Storm 1 – Comic-Kritik

Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Storm 1.

Erscheinungsdatum 12.08.2025
Zeichner Lucas Werneck
Autor Murewa Ayodele
Format Softcover
Seitenanzahl 120
Stories Storm (2024) 1-5
Preis 16,00€

Seit ihren frühen Auftritten bei den X-Men gehört Storm zu den Figuren, die nicht nur durch ihre Kräfte faszinieren, sondern vor allem durch ihre Haltung und ihre innere Größe. Sie hat im Laufe der Jahrzehnte einen unverwechselbaren Platz im Marvel-Kosmos eingenommen, weil sie nie nur eine Mutantin war. Sie war Wegbegleiterin, moralischer Kompass und immer wieder jene Stimme, die Mut und Würde verkörperte, wenn alles andere zusammenzubrechen drohte. Dieser Hintergrund macht jede neue Geschichte mit ihr zu einem Ereignis, das Aufmerksamkeit verdient.

Besonders spannend bleibt Storms Zeit als Königin von Wakanda. Diese Phase hat ihrer Figur eine ganz neue Dimension gegeben, weil sie dort nicht nur eine Heldin war, sondern eine Herrscherin, die Verantwortung für ein ganzes Volk übernommen hat. Ihre Entscheidungen wurden politischer, ihre Konflikte größer und ihre Persönlichkeit wuchs über die Rolle der Mutantin hinaus. Das wirkt bis heute nach und beeinflusst, wie Leserinnen und Leser sie als Figur wahrnehmen.

In jüngerer Zeit kam die Krakoa-Ära hinzu, in der Storm ihren Platz in einer völlig neuen Mutantenwelt gefunden hat. Dort zeigte sie erneut, dass sie sich weiterentwickeln kann, ohne ihre Wurzeln zu verlieren. Ihre Bedeutung stieg, ihr Einfluss wuchs und gleichzeitig wurde deutlich, wie stark und unabhängig sie geworden ist. All das legt einen reizvollen Schatten über jeden neuen Comic, der sich ihr widmet. Genau deshalb weckt Storm 1 so viel Neugier und Vorfreude auf die kommende Kritik.

Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

Inhalt:

Ororo trägt die Macht einer Göttin in sich und möchte nach dem Ende der Krakoa-Ära nichts sehnlicher, als der Welt neuen Frieden zu schenken. Doch ihr Neubeginn verwandelt sich plötzlich in einen verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit, denn ihr eigenes Ende rückt unaufhaltsam näher. Auf der Suche nach Antworten wendet sie sich an den Mystiker Dr. Voodoo, sucht Trost und Rat bei Freunden wie Wolverine und Rogue und wird inmitten ihrer Krise auch noch von Dr. Doom vorgeladen, der nun als Oberster Zauberer herrscht. Während sie versucht, all diese Fäden zusammenzuhalten, zeigt sich jedoch, dass das Universum längst einen eigenen, unerbittlichen Plan für Ororo entworfen hat.

Storm 1 hat mich auf so vielen Ebenen überrascht. Ich liebe Ororo als Figur der X-Men, trotzdem habe ich sie nie als Solo-Heldin gesehen oder gedacht, dass es funktionieren könnte. Diesen Comic habe ich also eher mit Vorsicht in die Hand genommen. Zu Unrecht, wie ich jetzt weiß. Denn Storm 1 ist eine mutige Geschichte voller cooler Momente, spannender Dialoge und noch besserer Action. Keine Ahnung, warum ich dem Ganzen nicht vertraut habe, aber jetzt möchte ich noch mehr von Ororos Solo-Abenteuern miterleben.

Was ich aber ganz besonders toll fand, ist der Bezug, den dieser Comic zu anderen Events derzeit herstellt, ohne Storm aus dem Mittelpunkt herauszurücken. Egal ob sie bei den Uncanny X-Men ist, bei Doom, dem Obersten Zauberer, oder wie Jean von Eternity erwählt wird, hier passiert so viel und doch steht immer Ororos Entwicklung im Vordergrund. Richtig gut und eine beeindruckende Erzählung, die immer wieder zu überraschen weiß. Außerdem ist Storm in diesem Comic unglaublich menschlich, was relativ selten gezeigt wird. Einfach ein Top-Comic. Punkt.

Zeichnungen:

Die Zeichnungen von Lucas Werneck in Storm 1 können mit dieser hohen Erzählkunst problemlos mithalten. Die Bilder sind kreativ, voller Leben und mit einem Kunstwerk nach dem anderen gespickt. Storm ist eine schöne Frau und diese Schönheit wird in einer solchen Vielfalt dargestellt, dass es schwer ist, nicht an jedem Panel stehen zu bleiben. Besonders ein Moment mit Logan ist so toll inszeniert, dass ich direkt ein Foto davon an meine Freundin senden musste. Einfach ein wirklich hohes künstlerisches Level, das hier präsentiert wird. Ich liebe alles daran.

Fazit zu Storm 1:

Storm 1 ist ein Comic, der sowohl Fans als auch Neulinge überrascht. Die Geschichte nutzt Ororos reiches Erbe und verankert ihre Rolle fest im modernen Marvel-Kosmos, ohne sie dabei in den Schatten anderer Figuren zu stellen. Stattdessen bekommt sie einen Raum, der ihre Stärke, ihre Zweifel und ihre enorme Entwicklung sichtbar macht. Diese Mischung sorgt für eine emotionale Reise, die nicht nur spannend ist, sondern auch nachhaltig im Gedächtnis bleibt.

Besonders beeindruckend ist, wie gut der Comic es schafft, mythologische Größe und intime Menschlichkeit miteinander zu verbinden. Ororo wirkt hier so mächtig wie eine Göttin und gleichzeitig so verletzlich wie eine Frau, die nach ihrem Platz in einer sich ständig verändernden Welt sucht. Diese Balance macht die Geschichte glaubwürdig und berührend und verleiht ihr eine Tiefe, die über reine Action weit hinausgeht.

Auch erzählerisch überzeugt Storm 1 auf vielen Ebenen. Die Dialoge sitzen, die Dynamik zwischen den Figuren trägt die Handlung mühelos und die Verbindungen zu anderen Ereignissen im Marvel-Universum sind gut gesetzt. Sie erweitern Ororos Weg, ohne den Fokus zu sehr auf Nebenstränge zu lenken. Dadurch entsteht ein Gefühl von Größe, das dennoch nie überwältigt.

Ein weiteres Highlight sind die Zeichnungen von Lucas Werneck. Sie bringen Ororos Präsenz mit einer Eleganz und Ausdruckskraft auf die Seite, die perfekt zu ihrer Figur passt. Die Panels sind lebendig, kunstvoll gesetzt und unterstützen die emotionale Wirkung der Geschichte auf eindrucksvolle Weise. Die visuelle Gestaltung hebt den Comic noch einmal deutlich an und macht ihn zu einem echten Erlebnis.

Am Ende bleibt Storm 1 ein starkes Solo-Abenteuer, das zeigt, wie viel erzählerisches Potenzial in Ororo steckt. Der Comic fängt ihren Charakter in all seinen Facetten ein und beweist, dass sie eine Figur ist, die problemlos eine ganze Reihe tragen kann. Wer eine Mischung aus Gefühl, Macht, epischer Erzählung und kunstvoller Optik sucht, wird hier fündig. Es ist ein Werk, das Lust auf mehr macht und die Hoffnung weckt, dass Ororo in Zukunft noch viele solcher Momente bekommt.

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