Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Spider-Boy 1.
Erscheinungsdatum | 20.08.2024 |
Zeichner | Paco Medina, Ty Templeton |
Autor | Dan Slott |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 112 |
Stories | Spider-Boy 1–4, Material aus Amazing Spider-Man (2022) 31 |
Preis | 14,00 € |
Spider-Man ist schon lange nicht mehr nur ein Superheld. Er ist eine Maske, unter der jeder stecken könnte, um seine Familie und seine Mitmenschen zu schützen. Das haben wir zum Beispiel dem weltbekannten Peter Parker, dem etwas neueren Miles Morales oder auf der weiblichen Seite der berühmten Gwen Stacy zu verdanken. Neben den Spider-Men oder Spider-Women gibt es aber auch noch unzählige andere Alternativen. Da haben wir Spider-Punk, Star-Spider oder ganz neu dabei den kleinen Spider-Boy. Ein Junge, der nicht nur von der Welt vergessen wurde, sondern neben seinen Superkräften auch mit einer realen Spinne gekreuzt ist. Nach dem Ende und der erneuten Wiederherstellung des Spider-Verse ist Spider-Boy nun auch auf Erde-616 vertreten und erhielt von dem legendären Spider-Man-Autor Dan Slott seine erste eigene Reihe, in der er nicht nur mit seiner Vergangenheit, sondern auch dem Misstrauen der Menschen konfrontiert wird. Ob der junge Bailey Briggs aber mit seiner ersten Soloserie überzeugen kann, oder ob ihr Spider-Boy 1 getrost ignorieren könnt, erfahrt ihr in dieser Comic-Kritik!
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
Bailey Briggs, besser bekannt als Spider-Boy, war einst der junge Held an Spider-Mans Seite – doch jetzt erinnert sich niemand mehr an ihn! Um seine Existenz und seinen Ruf wiederherzustellen, kämpft Bailey verzweifelt darum, sich als Held zu beweisen und den Menschen zu zeigen, dass er kein Monster ist. Auf seinem Weg verbündet er sich mit Legenden wie Thor und Captain America, doch er gerät auch in Konflikte, vor allem mit Miles Morales. Während er gegen Vorurteile und Missverständnisse ankämpft, lauert im Schatten seine dunkle Schöpferin, Madame Monstrosity, die ihn für ihre finsteren Pläne zurückholen will.
Spider-Boy 1 ist in seinen Grundfesten kein schlechter Comic. Eine spannende Geschichte, gepaart mit einer einzigartigen Originstory, die endlich mal neue Wege geht, indem Bailey selbst nicht nur von einer Spinne gebissen wurde, sondern mit einer gekreuzt ist, sollte eigentlich mehr als genug sein, um diesen neuen Spider-Man auf neue Abenteuer zu führen. Damit das funktionieren kann, fehlt dem ersten Band aber noch ein Ziel. Diese Ziellosigkeit lässt einen oft hinterfragen, wohin man mit diesem neuen Helden genau will und was ihn jetzt von den anderen Spider-Men großartig unterscheidet.
Zwar macht man hier bereits erste gute Schritte in Richtung einer grandiosen neuen Spider-Man-Geschichte, dafür bleibt man stetig hinter dem Potenzial zurück und muss erst in folgenden Bänden beweisen, dass sich Spider-Boy wohlüberlegt in die Reihe fantastischer Helden des Spider-Verse eingliedern kann. Bis dahin ist dies zumindest ein solider Einstieg, der etwas mehr an Kinder gerichtet wirkt und erste Schritte geht, damit Spider-Boy in weiteren Geschichten laufen lernen kann. Ich will auf jeden Fall Baileys Entwicklung unbedingt miterleben und bin gespannt, was sich Dan Slott für die Zukunft des Jungen ausgedacht hat.
Zeichnung:
Die Zeichnungen von Paco Medina und Ty Templeton sind allesamt sehr verspielt und wirken wie aus einem Kinderbuch entnommen. Damit möchte ich nicht sagen, dass der gesamte Stil des Comics nur an Kinder gerichtet ist, aber zumindest, dass man sich hierbei deutlich an ein etwas jüngeres Publikum richtet. Trotzdem hat mir persönlich der Stil relativ gut gefallen, und ich mochte die Abwechslung, nach all den düsteren Geschichten und Comics endlich mal wieder etwas leichtere Kost genießen zu können. Zudem schaffen es die Panels und einzelnen Bilder, enorm viele Emotionen zu erzeugen, die Charaktere nahbar wirken zu lassen und dabei auch noch in ihrer Dynamik zu überzeugen. Also eine tolle Untermalung für die Figur Spider-Boy.
Fazit zu Spider-Boy 1:
Spider-Boy 1 bietet einen soliden Einstieg in die Welt von Bailey Briggs, einem neuen und einzigartigen Helden im Spider-Verse. Die Geschichte ist frisch und wagt mit Baileys Herkunft als Mischwesen aus Mensch und Spinne etwas Neues, was ihn von den anderen Spider-Helden abhebt. Trotzdem fehlt dem ersten Band noch eine klare Richtung, was dazu führt, dass die Erzählung teilweise ziellos wirkt. Es bleibt abzuwarten, wie sich Baileys Charakter weiterentwickelt und ob zukünftige Bände sein volles Potenzial ausschöpfen.
Die Zeichnungen von Paco Medina und Ty Templeton ergänzen die Story mit einem verspielten, fast kindlichen Stil, der jüngere Leser anspricht, aber auch ältere Fans mit emotionaler Tiefe und Dynamik überzeugen kann. Insgesamt ist Spider-Boy 1 ein vielversprechender Auftakt, der allerdings noch Raum für Verbesserung lässt. Wer neugierig auf einen neuen Spider-Held ist, kann bedenkenlos zugreifen, sollte aber geduldig auf weitere Entwicklungen warten.
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