Super Sami Roll bei uns im Test

Rollen, springen und sich mit der Zunge durch ganze Level katapultieren – das ist Super Sami Roll. Der Plattfomer des Entwickler Sonzai Games verspricht ein kunterbuntes Abenteuer, mit vielen unterschiedlichen Levels. Viele Spiele haben in den letzten Jahren versucht, den Erfolg alter Plattfomer-Spiele einzufangen und mit eigenen Elementen zu erweitern. Warum Super Sami Roll aber ein toller Spagat gelingt und warum es unfair ist, das Spiel mit eben diesen Plattformern zu vergleichen, legen wir euch in diesem Test dar.

Die Zunge ist der Schlüssel

Auf dem PC geht es direkt ins Abenteuer. Nachdem wir das Spiel gestartet haben, erwartet uns eine Einleitung in die Geschichte, welche in einen wunderschönen Pixelstil ummantelt wurde und geradezu an alte NES-Klassiker erinnert. Unsere Freundin Vera wird entführt und es liegt an uns sie zu retten. Wo habe ich solch eine Geschichte schon einmal gehört? Spaß beiseite, nimmt die Geschichte hier lediglich den Rahmen des Spiels ein und versucht auch gar nicht tiefgehende Charaktere auf die große Leinwand zu bringen oder uns mit cineastischen Zwischensequenzen eine epische Geschichte von Liebe, Drama und Verrat zu erzählen. Da ist halt diese Echse Sami und die versucht seine Freundin zu retten. Nicht mehr und auch nicht weniger. Hier vertrete ich wie bereits in anderen Tests den Standpunkt, dass ein solches Spiel eine übergreifende Story nicht nötig hat, wobei so etwas natürlich zumindest ein netter und angenehmer Zusatz wäre.

Dafür glänzt der Titel in einer simplen, aber ausdrucksstarken Grafikpracht. Nie bekommt man das Gefühl, irgendein Element passt nicht. Alle Objekte in der Welt, die Gegner, welche den Weg blockieren und der tolle Himmel erzeugen ein stimmiges Gesamtbild. Zumal die Level innerhalb einer Welt auch immer recht unterschiedlich gestaltet sind und damit jedes Mal aufs Neue mit ihrem Design überraschen. Wo ein Mario in jedem Level die Atmosphäre der jeweiligen Welt einfängt, kreiert Super Sami Roll seine ganz eigene Stimmung und versucht dadurch nicht einfach vorangegangene Klassiker zu kopieren. Man spürt einfach, wie das Spiel an jeder Ecke eigene Akzente setzen will. Hier und da hätte ich mir gerne mehr Tiefe und Details in der Spielwelt gewünscht, das ist aber nichts, was das Spiel im Großen und Ganzen qualitativ zurückdrängt.

Immer schneller… frustriert

Die grundlegenden Steuerungsoptionen, welche euch vom Spiel an die Hand gegeben werden, sind das Rollen durch die Level, das Springen über Hindernisse, die Arschbombe auf den Boden und das Heranziehen über eure Zunge. All diese Fähigkeiten und Möglichkeiten können miteinander kombiniert und zur schnelleren Fortbewegung genutzt werden. Anfangs ist es noch recht schwer einen Flow im Movement aufzubauen, wobei vor allem im späteren Verlauf Abkürzungen wie ein Profi zum eigenen Vorteil ausgenutzt werden. Wer an Mario Spielen das Movement und die Schnelligkeit schätzt, ist mit diesem Spiel gut bedient. Wer nicht gerne versucht so schnell wie möglich durch Level zu gleiten, kann zwar auch Spaß mit dem Spiel haben, wird sich aber häufig mit Frustration konfrontiert finden.

Für die Level habt ihr nicht unendlich viel Zeit. Es geht um Geschwindigkeit und darum schneller als der Timer am oberen Bildschirmrand zu sein. Durch das Einsammeln von Münzen könnt ihr euch zwar mehr Zeit dazu verdienen, oftmals seht ihr euch aber von der Uhr bedrängt. Hier kommt dann auch das größte Problem des Spiels ins Bild: die Frustration über Trial-and-Error. Ihr werdet Level öfters probieren müssen … manchmal auch mehr als öfters. Besonders die finalen Level einer Welt sind ein großer Frustfaktor und fordern häufig all eure Fähigkeiten und all eure Geduld. Wer aus dem Tod nicht lernt, kann sich an vielen der Level die Zähne ausbeißen. Zugegebenermaßen lädt das Spiel sehr schnell und macht euch den Wiedereinstieg relativ einfach, das ändert aber nichts an der Frustration, welche sich durch das ständige Scheitern in einige Level stetig aufbaut.

Lecker, diese Himbeeren

Mit einem Blick auf den Umfang wird rasch klar, dass der Titel mit 7 Stunden Spieler:innen nur kurzfristig bei Laune hält. Vor allem da sich die 7 Stunden auf den Komplementierungsprozess bezieht, solltet ihr bei einem normalen Durchlauf von nur höchstens 4 Stunden ausgehen. Diese 4 Stunden sind verteilt auf 4 Welten, welche alle jeweils mit einem eigenen Boss daherkommen. Mit dieser Länge vorweg, sei gesagt, dass ihr das Spiel auf Steam für 14,99 € erhaltet. Das mag zwar recht billig wirken, kann für den ein oder anderen jedoch immer noch zu wenig sein. Da Spiellänge bekanntermaßen ein recht kontroverser Kritikpunkt ist, würde ich den Umfang insgesamt zumindest als ausreichend bezeichnen. Besonders da ihr in jedem Level eine versteckte Himbeere sammeln könnte, sowie neue Zeitrekorde aufstellen dürft. Die Himbeeren, wie auch die gesammelten Münzen in den Levels, können dann wieder in kosmetische Items gesteckt werden, welche manchmal auch Auswirkungen auf das Gameplay haben. So gibt es eine Brille, mit deren Hilfe ihr die Umgebung in Pixeln wahrnimmt. Farben eurer Echse können auch angepasst und mithilfe der Collectibles beim lokalen Händler in jeder Welt eingekauft werden.

Kommen wir auf den Sound zu sprechen, gibt es nicht allzu viel zu nennen, außer dass Musik und Effekte dem Spiel angenehm passend ausgewählt wurden. Oftmals wiederholen sich Tracks und auch manche Soundeffekte machen eher nervös, als dass sie das Geschehen tragen, insgesamt stört diese aber nicht und dient somit hauptsächlich als Hintergrunduntermalung. Wobei hervorzuheben ist, dass die Musik abwechslungsreich auftritt und damit für jede Person etwas zu bieten hat.

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