Eternals – Ein Epos, das Fans spalten wird

Nach Avengers: Endgame haben viele Fans auf ein neues Superheldenteam gewartet. Ein Kandidat diesen Platz einzunehmen, waren ganz klar die Eternals. Aus diesem Grund sollte es niemanden verwundern, dass viele Personen auch hohe Erwartungen an eben diesen Film haben. Wir hatten nun die Möglichkeit den Film vorab im Kino zu genießen. Ob die Eternals nun aber wirklich das nächste große Epos ist oder ob es schlicht und einfach nur ein weiterer Marvel Film ist, versuchen wir euch in diesem Beitrag aufzuschlüsseln.

(L-R): Kingo (Kumail Nanjiani), Makkari (Lauren Ridloff), Gilgamesh (Don Lee), Thena (Angelina Jolie), Ikaris (Richard Madden), Ajak (Salma Hayek), Sersi (Gemma Chan), Sprite (Lia McHugh), Phastos (Brian Tyree Henry) and Druig (Barry Keoghan) in Marvel Studios‘ ETERNALS. Photo courtesy of Marvel Studios. ©Marvel Studios 2021. All Rights Reserved.

Schwacher Start mit grandiosem Ende

Schon seit tausenden von Jahren leben die Eternals nun auf der Erde. Sie sind nicht nur verantwortlich für einen Großteil des menschlichen Fortschritts, auch haben sie die Erde vor den bösen Deviants beschützt. Nach einigen tiefgreifenden Ereignissen, entscheiden sich die einzelnen Mitglieder der Gruppe ihre eigenen Wege einzuschlagen. So bauen sich Ikaris, Sersi, Ajak, Thena, Gilgamesh, Kingo, Druig, Makkari, Phastos und Sprite ihre individuellen Leben auf und versuchen in Koexistenz mit den Menschen zu leben. Aufgrund der Rückkehr der Deviants muss das Team dann aber doch noch ein letztes Mal zusammenfinden, um sich gemeinsam der Bedrohung entgegenzustellen. Hierbei treten aber nicht nur bisher unbekannte Gegner auf den Plan, auch innerhalb der Gruppe tauchen immer mehr Probleme auf…

Mit seinen 2,5 Stunden ist der Film ein richtiger Brocken und auch nichts für die schnelle Unterhaltung zwischendurch. Bereits vor den ersten Informationen zum Film war eine Sache besonders klar: Marvel steht vor einer großen Herausforderung. Denn während die Charaktere aus Avengers all in ihrem eigenen Film eingeführt wurden und dort wachsen konnten, musste Eternals gleich 10 Charaktere auf einmal einführen und wachsen lassen. Und was soll ich noch dazu sagen – man merkt dies vor allem dem ersten drittel des Filmes an. Nicht nur leidet das Pasing enorm unter den ständigen Zeitsprüngen, auch ist damit der Anfang des Filmes recht zäh und langweilig. Keine Figur hat wirklich Zeit sich richtig zu entwickeln, was vor allem ersten dramatische Szenen Zuschauer:innen höchstwahrscheinlich kalt zurücklässt.

Trotz dieser anfänglichen Schwächen, nimmt der Film ab ungefähr der Hälfte außerordentlich an Fahrt auf und wir bekommen eine fantastische Szene nach der nächsten präsentiert. Die Geschichte kann nicht wirklich mit anderen Marvel Filmen mithalten, kann aber dafür vor allem durch die erwachsenen Themen Zuschauer:innen begeistern. Hierzu zählen nicht nur übliche Thematiken wie Verantwortung und das Treffen von Entscheidung, auch Romantik spielt im Film eine große Rolle. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Auch der kleine Hauch an Erotik war für Marvel etwas gänzlich neues und sollte öfters Anklang in den erwachsen gehaltenen Filmen finden.

Viel CGI, viele Kämpfe

Kingo (Kumail Nanjiani) in Marvel Studios‘ ETERNALS. Photo courtesy of Marvel Studios. © 2021 Marvel Studios. All Rights Reserved.

Wer den übertriebenen Einsatz von CGI in Marvel Filmen abgeneigt ist, wird auch in Eternals keinen Spaß haben. Nicht nur gibt es sehr wenige Szenen in denen GCI ungenutzt bleibt, auch kommen Kämpfe nicht ohne diesen Faktor aus. Wem diese Art der Realitätserweiterung gefällt, der wird mit Eternals ein Epos voller fabelhaften und phänomenal ansehnlichen Kämpfen und Settings bekommen, die wir so im MCU recht selten zu Gesicht bekommen.

Apropos Kämpfe: Diese sind besonders in der zweiten Hälfte ein ständiger Begleiter im Film. Wie vorher bereits erwähnt sind diese zwar stark CGI lastig, zeichnen sich aber durch atemberaubende Choreographien aus. Auch der unterschiedliche Einsatz der einzigartigen Fähigkeiten werden super in Szene gesetzt. Weiterhin konnten mich auch die Deviants mit ihrem schreckhaften und überaus boshaftem Aussehen von Anfang an begeistern.

Divers und gut dargestellt

(L-R): Ikaris (Richard Madden) and Sersi (Gemma Chan) in Marvel Studios‘ ETERNALS. Photo: Sophie Mutevelian ©Marvel Studios 2021. All Rights Reserved.

Der Cast, wie auch die Figuren im Film selbst, sind diverser als in jedem Marvel Film zuvor. Während wir zum Beispiel mit Phastos einen schwulen Charakter mit Familie präsentiert bekommen, präsentiert uns Makkari die erste taubstumme Superheldin im MCU. Obwohl diese Art der Inklusion oft nur aufgesetzt wirkt, wird in die Eternals nicht groß auf die „Andersartigkeit“ der Figuren eingegangen. Diese Charakterzüge werden einfach als normal akzeptiert, was ein großer Schritt im Gegensatz zu sonstigen Darstellungen ist.

Was dieser Tatsache weiterhin zuspricht, ist der Cast, der die Rollen mit Leidenschaft in die Tat umsetzt. Trotz einiger Ausnahmen konnte Angelina Jolie schon immer Zuschauer:innen begeistern und mit ihrer Schauspielkunst viele Fans in ihren Bann ziehen. Auch in  die Eternals ist ihr dies wieder großartig gelungen. Lauren Ridloff war für mich persönlich eine große Überraschung, da ihre The Walking Dead Figur zu meinen neuen Favoriten gehört. So zeigte sie auch in Eternals wie stark taubstumme Helden sein können und  dass es nicht immer darauf ankommt, wie man sich ausdrückt. Schließlich kommt es auch immer auf die eigenen Taten an. Dies sind aber nur zwei Beispiele und können auch auf den restlichen Cast übertragen werden. Jeder spielt seine Rolle und jeder spielt diese glaubhaft und mit viel Hingabe. Es macht einfach Spaß den Figuren und ihren gemeinsamen Interaktionen zuzuschauen.

Ein Film, der spalten wird…

Was ist nun aber mein generelles Fazit zum Film? Eternals wird nicht jedem gefallen und wird ganz sicher die Fangemeinde in ihren Grundfesten erschüttern. Zum einen kann die Geschichte einfach nicht mit anderen Marvel Filme mithalten und hat ganz besonders an Anfang deutliche Pasing Probleme. Anderseits wird auch das ständige Benutzen von CGI nicht jedem gefallen. Ich für meinen Teil hab den Film vor allem nach dem holprigen Start genossen und war begeistert von den Charakteren und den Bildern. Ich bin aber auch bewusst, dass viel Potential verschenkt wurde und man bestimmt auch mehr hätte machen können. Der Film ist lang, dafür aber auch an einige Stellen sehr langweilig. Wer über die genannten Fehler hinweg sehen kann und Marvel Fan ist, sollte den Film nicht verpassen. Alle anderen sollten wahrscheinlich nicht ins Kino gehen und erst warten, bis der Film in Disney Plus implementiert wird.

Was ihr aber nicht vergessen solltet: Schaut unbedingt die Mid- und End-Credit-Scene!

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