Wie ein YouTube-Video zu schauen – Skal – Fight for Survival Blu-ray Kritik

Sagt euch der Name Julien Bam etwas? Der bekannte deutsche YouTuber macht bereits jahrelang die Plattform mit seinen wirklich hochproduzierten Kurzfilmen unsicher und zeigt, dass filmisches Talent nicht nur in Hollywood zu finden ist. Klar – hier und da sieht man den YouTube-Videos an, dass es sich nicht gerade um „Blockbuster“ handelt, das macht aber nichts, schließlich tragen seine Werke enorm viel Herz in sich.

Von Skal – Fight for Survival kann ich das Gleiche nicht behaupten. Der Film von Benjamin Cappelletti, welcher nun auch in Deutschland auf Blu-ray und DVD erschienen ist, präsentiert sich als YouTube-Serie über einen berühmten Influencer namens Evan Marsh. Leider scheitert man mit der Geschichte komplett den Vibe von YouTube-Videos im Allgemeinen einzufangen und so verkommt Skal – Fight for Survival zu einem nicht wirklich guten kleinen Film, welchen ich mir sicher nicht noch einmal anschauen werde. Warum? Das erfahrt ihr in dieser Kritik zu Benjamin Cappellettis neuem Werk.

Endlich 3 Millionen Abonnenten!

Arthur hat endlich die 3 Millionen Abonnenten auf seinem Kanal geknackt. Das muss erstmal mit einer großen Party gefeiert werden! Am nächsten Morgen mit Hangover, möchte sich Arthur einfach nur eine Kleinigkeit in einem Supermarkt holen, geriet jedoch in eine Schießerei und wird dadurch unfreiwillig in Franks-Probleme mit hineingezogen. Wer Frank ist? Ein Polizist der Arthur erklärt, dass die weltweiten Wasservorräte leer sind und sich die Menschheit nun um die letzten verbleibenden Wasserflaschen bekriegt. Ob er aus diesem Schlamassel wieder herauskommt…

Okay, ich gebe es zu: ich habe versucht die Zusammenfassung im Stil des Films zu schreiben. Keine Ahnung, ob mir das gelungen ist, aber wenn ich ehrlich bin, war ich mir beim Schauen auch nicht ganz sicher welchen Vibe Skal – Fight for Survival haben will. Mal ist er eine Post Apokalypsen Drama, dann wieder eine Komödie, in welcher die Hauptfigur mit den Zuschauern redet. Das kann funktionieren – hier aber nicht, da die einzelnen Stücke und Genres viel zu stark getrennt sind und man dadurch auch immer aus dem Flow gerissen wird, ohne sich mal an eine Atmosphäre gewönnen zu können.

Generell ist Skal – Fight for Survival entweder zu viel oder zu wenig. Ständig pendelt die Geschichte zwischen absoluter Langeweile und ständigem Gerede von Arthur mit dem Zuschauer, durch welches er verzweifelt versucht mit uns eine Bindung aufzubauen. Hier muss man dem Film aber definitiv zugutehalten, dass er eigentlich eine Serie war und dadurch immer wieder Story-Inhalte wie aus dem Zusammenhang gerissen wirken. Es hätte wohl nicht geschadet für die Geschichte etwas an den sehr ersichtlichen Folgenenden und -anfänge zu arbeiten, damit der Film auch wie ein einziges Werk wirken kann.

Frag nicht was für Teppich, einfach Flickenteppich

All diese Punkte lassen Skal – Fight for Survival wie ein YouTube-Video wirken, welches von jedem großen Influencer produziert hätte sein können. An dieser Stelle möchte ich aber auch klarstellen, dass das Fazit damit nicht daraus besteht, dass der Film unanschaubar ist. Nein, ganz im Gegenteil. Ich finde Skal – Fight for Survival hat wirkliche gute Ideen und kann mit einer guten Kameraführung punkten, die den ein oder anderen tollen Shot aufnehmen kann. Auch das Schauspiel (wenn auch nicht immer) ist im Großteil wirklich solide und wird zudem von einer guten musikalischen Auswahl untermalt. Das Problem ist und bleibt der Flickenteppich einer Geschichte.

Die Blu-ray-Fassung ist wie immer super schick und hat keine nennenswerten Mängel, welche das Sehvergnügen beeinträchtigen würden. Bei den Extras gibt es nur den Trailer. Schade, weil ich bei diesem Film wirklich gerne mehr zu den Hintergründen erfahren hätte und wie man vielleicht mehr aus den Ideen hätte rausholen können. Trotzdem bin ich soweit mit dieser Version zufrieden und kann damit ohne Probleme eine Kaufempfehlung für das Format aussprechen, auch wenn man den Film wirklich mögen muss.

Fazit zu Skal – Fight for Survival:

Skal – Fight for Survival entpuppt sich als ein Film, der versucht, den YouTube-Vibe einzufangen, aber letztendlich in seiner Vielfalt an Genres und Erzählstilen scheitert. Benjamin Cappelletti bringt eine interessante Geschichte über einen Influencer namens Arthur, der in eine postapokalyptische Welt gezogen wird. Leider gelingt es dem Film nicht, einen kohärenten Flow zu schaffen, und die wechselnden Genres wirken eher wie ein Flickenteppich als ein harmonisches Ganzes.

Der Versuch, eine Bindung zwischen dem Protagonisten und dem Zuschauer herzustellen, schwankt zwischen Langeweile und zwanghaftem Gespräch. Obwohl der Film gute Ideen, beeindruckende Kameraführung und solides Schauspiel bietet, bleibt das Hauptproblem die inkonsistente Erzählstruktur. Die Entscheidung, den Film in seiner Blu-ray-Fassung zu veröffentlichen, ohne nennenswerte Extras, lässt einige Fragen zu den Hintergründen und der Entwicklung des Films offen.

Insgesamt wirkt Skal – Fight for Survival wie ein YouTube-Video, das von einem großen Influencer produziert worden sein könnte, mit Höhen und Tiefen in der Umsetzung. Trotzdem könnte der Film für Liebhaber des Genres und der YouTube-Kultur ansprechend sein. Die Blu-ray-Qualität ist hochwertig, ohne nennenswerte Mängel, was einen Kauf empfehlenswert macht, vorausgesetzt, man kann sich mit den Schwächen der Geschichte arrangieren.

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