Spider-Punk – Wettrüsten – Comic-Kritik

Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Spider-Punk – Wettrüsten.

Erscheinungsdatum 24.09.2024
Zeichner Justin Mason
Autor Cody Ziglar
Format Softcover
Seitenanzahl 104
Stories Spider-Punk: Arms Race (2024) 1–4
Preis 13,00 €

Spider-Man hat viele verschiedene Varianten, die alle über das Spider-Verse verbunden sind. Auch wenn das Spider-Verse noch nicht so lange existiert, ist es vor allem durch die beiden Animationsfilme von Sony ein fester Bestandteil der Popkultur geworden. Wir alle kennen Miles Morales oder Spider-Woman. Natürlich gibt es unzählige weitere da draußen. So auch Spider-Punk, unter anderem als Hobie Brown bekannt, der als Anarchist seinen eigenen Weg verfolgt, der nicht immer mit dem der anderen Spider-Men übereinstimmt. Es gab schon mehrere Comic-Reihen zu Spider-Punk, die viele verschiedene Seiten des Gitarristen aufgegriffen haben. Nun arbeitet er auf seiner Erde mit einem eigenen Team zusammen und steht vor allem in engem Kontakt zum Land Wakanda. Ob der neue Comic Spider-Punk – Wettrüsten Hobie gerecht werden kann oder ob ihr lieber auf einen anderen Auftritt warten solltet, erfahrt ihr in dieser Comic-Kritik!

Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

Inhalt:

In einer düsteren Welt, in der der Biss einer radioaktiven Spinne Hobie Brown übermenschliche Kräfte verlieh, stellt sich der rebellische Spider-Punk mit seiner Spider-Band gegen das Böse. Gemeinsam mit starken Verbündeten wie Kamala Khan alias Ms. Marvel und Riri Williams alias Riotheart kämpft er für Gerechtigkeit. Doch als die skrupellosen Schurken Justin Hammer und Otto Octavius ihre gefährlichen Sentinel-Slayers auf das Team loslassen, spitzt sich der Kampf dramatisch zu. Zum Glück eilen die Helden aus Wakanda zur Unterstützung, während die Grenzen des Spider-Versums in einer explosiven Welle aus Energie und Anarchie erneut überschritten werden.

Bevor ich direkt die ersten Kommentare lese: Nein, ich habe mich nicht verschrieben. In diesem Universum existieren zwar einige der uns bekannten Helden, diese sind jedoch nur in anderer Form wiederzufinden oder gar komplett neue Figuren. Kein Wunder also, dass auch die Helden in Hobies neuem Team bekannt sind und doch irgendwie auch nicht. Ich meine, kennt ihr etwa nicht den berühmten Captain Anarchy? Auf jeden Fall muss ich zugeben, dass es mir richtig gut gefallen hat, Spider-Punk in diesem Comic gemeinsam mit einem Team kämpfen zu sehen, das nicht aus anderen Spider-Men besteht. Die Dynamik hat fantastisch funktioniert und auch der starke Bezug zu Wakanda war eine willkommene Abwechslung.

Was auf der anderen Seite, gelinde gesagt, etwas blöd war, ist, dass die Geschichte wirklich lange braucht, um Fahrt aufzunehmen. Es war unglaublich schwierig für mich, am Anfang einen Zugang zu dieser Welt und zu der Situation zu finden, in der sich Hobie gerade befindet. Vor allem, da Hobie durch die Teamdynamik nicht mehr viel Zeit im Mittelpunkt der Geschichte verbringt. Das ist, wie gesagt, prinzipiell sogar etwas Gutes, hat aber dazu geführt, dass es sich nur zum Teil nach einer Spider-Punk-Geschichte angefühlt hat. Nichtsdestotrotz kann die Geschichte besonders ab der Hälfte begeistern. Sie ist zwar nichts sonderlich Besonderes und auch recht kurz, aber definitiv spannend und mitreißend (vor allem auch abgeschlossen).

Zeichnung:

Justin Mason hat einen einzigartigen Zeichenstil. Er schafft es, mit seiner Linienführung die Anarchie des Charakters Spider-Punk einzufangen und mit interessanten Bildern zu überraschen. Mir selbst hat dieser Stil jedoch überhaupt nicht gefallen – oder zumindest nicht in jeder Situation. Während Charaktere und Standbilder nämlich absolut hässlich sind und ich lieber auf die Sprechblasen als auf die Figuren geschaut habe, sind die Actionsequenzen unglaublich dynamisch und glänzen mit vielen kreativen und verdammt genialen Einfällen. Als es also ab Issue 3 nur noch ums Kämpfen ging, war ich von den Panels stetig begeistert. Nur die ersten beiden Kapitel haben beinahe dazu geführt, dass ich den Comic abbrechen wollte.

Fazit zu Spider-Punk – Wettrüsten:

Spider-Punk – Wettrüsten ist ein Comic, der mit seiner rebellischen Energie und ungewöhnlichen Dynamik überzeugt, jedoch an einigen Stellen an Tempo und Fokus verliert. Die Idee, Spider-Punk mit einem Team aus neuen und bekannten Helden wie Kamala Khan und Riri Williams agieren zu lassen, bringt eine frische Perspektive in das Spider-Verse und sorgt für spannende Momente. Besonders der Bezug zu Wakanda und die explosive Action in der zweiten Hälfte heben die Geschichte hervor.

Allerdings braucht der Comic eine Weile, um in Fahrt zu kommen, und Hobie Brown verliert zeitweise seinen Platz im Mittelpunkt. Dies könnte Fans, die sich eine klassische Spider-Punk-Erfahrung erhoffen, etwas enttäuschen. Die Zeichnungen von Justin Mason sind ebenso zweigeteilt: Während die Action beeindruckend und voller kreativer Energie ist, wirken die Charakterdarstellungen oft grob und nicht ansprechend.

Wer sich jedoch auf das anarchische Flair und die einzigartige Stimmung von Spider-Punk einlassen kann, wird mit einem unterhaltsamen und temporeichen Abenteuer belohnt – vor allem in den späteren Kapiteln. Ein Comic, der seine Höhen und Tiefen hat, aber letztlich eine lohnende Lektüre für Fans alternativer Spider-Man-Universen ist.

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