Lawn Mowing Simulator – Die PlayStation 5 Version bei uns im Test

Lust auf Rasenmähen? Wenn nicht, dann solltet ihr trotzdem den Lawn Mowing Simulator nicht auf die Seite abschieben und getrost ignorieren. Der Entwickler Skyhook Games verspricht zwar eine realistische Simulation, wie üblich sind solche Simulationen aber dann doch weit entfernt von der Realität. Ein großes Manko bei Spielen dieses Genre ist üblicherweise die Balance zwischen Langeweile und meditativem Arbeitsalltag. Um euch den Kauf des Lawn Mowing Simulator auf der PlayStation 5 einfacher zu gestalten, haben wir den Titel getestet und möchten in dieser Review ein für alle Mal klarstellen, wie gut Rasenmähen in Videospielform funktioniert.

Von Einzelunternehmer zum Rasenmähimperium

Wir starten die Karriere und dürfen direkt die ersten Entscheidungen treffen. Welches Logo soll unser Unternehmen präsentieren? Welcher Name soll unser Unternehmen zieren? Wie lautet unser Name? Durch die ersten Menüs geklickt kamen wir auf den Titel „Mag & Co.“, wobei unser Spielercharakter den schlichten Namen Robin bekam. Als Nächstes gilt es, den ersten Rasenmäher zu kaufen. Zu unserem Vorteil wird dieser nicht nur in einem Menü ausgesucht, wir können alle zur Verfügung stehenden Fahrzeuge testen und auf ihre Qualität prüfen. Dies geschieht nicht einfach auf einem dafür vorhergesehenem Rasen, wir bekommen zudem eine Einleitung zum Starten, anschalten der Klingen und dem Aufgabenlayout. Daraufhin werden 20 % eines großen Feldes kürzer gemacht. Ist das endlich erledigt, wird noch ein kleiner Rasentrimmer gekauft und dann kann unser erster richtiger Auftrag angegangen werden.

Müllsammeln, Rasenmäher vom Truck fahren und los geht es! – natürlich nur, wenn wir das Fahrzeug nicht abwürgen oder die Klingen kaputt machen. Ihr sollte bereits am Einstieg gemerkt haben, dass wir die Geschichte selber schreiben. Keine anderen Charaktere sprechen mit uns und auch die Einwohner der Häuser verstecken sich stetig vor unserem Blick. Ist das Fehlen einer solchen Geschichte tragisch? Keineswegs! Das Tutorial hat uns alle wichtige beigebracht, sodass wir nie wieder die Steuerung aufrufen mussten oder an Verzweiflung hingeschmissen haben. Dies hängt möglicherweise mit den eingeschränkten Möglichkeiten der Simulation zusammen – keine Frage – eine nette Abwechslung zu Schwergewichten wie dem Landwirtschafts-Simulator mit tausenden Menüs und Knöpfen ist es dadurch aber definitiv.

Dass im späteren Verlauf des Spiels dann auch noch neue Mitarbeiter und Fahrzeuge angeschafft werden können, ist auch ein deutlicher Pluspunkt. Dadurch werden die Arbeitsabläufe und das Annehmen von Aufträgen nicht nur vereinfacht, auch fühlt sich der Aufstieg zum eigenen Imperium ungemein gut an. Da bekommt man fast schon das Verlangen, selbst ein solches Unternehmen aufzubauen…

Die Balance zwischen Langeweile und Meditation

In der Einleitung bereits erwähnt, müssen Simulationen den schmalen Grat zwischen realistischen Aspekten und meditationsartigen Mechaniken schaffen, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen. Hat der Lawn Mowing Simulator dieses Kunststück vollbracht? Ohne euch enttäuschen zu wollen, lautet die Antwort hier, dass es ganz auf euch ankommt. Bringt ihr ein grundsätzliches Interesse am Thema Rasenmäher und der Geschäftsstruktur dahinter mit, dann wird euch das Spiel sicherlich gefallen. Ist dieses Interesse bei euch nicht vorhanden, wird es wahrscheinlich an vielen verschiedenen Faktoren liegen, inwieweit ihr euch diesen Simulator zulegen solltet.

Wir persönlich fanden die repetitive Natur des Spiels recht langweilig. Trotz dessen konnten wir besonders in kurzen Sessions eine gewisse Meditation im Gameplay erfassen. Während das anfängliche Aufsammeln von Gegenständen auf dem Rasen nichts zum Spielkonzept beitragt, so ist das Mähen des Rasens extrem befriedigend – aber nur wenn man nicht zu viele Aufträge auf einmal bewältigt. Somit können wir das Spiel bezüglich des Gameplays nur für Gelegenheitsspieler:innen weiterempfehlen oder Spieler:innen, die Fans der einzigartigen Fahrzeuge sind.

Die Grafik ist gleicht einem ungemähten Rasen…

Visuell überzeugt das Spiel nicht. Wie so häufig bei Simulationsspielen aus kleinen Studios, erwartet Spieler:innen lediglich Modelle und Grafiken, die wirken, als wären sie nur dem Asset Store entnommen worden. Schön sieht das Ganze definitiv nicht aus. Zumindest haben die Gärten aber eine gewisse Ästhetik, die etwas über den Charakter und die restlichen Umgebungen hinwegtäuscht. Anders sieht es bei den Rasenmähern und Geräten selbst aus. Diese wirken recht schön und können mit detaillierten Aufbereitungen und tollen Lichtspiegelungen glänzen.

Da sich die Musikkulisse stetig wiederholt ist es hier angebracht zu erwähnen, dass die Melodien schnell nerven und keinen wirklichen positiven Aspekt darstellen. Dafür sind die Soundeffekte der Rasenmäher und dem damit verbundenem Rasenmähen recht nah an den Geräuschen, die wir aus der echten Arbeit kennen. Weiterhin hat es einfach etwas Beruhigendes zu hören, wie das Rasen von den Klingen durchtrennt wird und der Motor dabei wie eine Katze schnurrt – würde ich sagen, wenn ich mich mit Rasenmähern in diesem Umfang auskennen würde. Na ja, mir haben die Soundeffekte gefallen, ob ein echter Profi dasselbe sagen würde, bin ich mir unsicher.

Viel zu tun, viel zu mähen

Neben der bereits ausführlich dargelegten Karriere, gibt es zusätzlich einen Herausforderungsmodus, sowie einen Sandboxmodus. Im Herausforderungsmodus gibt es insgesamt 3 Schwierigkeitsgrade, sowie jeweils 9 Herausforderungen, welche bereits in Modus Amateur gehörig Aufmerksamkeit und Nachdenken fordern. Wenn man bereits im ersten Level mit einer geringen Tankfüllung einen ganzen Rasen mähen muss, dann ist das einfach schwierig – besonders für einen Anfänger. Ich habe mich aber dennoch von diesem etwas anderen Spielmodus unterhalten gefühlt und finde, es ist eine nette kleine Abwechslung zur Karriere.

Der Sandboxmodus wiederum ist nichts Besonderes und nur eine Randnotiz im großen Umfang des Spiels. Hier kann nicht, wie viele denken mögen, alles direkt ausgewählt und in einer Sandbox gespielt werden. Nur die im Karrieremodus freigeschalteten Geräte und Gärten können in der Sandbox ausgewählt werden, was den Begriff der Sandbox stark verschwimmen lässt. Meiner Meinung nach sollte ein solcher Modus dazu dienen, bereits früh im Spiel spätere freischaltbare Geräte in vollen Umfang zu testen, um zu erfassen, auf welche Inhalte man sich als Spieler:inn freuen kann. Wer alle Achievements auf der PlayStation erhalten will, muss mit rund 70 Stunden ordentlich Zeit investieren. Aber auch sonst ist das Spiel mit ungefähr 30 Stunden ein ordentliches Paket, dass für 19,99 € bestimmt Fans finden kann.

 

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