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So langsam hat es sich auch hierzulande herumgesprochen: E-Sports sind ganz klar im Kommen und werden immer größer! Let‘s Plays auf YouTube, Twitch Streams und nun auch Sport Events, die Videospiele zum Gegenstand haben. Der Erfolg all dieser Formate belegt, dass der Medienkonsum sich gewandelt hat. Anderen beim Daddeln über die Schulter zu schauen, ist eine populäre Form von Entertainment geworden. Und nichts Anderes sind alle Sportarten letztlich. Entertainment!

Darauf baut ihr gesamtes kommerzielles Potenzial. Da verhalten sich ESports nicht anders als der Fußball. Und je mehr Geld dort zu holen ist, umso mehr dämmert dies auch den sport-rechtlichen Körperschaften. Wenn man Darts als Sport anerkennen kann, wo es nachweislich ebenso um eine Hand/Auge Koordination geht wie bei den E-Sports, warum dann nicht auch das professionelle Spielen? Sogar richtige Ausrüstung, wie spezielle Gaming Stühle oder besonders sensible Gaming Mäuse, braucht man für das wettbewerbliche Spielen. Auch dies ein Sport-Kriterium.

Nun soll auf europäischem Boden eine Franchise-Liga um einen der bekanntesten und erfolgreichsten E-Sports Titel entstehen: League of Legends. Die LEC (League of Legends European Championship) wird voraussichtlich ab 2019 eingeführt und soll zehn Mannschaften umfassen.

Franchise Modell statt Auf- und Abstieg

Entsprechend dem Modell, wie man es von US Team Sportarten kennt, soll es keinen Auf- und Abstieg geben. Stattdessen werden die Mannschaften durch Franchises finanziert. Das hat den Vorteil, dass dadurch Planungssicherheit bestehen soll, weil kein sportlicher Abstieg in die Parade fahren kann. Allerdings wird ein solches System auch finanzielle Rahmenbedingungen, wie einen Salary Cap (auch diesen gibt es im US Sport) zwingend notwendig machen.

Dabei handelt es sich um vorgegebene Budgets, welche maximal in den Spieler-Stamm gesteckt werden dürfen. Andernfalls würde sonst einfach das Franchise mit den tiefsten Taschen die besten Spieler für das meiste Geld anheuern. Eine Entwicklung, die man im Fußball absolut verschlafen hat, falls sich jemand wundert, warum die Rekordmeister in allen europäischen Top Ligen sich so deutlich abgesetzt haben.

Das Franchise Modell macht auch insofern Sinn, weil es den noch sehr jungen Sport für Investoren aller Art öffnet. Und da gibt es durchaus enormes Interesse. So sind beispielsweise schon Mercedes, Coca Cola und McDonalds als Sponsoren in Erscheinung getreten. Und der FC Schalke 04 ist sogar als Franchise bei der LEC mit am Start. Aber nicht nur Unternehmen, auch Privatpersonen haben mittlerweile ein Interesse, sich als Investoren im E-Sport Bereich zu engagieren. So sind bereits Sportler wie André Gomes, Mittelfeldspieler von Barcelona, und NBA Ikone Michael Jordan als Sponsoren bzw. Investoren tätig geworden. Auch dies quasi ein Ritterschlag für die noch junge Sportart.

Riesiges Wachstumspotenzial

Für Riot, ihres Zeichens die Entwickler von League of Legends, war dieser Titel ein denkbar voller Erfolg. Gleichwohl es das Erstlingswerk und der bislang einzige Titel aus dieser Spieleschmiede war, ist es zu einem der erfolgreichsten Online-Titel aller Zeit avanciert. Sollte “LoL“ eine Hausnummer im E-Sport Bereich bleiben – und danach sieht es mittlerweile aus – dann wären der Langlebigkeit des Spiels auf absehbare Zeit nur wenige Grenzen gesetzt. Circa 27 Millionen Menschen weltweit spielen tagtäglich League of Legends. Und das neun Jahre nach dessen Erscheinen!

Auch dies ein Hinweis auf das gewaltige Wachstumspotenzial von E-Sports. Videospiele sind mittlerweile als Medienformat auf der ganzen Welt mehr oder minder etabliert. Der Wachstumsmarkt für E-Sports ist hoch international! Das ist ein gewaltiges Potenzial, bei dem sich nur die Frage stellt, durch wen und wann es abgeschöpft wird – und nicht ob! Hier könnte Riot selbst ein wichtiger Vorreiter werden. Denn bislang wurden die meiste E-Sport Wettbewerbe von sportlichen Organisatoren, die unterschiedliche Spiele als Wettbewerbsplattform nutzten, ausgetragen. Mit Riot ist es jedoch ein Entwickler selbst, der als Ausrichter auftritt. Und das in ganz großem Stil! Denn in den USA gibt es eine Liga entsprechend der hier angestrebten LEC bereits.

 

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Stefan

Media Sales, Administration, zentraler Ansprechpartner und Mitbegründer von Games-Mag

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