Diablo IV im Test – Blizzard hat es diesmal geschafft

Lange haben wir gewartet, endlich ist es da: Diablo IV. Naja… es ist bereits seit dem 6. Juni da. Wir durften das Spiel auch bereits vor Release loszocken, wir haben aber definitiv unterschätzt, welches Ausmaß unsere Reise durch Sanktuario annehmen wird. 40 Stunden haben wir gebraucht, um auch nur annähern das Ende dieses Kolosses sehen zu können – mit einem Job eine fast unmögliche Aufgabe. Jetzt haben wir euch aber genug vollgeheult. Es wird Zeit herauszufinden, ob Diablo IV das langersehnte Meisterwerk ist, dass sich so viele Wünschen oder ob man das hart ersparte Geld doch lieber andere Aktien als die von Blizzard investieren sollte. Diablo IV gibt es bereits ab 59,95 €.

In Diablo IV wartet die Hölle auf euch

In der dunklen und tückischen Welt von Sanktuario entfaltet sich Diablo IV als eine packende Geschichte über das unerbittliche Böse und verzweifelten Heldenmut. Nach den katastrophalen Ereignissen von Diablo III wütet der ewige Konflikt zwischen Engeln und Dämonen weiter, wobei die Mächte der Finsternis die Oberhand gewonnen haben. Jahrzehnte nach dem Sieg über das Urböse kehrt Lilith, die Tochter von Mephisto, zurück, um ihre bösartigen Pläne auf Sanktuario loszulassen. Während die Welt im Chaos versinkt, liegt der letzte Hoffnungsschimmer der Menschheit in den Händen einer mutigen und vielfältigen Gruppe von Helden.

Eine Sache fällt beim Starten des Spiels direkt auf: Die Inszenierung des vierten Diablo Teils ist unfassbar gut gelungen. Ereignisse werden uns nicht nur in kleinen Dialogen erzählt, sondern auch in groß angelegt Zwischensequenzen. Zwar gehen die Frames hier von den im Spiel üblichen 60fps auf nur 30fps, dennoch überzeugen uns die Animationen in jedem einzelnen Frame. Wenn Lilith sich mit ihrer starken deutschen Stimme einem kleinen Menschen nähert und mit bombastischen Effekten einen Höllenzauber loslässt, dann kann man sich schon auf Gänsehaut vorbereiten. Hier findet ihr coole Diablo IV Items.

So muss looten und leveln sein!

Wir haben uns bei unserem Durchlauf für den Jäger entschieden, haben aber auch teilweise die anderen vier Klassen ausprobiert. Alle Charaktertypen kommen mit eigenen Angriffen und einer Vielzahl an Möglichkeiten zum Leveln daher, wodurch wir lange beschäftigt waren, um den bestmöglichen Charakter zu entwickeln. Auch passiert es nie, dass man sich verskillt, da man mit einer geringen Menge an Ingame-Währung immer wieder neue Fähigkeiten ausrüsten darf. Was in Diablo IV dazu noch begeistert, ist dass es wieder einen klassischen Skillbaum gibt, in welchem wir nach Lust und Laune unseren Charakter zu einem Nahkampf Monster oder einer Fernkampfmaschine verwandeln können.

Zudem bietet auch die neue Open World viele Beschäftigungen, die es zu entdecken gilt. Egal ob ihr einen Dungeon erledigt, einen Außenposten erobert oder eine Nebenmission bearbeitet, für jeden ist etwas geboten. Und auch wenn das looten und leveln sich fantastisch anfühlt, so kann sich das Gameplay vor allem zwischen den Hauptmissionen relativ repetitiv anfühlen. Es hilft nicht, dass sich die Nebenmission wie reine Arbeit ohne wirklich spannende Stories anfühlen, welche wir irgendwann einfach nur noch übersprungen haben. Die Open World selbst kann darüber hinaus auch nur teilweise überzeugen. Der MMO-Ansatz lässt die Welt viel lebendiger wirken. Andere Spieler:innen in der Landschaft zu treffen und mit diesen gemeinsam Events zu bestreiten gibt einem das Gefühl der Zusammengehörigkeit und als ob man sich nicht alleine den Gefahren der Welt zu stellen hat.

Dafür fehlt es dem Spiel an schönen Setpieces. Diablo III konnte tolle Szenen auf den Bildschirm bringen und wir sind schnell von Event zu Event gehuscht, was eine Art Filmatmosphäre erzeugen konnte. In Diablo IV dauert es eine Zeit, bis wir ins nächste Gebiet huschen und so müssen wir lange auf dieselben Szenen blicken, in welchen nur relativ selten eine Änderung stattfindet. Auch verkommt die Open World nach einer gewissen Zeit schnell zu einem Hintergrundrauschen, durch welches wir nur schnell hindurch gleiten, um von einer Mission in die nächste zu springen. Blizzard hätte also gerne mehr mit der Open World machen können.

Es könnte teuer werden

Ihr habt es euch bestimmt schon gedacht, aber auch Diablo IV kommt nicht ohne einen Shop mit Mikrotransaktionen aus. Zwar bietet dieser nur optionale und optisch hochwertige Gegenstände, dafür ist der Shop aber verdammt teuer. Für eine gesamte Rüstung zahlt ihr gerne einmal 15€ oder mehr. Wir bitten euch also unbedingt die Finger vom Shop zu lassen. Klar, wir können euch nicht aufhalten, wenn euch doch mal etwas gefällt. Es bringt aber nichts diese Geschäftspraktiken zu unterstützen, wenn man für das eigentliche Spiel bereits Vollpreis zahlen musste. Deswegen auch ein Apell an Blizzard: ihr habt mit Diablo IV ein tolles Spiel gezaubert, bitte macht es nicht mit solchen unnötigen Zusätzen kaputt. Habt ihr etwa nicht aus Diablo Immortals gelernt?

Was die Langzeitmotivation betrifft, bietet das Endgame von Diablo IV eine Vielzahl von Belohnungen und Fortschrittssystemen, die die Spieler:innen immer wieder zurückkehren lassen. Das Streben nach immer besserer Ausrüstung, das Abschließen von Herausforderungen und das Erreichen höherer Ranglistenplätze sind nur einige der Anreize, die das Spiel bietet. Besonders die Herausforderungsverließe und der PVP-Modus können für viele Spieler:innen ein Grund sein, regelmäßig nach Sanktuario zurückzukehren. Wir möchten hier aber nochmal das „können“ betonen, da es auf inviduelle Spieler:innen ankommt ob sich diese Art der Langzeitmotivation lohnt, trotzdem ist der Titel alleine für die Hauptstory einen Blick wert.

Grafisch ist da nichts zu meckern

 Von Anfang an fällt einem die Liebe zum Detail in Diablo IV auf. Die Umgebungen sind reichhaltig gestaltet, mit einer Vielzahl von Texturen und Materialien, die jedem Ort eine einzigartige Atmosphäre verleihen. Ob man nun durch finstere Wälder streift, von einer dämonischen Festung umgeben ist oder in düsteren Kerkern nach Schätzen sucht, die Grafik transportiert einen unmittelbar in diese Welt der Dunkelheit und des Grauens. Besonders beeindruckend sind die Licht- und Schatteneffekte in Diablo IV. Das Spiel nutzt fortschrittliche Beleuchtungstechniken, um eine realistische und immersive Erfahrung zu schaffen. Das Spiel mit Licht und Dunkelheit erzeugt eine bedrohliche Stimmung und verstärkt das Gefühl von Gefahr und Spannung. Die Schatten werfen sich realistisch auf die Umgebung und Charaktere und sorgen für ein noch intensiveres Spielerlebnis.

Auch die Charaktermodelle und Animationen verdienen Lob. Jeder Charakter ist detailliert ausgearbeitet, mit individuellen Merkmalen und einer Vielfalt von Animationen, die ihnen Leben einhauchen. Die Bewegungen sind flüssig und realistisch, egal ob man kämpft, zaubert oder sich einfach nur in der Welt bewegt. Es ist ein Genuss, die detaillierten Animationen der Gegner zu beobachten, während man sich durch Horden von Dämonen kämpft. Darüber hinaus ist die Grafik von Diablo IV auch technisch beeindruckend. Das Spiel läuft reibungslos und bietet eine hohe Bildrate, was zu einem flüssigen Gameplay beiträgt. Die Welt ist weitläufig und voller Details, und trotzdem gibt es keine Anzeichen von Pop-Ups oder Rucklern. Die Entwickler haben hier wirklich ganze Arbeit geleistet, um eine technisch beeindruckende Grafik zu liefern.

Fazit:

Diablo IV ist ein langersehntes Meisterwerk, das die Spieler:innen in die dunkle und gefährliche Welt von Sanktuario entführt. Die Inszenierung des Spiels ist beeindruckend, mit packenden Zwischensequenzen und einer gelungenen Atmosphäre. Das Gameplay bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten zum Leveln und Looten, mit verschiedenen Charakterklassen und einem klassischen Skillbaum. Die neue Open World ist reich an Aktivitäten und Beschäftigungen, obwohl das Gameplay zwischen den Hauptmissionen etwas repetitiv sein kann. Die Einbindung anderer Spieler:innen verleiht der Welt jedoch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Die Mikrotransaktionen im Shop sind teuer und sollten vermieden werden, um das eigentliche Spiel nicht zu beeinträchtigen.

Das Endgame bietet eine solide Langzeitmotivation mit Belohnungen und Fortschrittssystemen, die die Spieler:innen immer wieder zurückkehren lassen. Die Grafik von Diablo IV ist detailreich und atmosphärisch, mit beeindruckenden Licht- und Schatteneffekten, die eine bedrohliche Stimmung erzeugen. Die Charaktermodelle und Animationen sind detailliert und realistisch, und das Spiel läuft technisch einwandfrei.

Insgesamt ist Diablo IV ein gelungenes Spiel, das die Erwartungen der Fans erfüllt. Es bietet eine fesselnde Geschichte, vielfältiges Gameplay und beeindruckende Grafik. Trotz einiger kleinerer Schwächen wie repetitivem Gameplay zwischen den Hauptmissionen und teuren Mikrotransaktionen ist es definitiv einen Blick wert, insbesondere für Fans des Franchise.

verwandte posts

Sympathy Kiss im Test – Büroromanze der Extraklasse?

Alone in the Dark im Test – Eine kurzweilige Horror-Hommage

The Last of Us Part II Remastered im Test – Ein Meisterwerk mit tollen Zusätzen

1 Kommentar/Kommentare:

Warum jetzt der beste Zeitpunkt ist, um Diablo IV im Xbox Game Pass zu spielen - Gaming Magazin - Games-Mag - Gaming News and Gaming Reviews 4. April 2024 - 13:44
[…] Die Veröffentlichung im Xbox Game Pass ist ein entscheidender Moment, der Spieler:innen, welche Diablo IV vom ersten Tag an erkundet haben, mit vielen neuen Spieler:innen vereint, die sich nach einem […]
Kommentar hinzufügen

Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden. Näheres findest Du in unserer Datenschutzerklärung Mehr erfahren