ sind jetzt im Google Play und im App Store (Kosten 5,99 Euro pro Spiel) sowie als PC- und Mac-Version erhältlich.
- Den Trailer zu „Sibel’s Journey“ finden Sie hier: https://vimeo.com/773780992
- Schulen oder Organisationen, die an Informationen über Workshops und Spielepakete interessiert sind, können Food for Thought per E-Mail an serenad@foodforthoughtmedia.com kontaktieren.