Das Ende der Menschheit und die Darstellung der Apokalypse in Literatur, Kino und Spiel

von Stefan Rokohl
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Jahrtausende alte Visionen vom Ende der Welt

Das (post-)apokalyptische Genre ist keinesfalls ein Thema der Moderne, sondern geht bis in die Antike zurück. Die Bibel ist berühmt für die Geschichten über die Sintflut und die Arche Noah sowie die Zerstörung von Sodom und Gomorrha. Das letzte Buch des Neuen Testaments – das Buch der Offenbarung – ist als Gesamtes einer Vision vom Ende der Welt gewidmet.

Doch auch schon Literatur vor der Bibel, wie etwa das mittlerweile fast 5.000 Jahre alte Gilgamesch-Epos, beschäftigten sich bereits mit apokalyptischen Ereignissen. Modernere Beispiele stammen aus dem 19. Jahrhundert. Eine wahre Blütezeit erlebte das Genre jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Bedrohung durch Atombomben, welche die ganze Welt auslöschen könnten, sehr real wurde.

Menschheit

Aber was sind die üblichen Ursachen für eine Apokalypse? Zu den gängigsten Auslösern gehören Außerirdische, Atomkriege, Zombieausbrüche und Pandemien, Weltraumkatastrophen, Klimaveränderungen und natürlich auch bösartige KIs, die die Menschheit im Rahmen der Singularität von der Erdoberfläche tilgen. Dabei erfreuen sich manche Themen natürlich größerer Beliebtheit als andere. Zum Beispiel Zombies, die seit den letzten Jahren zu der am meisten verbreiteten Ursache für das Ende der Welt gehören. In zahlreichen Filmen, Fernsehsendungen und  Videospielen wird das Überleben einiger Übriggebliebener dargestellt, die darum kämpfen, einen weiteren Tag zu erleben, während die Ressourcen immer knapper werden und die ganze Welt von Untoten bevölkert wird.

Hier nun ein paar der spannendsten Beispiele für postapokalyptische Spiele, die die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber Achtung: Spoiler sind möglich.

Die Metro-Serie: Vom Roman zum Videospiel

Im Jahr 2002 veröffentlichte Dmitry Glukhovsky seinen postapokalyptischen Roman mit dem Titel Metro 2033. Dieser schildert die Heldentaten einer Gruppe von Überlebenden, die sich in der Moskauer Metro verstecken, nachdem ein Atomkrieg die ganze Welt zerstört hat. Der äußerst populäre Roman brachte eine ganze Reihe von Fortsetzungen und eine Fülle von anderen Romanen, Novellen und Kurzgeschichten hervor, die im selben Universum spielen, sowie ein Brettspiel und eine bevorstehende Verfilmung.

Daneben erschien auch die sehr erfolgreiche Videospiele-Trilogie, die in dieser Welt angesiedelt ist. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Ego-Shooter und Survival-Horror, in der Munition und andere Ressourcen knapp sind, sodass die Spieler*innen sie entsprechend verwalten müssen. Die Vorkriegsmunition ist besonders wertvoll, denn sie dient als Hauptwährung, die gegen neue Waffen und Upgrades eingetauscht werden kann.

Alternativ kann sie auch zur Verteidigung eingesetzt werden und ist dabei stärker als die herkömmliche Munition des Spiels. Zu den Gegnern gehören dabei sowohl Mutanten als auch Menschen. Um zu überleben, müssen Spieler*innen außerdem eine Gasmaske bereithalten und den Luftfilter regelmäßig austauschen. Und auch die Tarnung ist ein wichtiger Bestandteil des Spielablaufs. Vor allem diese Nähe zu einer möglichen Realität macht Metro zu einer solch spannenden und wohldurchdachten Serie, an der Fans von Spielen wie Fallout oder S.T.A.L.K.E.R. große Freude finden werden.

Resident Evil: Genre-definierender Survival-Horror und kommerziell erfolgreichste Zombie-Saga der Filmgeschichte

Die Resident Evil Reihe ist ein Beispiel für einen etwas anderen Ansatz. Nach Erscheinen des Spiels (der erste Teil erschien 1996), wurde der erfolgreiche Survival-Horror zu einer Reihe von Filmen verarbeitet. Insgesamt sechs Teile kamen so zustande, die zusammen 1,2 Milliarden US-Dollar einspielten und somit zur kommerziell erfolgreichsten Zombie-Sage der Filmgeschichte wurden. Mit Mila Jovovich in der Hauptrolle als Alice weichen die Filme größtenteils von der bekannten Handlung ab, auch wenn sie oft ikonische Helden und Schurken aus den Spielen zeigen. Die finsteren Machenschaften der bösen Umbrella Corporation führen zu einer Zombie-Apokalypse, mit der Alice & Co. fertig werden müssen.

Und seien wir mal ehrlich: Auch wenn die Filme teilweise von Kritikern zerrissen wurden, ist die gesamte RE-Filmreihe dennoch ein großes filmisches Vergnügen (z.B. auf Netflix). Zombie-Fans kommen voll und ganz auf ihre Kosten, vor allem wenn man die Filme nicht zu allzu ernst nimmt und sie nicht mit dem Kultstatus der ersten Resident Evil Spiele vergleicht. Puristischen Fans der Videospiele könnte der Reboot-Film mit dem Titel „Resident Evil: Welcome to Raccoon City“ aus dem Jahr 2021 etwas besser gefallen, denn dieser bewegt sich inhaltlich deutlich näher am Ausgangsmaterial der ersten beiden Spiel.

The Last of Us: Ein Zombie-Ausbruch der anderen Art

Ein mutierter Cordyceps-Pilz beginnt, Menschen zu infizieren und verwandelt sie in hirnlose, zombieähnliche Kreaturen, deren Hauptbeschäftigung dann darin besteht, diesen Pilz weiterzuverbreiten. Überleben ist schwierig, denn die wahren Monster sind – wie nur allzu oft – andere Menschen. Dies ist die Prämisse von The Last of Us, eine der bekanntesten und erfolgreichsten Franchises des Spieleentwicklers Naughty Dog.

Der erste Teil des Spiels erzählt die Geschichte eines Mannes namens Joel, der das Teenager-Mädchen Ellie zu einer Rebellen-Einrichtung („Fireflys“) im Massachusetts State House begleiten soll. Denn: Sie könnte der Schlüssel zur Entwicklung eines Heilmittels gegen den Pilz sein. Anfangs widerwillig, entwickelt Joel eine väterliche Bindung zu Ellie. Es ist eine düstere Geschichte, bei der nicht nur Pilze, Quasi-Zombies und die Postapokalypse im Mittelpunkt stehen, sondern bei der vor allem das Zwischenmenschliche eine ganz fundamentale Rolle spielt. Dies zeigt auch die von HBO adaptierte Fernsehserie, die bei Kritikern sehr gut ankam und die ganz ohne Seifenoper-Elemente auskommt.

The Last of Us erhielt auch einen zweiten Teil sowie ein Remake, das neben Konsolen auch für PCs erhältlich ist (vorher war die Serie exklusiv für PlayStation verfügbar). Derzeit ist außerdem ein Mehrspieler-Titel in Arbeit, der in diesem Universum angesiedelt ist.

Horizon Zero Dawn: Wenn die Menschheit wieder zum Stammeswesen wird

Horizon Zero Dawn von Guerilla Games führt uns in eine ziemlich ferne Zukunft (1000 Jahre später), in der die Menschen zu primitiven Gesellschaften zurückgekehrt sind. Die alte Welt ist fast vollständig verschwunden. Schlimmer noch: Das postapokalyptische Land – das, was von den USA übrig geblieben ist – wird von tierähnlichen Robotern – den Maschinen – durchstreift. Doch was war der Auslöser dieser postapokalyptischen Welt? Genau das erfahren die Spieler*innen im Laufe der Hauptkampagne.

Was zunächst vielleicht ein wenig nach dem Konzept von Fallout klingt, erweist sich in der Umsetzung als gänzlich andere als diese Vision. Die Spieler*innen schlüpfen in die Rolle von Aloy, einer Ausgestoßenen, die eine wichtige Mission zu erfüllen hat und deren geheimnisvolle Herkunft im Verlauf des Spiels aufgedeckt wird. Die Welt, die bei dieser umfangreichen Aufgabe erkundet werden kann, ist wunderschön, detailverliebt und wirkt oft eher fantastisch als postapokalyptisch.

Dass es sich aber doch um ein Science-Fiction-Spiel handelt (und nicht um ein Fantasy-Spiel), beweisen die gelegentlichen Ruinen der alten Welt, die von der Natur zurückerobert wurden. Wirklich fantastisch (und bedrohlich) sind allerdings die Maschinen, die Kämpfe mit ihnen für die Spieler*innen unvergesslich. Wer auf der Suche nach einem einzigartigen postapokalyptischen Spiel ist, sollte sich Horizon Zero Dawn und dessen Fortsetzung Horizon Forbidden West nicht entgehen lassen.

Nur ein kleiner Blick ans Ende der Welt

Dies ist natürlich nur eine kleine Auswahl an großartigen Titeln, die sich auf Besondere Weise mit dem Ende der Welt und dem Danach auseinandersetzen. Daneben gibt es noch jede Menge erstklassiger Visionen von der Apokalypse und ihrem Ausgang – einige davon eher traditionell, andere fantasievoller und ganz anders als alles, was wir bisher in diesem Genre gesehen haben. Während literarische und filmische Meisterwerke uns als „„passive“ Zuschauer*innen an dem Geschehen teilhaben lassen, können wir in Spielen aktiv in die Rolle der Protagonisten steigen und selbst ums postapokalyptische Überleben kämpfen.

Diese und weitere spannende Highlights gibt es natürlich auch auf G2A.com.

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