Horizon Forbidden West bei uns im Test

Nachdem unermesslich großem Erfolg von Horizon Zero Dawn war schnell klar, dass Guerrilla Games eine Fortsetzung zum Spiel entwickeln muss, schließlich hat uns das Entwicklungsstudio nicht nur mit einem vielversprechenden Ansatz zu einem neuen Teil zurückgelassen, auch wollten wir unbedingt mehr von dem haben, womit der erste Teil und sein DLC an Gameplay aufbereitet haben. Mitten im ersten Jahr der Pandemie war es dann so weit, Horizon Forbidden West wurde auf einer PS5 Präsentation angekündigt. Auch wenn das Spiel wie viele andere Titel und Franchises von Releaseverschiebungen betroffen war, so war es am 18. Februar 2022 nun endlich so weit und Horizon Forbidden West kam auf die PlayStation 4 und die PlayStation 5. Erste Reviews lobten das Spiel für seine Verbesserungen und für die unglaublich schöne Grafik. Was jedoch immer kritisiert wurde, war die Geschichte, welche nicht mit dem ersten Teil mithält. Was wir aber vom Spiel halten und ob sich die rund 70€ lohnen, erfahrt ihr in diesem Test!

Bemerkung: Die Preisangabe von rund 70€ dient lediglich zur Orientierung. Aufgrund der nachträglichen Veröffentlichung dieser Review und der ständigen Fluktuation im Markt, kann sich der Preis stetig ändern.

Aloy in Bestform

Zu Anfang dieses Tests sei gesagt, dass wir nur die PlayStation 5 Version getestet haben und damit keine Auskunft darüber geben können, wie sich die beschriebenen Eigenschaften auf der PlayStation 4 verhalten. Zumindest auf der PlayStation 5 zeigt sich Horizon Forbidden West von seiner besten Seite, was nicht nur auf die Technik, sondern auch auf die Farbpracht zutrifft. Neben unglaublich schön anzusehenden Panoramen und abwechslungsreichen Gebieten in der offenen Welt sind vor allem die Charaktermodelle und die damit einhergehende Mimik in Dialogen ein wahrer Meilenstein der nächsten Generation. Während vergleichbare Neuerscheinungen wie Dying Light 2 oder Far Cry 6 doch immer noch Probleme dabei haben, Charaktere glaubhaft und ohne zeitweilige Ungereimtheiten zu präsentieren, schafft es Horizon Forbidden West lebensechte Menschen zu zaubern, die wir so in noch keinem anderen Spiel gesehen haben. Das einzige Problem ist aber Aloys Haar, welches partout nicht ruhig bleiben will und bei einem Kamerawechsel einen Schrecken erlebt, wodurch es wild um Aloys Kopf herumspringt. Obwohl dies doch oft den Realismus des Spiels trübt, verbuchen wir das Ganze unter „Meckern auf hohem Niveau“, da die Entwickler sonst einen nahezu perfekten Job abgeliefert haben.

Das hier gerade angesprochene kann natürlich auch auf die Maschinen und die in der Welt umher springenden Tiere übertragen werden. Das Verhalten eben dieser lässt die Welt in sich schlüssig wirken und sorgen vor allem für eine lebendige Atmosphäre, welche auf jeder Reise spürbar wird. Während uns auf unseren Wegen soweit noch keine großen Bugs begegnet sind, waren wir aber genervt von manchen Kletterpartien, da Aloy sich nicht nur oft geweigert hat, unsere Inputs auszuführen, es war oft einfach auch nervig, einen Sprung zu verfehlen und dadurch eine gesamte Einlage von neuem beginnen zu müssen. Trotzdem wird das restliche Reisen besonders durch das Reiten und das spätere Fliegen aufgewertet, was für eine angenehme Erkundung gesorgt hat.

Überall was zu entdecken, auch nicht zu viel

Bleiben wir direkt bei der Open World und sprechen die üblicherweise nervigen Beschäftigungstherapien an. Horizon Forbidden West ist gefüllt mit Dingen zu tun und überrascht euch an jeder Ecke mit Aufgaben, die es zu erledigen gilt. Hierbei sei aber gesagt, dass wir das Spiel mit allen Beschäftigungen nach gerade einmal 50 Stunden erledigt hatten. Hier hatten wir nicht nur die Platintrophäe eingesteckt, wir waren auch nicht genervt von allem, was zu tun war, irgendwie hat sich das Ganze natürlich angefühlt, was insbesondere den abwechslungsreichen und nicht erschlagenden Tätigkeiten geschuldet ist. Es gibt nicht „zu viel zu tun“, gerade wenn man von einer Art Aufgabe satt geworden ist, hat man diese komplett erledigt und kann zur nächsten Art voranschreiten. Zwar hat man das Gefühl, dass sich vor allem Versatzstücke in Gebäuden oder Forschungsstation ähneln, immer wurden diese aber mit neuen Herausforderungen aufgelockert, wodurch das Spiel trotz Open World Elementen ein gutes Passing gefunden hat.

Deutlich unterstützt werden diese Aspekte vom fantastischen Gameplay und den damit einhergehenden Möglichkeiten, die das Spiel Spieler:innen präsentiert. Es ist befriedigend Maschinen einzelne Teile abzuschießen und in einigen Fällen dann diese auch gegen die Maschinen zu verwenden. Auch die Möglichkeit Schwachstellen auszunutzen oder stille Wege in Anspruch zu nehmen, sorgen für eine ständige Varianz im Gameplay und fördern verschiedene Spielertypen.

Ist die Geschichte nicht so gut wie in Horizon Zero Dawn?

Ihr habt bestimmt bereits mitbekommen, dass in vielen anderen Tests die Geschichte von Horizon Forbidden West als schlechter empfunden wird, als noch im Vorgänger. Aber ist das wirklich so? Wir wagen hier zu widersprechen. Es stimmt, dass im ersten Teil das größte Mysterium war, woher die Maschinen kommen und wie es zu eben dieser vorgefundenen Welt kam. Obwohl dieses Rätsel bereits in Horizon Zero Dawn gelüftet wurde, so sind wir doch der Meinung, dass Horizon Forbidden West neue Mysterien geschaffen hat, die es locker mit dem ersten Teil aufnehmen können. So ist es bis zum Ende spannend, warum die sogenannten Zeniths auf die Erde zurückkamen und warum sie sich eben diesen Planeten zurückholen wollen. Auch das immer noch bestehende Mysterium von GAIA sorgt für eine Geschichte, welcher man als Spieler:inn unbedingt folgen will, um auch noch das letzte Rätsel dieser Welt und seiner Bewohner zu lüften. Es ist nicht fair, dem Spiel seine bereits gelüfteten Ungereimtheiten vorzuhalten, nur um dann neue Punkte außer acht zu lassen.

Zumal wird diese Geschichte von einem einzigartigen Soundtrack untermalt, welcher nicht nur richtig eingesetzt wird, sondern auch eine Atmosphäre erzeugt, in welcher man sich als Spieler:inn leicht verliert. Sowohl die Interaktion und die Kämpfe fühlen sich durch den kreierten Soundtrack wuchtig an und tragen zu einem Spielgefühl bei, welches man so derzeit selten in Spielen erfahrt. Wir sind uns sicher, dass wir uns diesen Soundtrack auch noch einmal einzeln zulegen werden.

 

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