Zieht eine Familie in die Vorstadt – Spiral Blu-ray Kritik

Spiral – nicht zu verwechseln mit Saw: Spiral – ist ein Horrorfilm aus dem Jahre 2019. Während Kritiker den Film als in Ordnung einstuften waren Zuschauer leider nur mäßig begeistert und straften den Film auf Rotten Tomatoes mit einer Wertung von derzeit 41% ab. Wertungen auf solchen Seiten spiegeln aber immer nur einen Teil der Wahrheit wider, was mich dazu veranlasst hat, dem Film selbst mal eine Chance zu geben.

Hierzulande unter dem Namen Spiral – Das Ritual bekannt, wurde der Film von Regisseur Kurtis David Harder jetzt auch auf DVD und Blu-ray in die Läden gestellt. Ich habe ein Rezensionsexemplar erhalten und kann euch nun mitteilen warum Spiral zwar nicht der schlechteste Horrorfilm ist, aber sich auch kein Meisterwerk nennen darf.

Wieder Horror in der Vorstadt

Eine Familie – bestehend aus zwei Vätern und einer Tochter – zieht in eine Vorstadt, um hier ein neues Leben zu beginnen. Die beiden Väter hören auf die Namen Malik und Aaron, während die Tochter der beiden den Namen Kayla trägt. Schnell sieht sich die Familie mit Vorurteilen konfrontiert, lernt aber auch verständnisvolle Nachbarn kennen, welche die Familie herzlich in der ruhigen Idylle aufnehmen. Oder tun sie das? Malik (gespielt von Jeffrey Bowyer-Chapman) begegnet immer wieder komischen Vorkommnissen und kommt langsam einem tiefbegrabenen Geheimnis auf die Spur, welches die Anwohner versuchen vor der Außenwelt zu verstecken. Wird die Familie dieser Vorstadthölle entkommen können?

Zieht eine Familie in die Vorstadt – was in der Überschrift nach dem Anfang eines Witzes klingt, ist in Spiral leider das Symptom einer größeren Krankheit in Horrorfilmen. Ständig hatte ich beim Schauen das Gefühl die Geschichte schon einmal durchlebt zu haben. Eine Familie, die in die Vorstadt zieht und hier einem Geheimnis auf die Schliche kommt habe ich einfach schon zu oft gesehen.

Auch bringt der Film nicht genug neue Ideen mit ein, als dass ich den Horror als Innovativ bezeichnen kann. Klar, Spiral versucht durch das Einbringen von Rassismus und Homophobie wirklich ernste Thematiken miteinzubauen, die in ihrer Verwendung auch wirklich gutes Taktgefühl des Regisseurs beweisen, aber auch das habe ich schon zu oft in ähnlichen Filmen erlebt (man schaue einfach nur zu Knock at the Cabin aus diesem Jahr).

Spiral ist ein Horrorfilm

Jetzt aber das Positive: Spiral ist kein schlechter Film. Auch wenn man sich hier auf Klischees verlässt und nichts neues wagt, schafft man es dennoch eine dichte Atmosphäre zu erzeugen und eine spannende Geschichte zu erzählen, die einen gerne auch mal fesseln kann. Ich bin mir bewusst, dass ich schon viele Horrorfilme geschaut habe und dadurch vermutlich stark an solche Filme und Inhalte gewöhnt bin. Dadurch weiß ich aber auch, dass Spiral für Neulinge im Genre ein toller Einstieg sein kann, stetige Gegebenheiten im Genre verstehen zu lernen und einen kleinen Vorgeschmack zubekommen, auf was noch kommen könnte. Schließlich muss es nicht immer Innovation sein.

Die Musik, die Effekte und die schauspielerische Leistung im Film sind allesamt wirklich gut. Hier kann man nicht viel hinzufügen, außer dass man gerne etwas mehr Jumpscares in die Mischung miteinfügen hätte können. Das ist wahrscheinlich eine sehr subjektive Meinung meinerseits, aber es wird auf Dauer langweilig, wenn man nur so tut, als ob der Zuschauer gleich erschreckt wird, dabei aber vergisst die Zuschauerschaft wirklich zu erschrecken. Generell verliert sich Spiral gerne in der Hauptstory und vergisst dadurch komplett, dass der Film eigentlich ein Horrorwerk sein will. Wenn man dann aber doch mal zum Gruseln eingeladen wird, dann erwischt man sich schnell dabei vor dem was kommen könnte Angst zu haben.

Wer war für das Cover verantwortlich?

Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass diese Rezension auf einer Blu-ray Fassung von Spiral basiert. Das Bild dieser Version ist optisch wirklich toll. Beim Schauen sind mir keine großen Fehler aufgefallen, wodurch Interessenten einer physischen Version wenig falsch machen können. Auch beinhaltet die Blu-ray des Films neben dem eigentlichen Werk noch zusätzlich Interviews, die Trailer und Deleted Scenes, wodurch die Erfahrung nach dem Ende des Films nicht direkt aufhört. Zu oft habe ich Blu-rays erhalten ohne Zusätze oder Extra-Inhalte, was schade ist, da man sich so auch einfach die digitale Version anschauen könnte. Spiral ist hier ein positives Beispiel, an welchem sich andere Filme gerne eine Scheibe abschneiden dürfen.

Mein großes Problem mit der physischen Fassung ist aber das Cover. Aus irgendeinem Grund verdeckt das FSK-Logo einen Teil des Logos. Das mag vielen jetzt banal erscheinen, als Sammler ist das jedoch sehr störend und sorgt dafür, dass man das Cover des Films nicht gerne öffentlich präsentieren mag. Man hätte doch nur das Logo ein Stückchen weiter nach oben platzieren müssen… wer auch immer hierfür veröffentlich war, sollte beim nächsten Film gerne genauer auf die Platzierung des Covers achten.

Fazit zu Spiral:

Spiral – Das Ritual ist ein Horrorfilm, der zwar nicht als Meisterwerk bezeichnet werden kann, aber dennoch solide Unterhaltung bietet. Die Geschichte einer Familie, die in die Vorstadt zieht und dort einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommt, mag zwar bekannt erscheinen, doch der Film schafft es, eine dichte Atmosphäre zu erzeugen und eine spannende Handlung zu präsentieren. Obwohl er sich auf Klischees stützt und keine bahnbrechenden Ideen einbringt, kann Spiral für Horrorfilm-Neulinge ein gelungener Einstieg in das Genre sein.

Der Film punktet mit guter Musik, Effekten und schauspielerischer Leistung, aber ich hätte mir persönlich mehr Jumpscares gewünscht. Insgesamt verliert sich der Film gelegentlich in seiner Hauptgeschichte und vergisst dabei seinen eigentlichen Horroranspruch. Dennoch schafft er es, Momente der Spannung zu erzeugen.

Die Blu-ray-Version des Films bietet ein qualitativ hochwertiges Bild und enthält zusätzlich Interviews, Trailer und Deleted Scenes, was die physische Version attraktiv macht. Allerdings stört das FSK-Logo auf dem Cover, das die Präsentation des Films äußerlich beeinträchtigt.

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