Jede langlebige Horrorreihe hat ihre schwarzen Schafe. Der Exorzist hat Der Exorzist – Bekenntnis, Insidious hat Insidious: The Red Door und Saw – naja – fast alles nach dem ersten Teil. Aber auch andere beliebte Franchises wie Scream und Halloween können sich nicht mit einer weißen Weste brillieren. Klar – beide dieser Horrorspektakel haben sicherlich mehr als nur einen Aussetzer in ihrer Karriere gesehen, trotzdem sind besonders Scream 3 und Halloween H20 unter den Fans als wirklich schwache Teile der jeweiligen Marken bekannt. Teilweise zu Unrecht, bedenkt man, dass diese Filme nur fortgeführt haben, was die ersten Veröffentlichungen begonnen haben. Das eigentliche Problem liegt daran, dass beide Werke sich nichts neues getraut haben und das Bekannte auch nicht wirklich gut umgesetzt haben. In sowohl Scream 3 als auch Halloween H20 kann man meiner Meinung nach aber immer einen spaßigen Horrortrip für den Abend finden.
Warum sind solche alten Schinken nun aber wieder relevant? Ganz einfach – beide Horrorabenteuer sind seit Anfang Oktober in verbesserter Fassung erhältlich. Ich spreche hierbei nicht nur von einer HD-Version (denn diese gibt es bereits seit längerem), nein ich spreche von einer Neuauflage in 4K. Das noch nicht genug werden beide Filme in wunderschönen Steelbooks ausgeliefert. Und auch wenn ich nicht direkt das Steelbook unter die Lupe nehmen durfte, so habe ich doch die Möglichkeit bekommen, beide Horrorklassiker in der neuen 4K-Fassung anzuschauen. Ob sich also ein Upgrade lohnt oder ob ihr lieber die Finger davon lassen sollt, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Ein Fazit zu Scream 3:
Scream 3 ist ein Horrorfilm, der die Geschichte von Sidney Prescott fortsetzt, einer Frau, die in den vorherigen Scream-Filmen von einem maskierten Mörder verfolgt wurde. Diesmal ist sie untergetaucht und lebt zurückgezogen, aber als eine neue Mordserie in Verbindung mit ihrer Vergangenheit beginnt, kehrt sie nach Hollywood zurück, um sich erneut mit den Geistern der Vergangenheit und einem maskierten Killer auseinanderzusetzen. Sidney sucht nach Antworten und versucht herauszufinden, wer hinter den neuen Morden steckt, während sie von alten und neuen Freunden unterstützt wird.
Mehr kann ich nicht zur Geschichte des Films schreiben. Scream lebt vom Mysterium, wer wohl hinter der Maske stecken könnte, und lädt jedes Mal aufs Neue ein mitzuraten, wer von all den Figuren diesmal der Mörder sein könnte. Auch Scream 3 schafft es eine wirkliche spannende Prämisse mit witzigem Metahumor aufzubauen, in welcher es einfach toll ist beim Ratespiel mitzumachen. Bis es aber zum großen Reveal kommt, strotzt der Film nur so voller Klischees und Jumpscares, die man leider schon zu oft gesehen hat. Es ist schade zu sehen, wie man deutlich Abnutzungserscheinungen im Jahr 2000 sehen konnte, von welche sich die Reihe erst wieder mit Scream 5 aus dem Jahr 2022 erholen konnte.
Es sei aber gesagt, dass trotz dieser Kinderkrankheiten Scream 3 prinzipiell ein toller Film ist. Die Atmosphäre stimmt, Spannung wird erzeugt und man wird ständig auf eine falsche Fährte gelockt. Ein Problem gibt es erst dann, wenn man erfährt, wer für die Morde verantwortlich ist. Nicht die Person macht hier alles kaputt, sondern die lächerliche Hintergrundgeschichte der Figur, welche so wirkt, als hätte diese sich ein Praktikant schnell an einem Sonntagmorgen ausdenken müssen. Bis hierhin war der Film so gut und doch macht dieser eine Twist den restlichen Film schlechter als nötig. Schade, da zumindest auch die Effekte, Sound und die Schauspieler einen wirklich guten Job machen (natürlich im Kontext von 2000 betrachtet).
Ein Fazit zu Halloween H20:
Halloween H20 (oder auch vollständig Halloween H20: 20 Years Later) ist ein Horrorfilm aus dem Jahr 1998 und eine Fortsetzung der Halloween-Filmreihe. Die Geschichte spielt 20 Jahre nach den Ereignissen des Originalfilms und konzentriert sich auf Laurie Strode, die von Jamie Lee Curtis gespielt wird. Laurie hat ihren eigenen Tod vorgetäuscht und lebt nun unter anderem Namen in Kalifornien. Sie arbeitet als Schulleiterin und ist Mutter eines Teenagers. Doch die Schrecken ihrer Vergangenheit holen sie ein, als Michael Myers, ihr brutaler Bruder, sie erneut zu terrorisieren beginnt. Laurie muss sich ihren alten Dämonen stellen, um sich selbst und ihre Familie zu schützen.
Halloween-Filme bieten immer wieder aufs Neue unkomplizierten Horrorspaß. Auch Halloween H20 ist hier keine Ausnahme. Michael Meyers dabei zuzusehen, wie er auf der Jagd nach seiner Familie alles, was sich im Weg befindet, zerstört, ist einfach spannend und erzeugt größtenteils eine dichte Atmosphäre. Zwar fehlt es dem Film ein bisschen an Kreativität im Vergleich zum Original oder sogar dem neuen Reboot, man kann sich Halloween H20 heute aber immer noch gut ansehen – wenn man keine Innovation erwartet.
Mir persönlich ist auch die Mutter Sohn Geschichte in diesem Teil etwas zu viel Drama, wenn Michael, aber einmal loslegt seine Opfer zu töten, verfolgt man mit großen Augen, ob es wohl auch die Hauptfiguren erwischen kann. Damit ist und bleibt Halloween H20 kein herausragender Halloween-Film, bietet aber immer noch genug, um Fans des Genres und des Franchise für eine Stunde und 30 Minuten zu unterhalten.
Jetzt auch in tollem 4K
Man merkt beiden Filmen ihr Alter deutlich an. Hierbei meine ich besonders die Art wie der Film gedreht wurde und wie die Figuren gekleidet sind. Die Ausnahme ist das Bild. Klar – man erkennt immer noch, dass beide Horroractioner sicherlich nicht mit modernen Kameras gedreht wurden, durch das Upscaling auf 4K sehen beide Filme aber besser aus als je zuvor und so macht es umso mehr Spaß Michael Meyers und Ghostface bei ihren Schandtaten zuzusehen.
Ob sich der Kauf einer 4K-Version lohnt, hängt aber von den individuellen Präferenzen ab. Personen, welche die Originalfilme noch nie gesehen haben, kann ich die Filme ohne Probleme in dieser neuen Version empfehlen. Alle anderen müssen sich selbst überlegen, ob sich ein Upgrade auf eine leicht verbesserte Fassung lohnen kann oder ob sie doch mit einem Bild in HD schon genug zufrieden sind. So oder so bin ich zumindest froh darüber, dass es bei Scream 3 tolle Extras wie gelöschte Szenen oder sogar ein alternatives Ende gibt.
Fazit zu beiden Filmen:
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sowohl Scream 3 als auch Halloween H20 in ihren 4K-Neuauflagen einen nostalgischen Horrortrip bieten. Beide Filme, obwohl nicht ohne Schwächen, erzeugen immer noch eine fesselnde Atmosphäre und bieten spannende Unterhaltung für Fans des Genres und des jeweiligen Franchise. Die 4K-Bildqualität verbessert das Seherlebnis und verleiht den alten Klassikern einen frischeren Anstrich. Die Entscheidung, auf die 4K-Versionen umzusteigen, hängt jedoch von individuellen Präferenzen ab, und Neueinsteiger dürfen sich auf empfehlenswerte Versionen freuen. Trotz einiger Mängel bleiben diese Horrorfilme, selbst nach so vielen Jahren, ein Genuss für gruselige Filmnächte.
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