Cotton Fantasy – Die PlayStation 4 Version bei uns im Test

Cotton ist eine traditionsreiche Serie im Stile von Titeln wie Gradius und gehört damit zu den sogenannten Shoot ’em ups. Zum 30-jährigen Jubiläum hat man nun den Arcade-Ableger Cotton Rock ’n‘ Roll: Superlative Night Dreams in Japan veröffentlicht. Hierbei gibt es eine Version für die Nintendo Switch, wie auch die PlayStation 4. Um westliche Spieler nicht komplett mit dem Namen in die Irre zu führen, erscheint das Spiel bei uns unter dem einfachen Namen Cotton Fantasy. Wir haben jetzt die Möglichkeit bekommen, den Titel vor dem Release am 20. Mai 2022 auf der PlayStation 4 zu testen. Was wir von dem zuckersüßen Shooter halten, erfahrt ihr in dieser Review!

Sympathisch, stylisch, gut

Die Willows verschwinden aus dem Fairyland? Wer soll uns jetzt noch retten? Etwa diese Göre namens Cotton, die schon des Öfteren Heldentaten verbockt hat – bitte nicht! Die Feenkönigin sieht leider keinen anderen Ausweg und schickt die Fee Silk los, Cotton zu finden und auf die neue Aufgabe anzusetzen. Nach einigem hin und her schafft es Silk die mürrische Cotton davon zu überzeugen das Fairyland und seine Einwohner zu retten, wobei Cotton diese Aufgabe nach eigener Art bewältigt. Hoffentlich wird sie die Willows nicht schon wieder aufessen…

Eine simple Prämisse, welche definitiv keine besonderen Plotpunkte erarbeitet oder gar eine tiefgründige Story verspricht. Muss es das aber? Ich finde nicht, schließlich ist die Geschichte nur ein Mittel zum Zweck dem Spieler zu erklären, wieso er all die verschiedenen Level bereist. Zumal die Geschichte dafür unglaublich charmant aufbereitet wurde. Cutscene solltet ihr im großen Umfang nicht erwarten, die Bilder und Szenen zwischen den Levels wurden dafür aber hübsch gezeichnet und fühlen sich an wie selbst ablaufender Manga, welcher mit sympathischen Charakteren und einem bunten Stil glänzt. Hier liegt deutlich eine Stärke des Spiels, da auch nach dem dritten Mal durchspielen Zwischensequenzen nicht den Charme verlieren.

Aber auch das Gameplay selbst, mit den 2.5D-Modellen, hat einen schönen Grafikstil gefunden. Dieser kann zwar nicht mit anderen japanischen Spielen aller Tales of Arise mithalten, muss er aber auch nicht, da das Spiel sowieso nicht versucht mehr zu sein, als es bereits in der Arcade war. Die Charaktere weisen einen hohen „Cuteness-Faktor“ auf, während das Gegnerdesign besser gelungen ist, als man meinen mag – besonders die Bosse sind hier ein Highlight.

Schießen und Ausweichen – das ist die Devise!

Wie üblich in Shoot ’em ups (hier auch Cute ’em ups) ist das Gameplay recht unkompliziert und verfolgt den Ansatz schnell einsteigen zu können. Mit einem Knopf schießt ihr manuell oder ladet Schüsse auf, mit einem anderen könnt ihr die Automatik aktivieren, während der dritte eine Art wechselnde Spezialattacke ist. Während im Boss der aufgeladene Schuss ein wahrer Traum ist, solltet ihr im normalen Level eher die Automatik laufen lassen, um euch auf das Ausweichen konzentrieren zu können. Hier ist die größte Schwäche des Spiels zu finden. Zum einen tauchen Gegner aufgrund der automatischen Schiene immer mal wieder unerwartet aus dem Nichts auf und zum anderen kann durch die ganzen Projektile das Geschehen oft auch mal unübersichtlich werden. Irgendwie gehören diese beiden Mangel aber auch schon irgendwie zum Genre dazu.

Sonst hatten wir nämlich sehr viel Spaß mit dem Spiel, was vor allem daran liegt, dass der Schwierigkeitsgrad recht angenehm gestaltet ist. Habt ihr einmal alle Leben verloren, geht es einfach weiter – natürlich aber im Austausch eurer gesammelten Punkte. Seid ihr also nur auf der Suche nach einem unkomplizierten Shoot ’em up könnt ihr einfach einen Lauf starten und ohne Probleme das Ende erreichen. Seid ihr aber Highscore-Jäger müsst ihr auf eure Umgebung achten und versuchen dem Tod zu entgehen, was keine einfache Angelegenheit ist. Ihr entscheidet also euren Schwierigkeitsgrad. Obwohl ich es doch schon grausam finde, dass man nach einem Treffer bereits ein Leben verliert.

Neben diesem normalen Modus, gibt es aber auch noch einen extremen Modus, in welchem ihr in jedem Level nur eine gewisse Zeit habt. Das kann zwar herausfordern sein, war in unserem Versuch aber auch nicht allzu schwierig. Was der Extramodus nun genau anders macht, hab ich aber dann doch nicht verstanden. Hier hat mir eine genaue Erklärung gefehlt, da ich nur gemerkt habe, was welcher Modus ist, wenn ich ihn selbst ausprobiert habe.

Einiges zu tun, kann aber wiederholt werden

Neben Cotton als spielbarer Charakter, gibt es noch 5 weitere, die ausgewählt werden können. Alle 6 Charaktere spielen sich hierbei anders und ermöglichen verschiedene Spielstile. Schade ist, dass die Geschichte trotzdem nur aus Cottons Sicht erklärt wird. Hier hätte ich mich über mehrere Sichtweisen gefreut. Dafür gibt es neben der Geschichte aber auch einen Trainingsmodus, in welchem die einzelnen Level nach Lust und Laune geprobt werden können. Durch die verschiedenen Charaktere und einem Kampagnendurchlauf von rund 2 Stunden, habt ihr hier aber bereits einiges zu tun und auch der Wiederspielwert ist damit recht hochgehalten. Zumal ihr Level 2 – 6 auch nach eurer eigenen Reihenfolge auswählen könnt und damit nicht an eine feste Vorgabe gebunden seid. Ein Umfang, der zum Spiel passt. Vor allem da der Titel kein Vollpreis besitzt und 39,99 € eures Geldes beansprucht (wobei das meiner Meinung nach noch etwas zu teuer ist).

Soundeffekte und Musik überzeugen auf ganzer Linie. Hier habe ich nichts zu beanstanden. Vor allem da die gesamte Kampagne vertont ist – leider nur auf Japanisch, dafür haben wir aber alle Texte auf Englisch übersetzt bekommen. Personen, welche die englische Sprache nicht beherrschen, sollten lieber die Finger vom Titel lassen, alle anderen sollten hier keine Probleme haben.

 

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