Polaris Hamburg – Wie großartig war die Messe?

Vom 13.-15. Oktober 2023 fand die Polaris Convention in Hamburg statt, auf der sich begeisterte Fans von Gaming, Anime, Manga und asiatischer Popkultur versammelt und ihre Leidenschaft geteilt haben. Mit über 27.000 Besuchern am ganzen Wochenende, einem geknackten Guinness-Weltrekord und diversen Live-Shows vor Ort war auch eine Menge los.

So gab es zahlreiche Gastauftritte von Medienschaffenden wie PietSmiet, den Froids und Lara Loft, aber auch Meet & Greets mit bekannten Persönlichkeiten wie Gnu und  iCrimax. Wer mehr wollte, konnte den großen Cosplay-Contest von der Tribüne aus bestaunen und sich für die erstaunlichen Kostüme der Teilnehmenden begeistern. Am Samstag fand dann auch der Weltrekordversuch für die meisten Gaming-Cosplayer an einem Ort statt, der tatsächlich sogar geglückt ist. Mit 492 verkleideten Fans wurde der alte Rekord von Finnland um genau eine Person gebrochen – Hut ab!

Shopping, Gaming und Kaffee-Kunst, die schmeckt

Für die kleine Pause zwischendurch gab es diverse Food-Stände, an denen wir uns mit Ramen, Pizza und Getränken den Bauch vollgeschlagen haben, aber ein Angebot hat uns besonders fasziniert. Bei den japanischen Latte-Artist des Cafe Reissue aus Tokyo gab es Kaffee oder Kakao mit süßen Milchschaum-Motiven on top. Von Pokémon, Katzen oder Anime – es war vieles mit dabei. Sogar eigene Wünsche konnten geäußert werden, um dann live dabei zuzusehen, wie aufgeschäumt und mit der Hand die Bilder auf die cremige Leinwand gezaubert wurden.

Aber auch auf dem Retro-Flohmarkt gab es viele Schätze zu entdecken. Ob Sammelkarten, Retro-Games in originaler Verpackung oder klassischer Merchandise wie T-Shirts – hier war für jeden etwas dabei. Und wer es eher kreativer mochte, konnte in der Artist-Alley bei Künstler*innen Prints, Pins und andere Produkte erwerben.

Auch Gaming-Fans mussten sich auf der Polaris meistens nicht langweilen. Auf der Speedrun Stage gab es tägliche Herausforderungen, in der Retro-Ausstellung konnten die Urgesteine der Videospielkonsolen und -computer besucht werden und im Assassin’s Creed Parcours wurde sich sportlich ausgetobt.

Polaris mit fragwürdiger Preispolitik

So viel die Polaris auch zu bieten hatte, größentechnisch kommt sie noch nicht an bekannte Konkurrenten wie die Gamescom heran. Klar, thematisch treffen hier mehr Interessengruppen aufeinander als auf der Kölner Gaming-Messe, jedoch ist der Umfang der Polaris und die Relevanz in Sachen Gaming um einiges geringer. Obwohl es ein paar Stände zum Spielen gab, war keines davon wirklich frisch oder eine großartige Neuankündigung.

Zwar gab es einige Live-Auftritte und sogar die Live-Spielshow der PietSmiet-Truppe (die auch nochmal zusätzlich 10€  gekostet hat, wenn man dabei sein wollte), aber ansonsten konnte man als Standardbesucher oft nur Geld ausgeben.

Mit so einer Aufstellung dann pro Tag 35€ hinblättern zu müssen, war teurer als ein Tagesticket für die Gamescom, das in diesem Jahr 27€ (beziehungsweise 36€ für Samstag) kostete. Natürlich könnten wir jetzt noch weiter auf die Preisthematik eingehen und über Ermäßigungen, Wochenendtickets und mehr philosophieren, aber am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, ob sich ein Besuch lohnt.

Schlussendlich war die Messe trotzdem ein Erfolg. Natürlich gab es noch viel mehr zu entdecken und erleben, aber vielleicht schaut ihr euch das im nächsten Jahr einfach selber an.

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