Die Legende der Steinkrieger 02 – Manga-Kritik

Ständig erscheinen neue Comics und Mangas aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics und Mangas. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Die Legende der Steinkrieger 02.

Erscheinungsdatum 11.12.2025
Zeichner Iroha Kohinata
Autor Iroha Kohinata
Format Softcover
Seitenanzahl 184
Preis 8,00 €

Die Legende der Steinkrieger 02 ist ein Titel, der schon durch seine bloße Erscheinung Erwartungen weckt. Bevor man sich mit den einzelnen Eindrücken und Besonderheiten auseinandersetzt, lohnt sich ein Blick darauf, welche Stimmung dieser Band im Vorfeld vermittelt und welche Themen er andeutet, ohne sie offenzulegen. Der zweite Teil wirkt wie ein Türöffner zu einer Welt, die größer, vielschichtiger und geheimnisvoller werden könnte, und genau dieses Gefühl macht ihn zu einem spannenden Ausgangspunkt für eine nähere Betrachtung.

Auch der Name Iroha Kohinata schwingt dabei von Anfang an mit, denn ihre Art, Geschichten anzulegen, hat sich bereits im ersten Band etabliert. Allein die Erwartung, wie sie ihre Welt weiter ausbaut und welche Nuancen sie in diesem Band setzen könnte, schafft eine eigene Faszination. Ob dieser zweite Band den Erwartungen gerecht werden kann und die spannenden Fantasy-Ansätze aus dem ersten weiterführt, erfahrt ihr in dieser Kritik.

Danke an den Loewe Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

Inhalt:

Isaza flieht vor seinen Verfolgern und rettet sich, indem er einer Steinkriegerin namens Yachiho die Ehe zusagt. Ihre Kräfte sind gewaltig und sie kann Steine wie lebendige Gefährten formen und lenken. Doch Isaza spürt schnell, dass selbst ihre Macht nicht ausreicht, um seine Heimat zurückzugewinnen. Deshalb brechen die beiden nach Enami auf, dem Herkunftsort von Mio, Isazas Schwägerin, in der Hoffnung auf Unterstützung. Während ihrer Reise regen sich jedoch finstere Kräfte, die lange geschlummert haben und nun drohen, alles zu verschlingen. Ist Isazas Heimat noch zu retten?

Die Legende der Steinkrieger war bereits für mich beim privaten Lesen eine spannende Fantasy-Geschichte mit der richtigen Portion Action und vor allem interessanten Charakteren. Der zweite Band schafft es nun, diese Ansätze konsequent fortzusetzen, wobei es einen gravierenden Unterschied gibt: wenig Action, dafür deutlich mehr Politik. Zwar starten wir mit der Action, mit der der erste Band aufgehört hat, doch der gesamte zweite Band setzt seinen Fokus viel stärker auf politische Intrigen, Kriegsführung und die Ausarbeitung der grausamen Realität dieser Welt. Das kam für mich zwar überraschend, hat aber deutlich mehr Tiefe in die Handlung gebracht und für eine dringend notwendige Abwechslung gesorgt. Man ist richtig gespannt, wie sich die Entscheidungen der Charaktere weiter auswirken werden.

Auch mag ich immer noch sehr, wie dezent man mit dem Genre Ecchi umgeht. Hier und da werden erotischere Inhalte angedeutet, aber nur sinnvoll zur Ausarbeitung der Geschichte genutzt. Unnötige Nacktheit und Fanservice bleiben aus. Besonders der Fantasy-Aspekt fügt sich stimmig in das historische Setting ein, ohne in High Fantasy abzudriften oder den Mittelpunkt einzunehmen. Wirklich, ich mag, was Autorin Iroha Kohinata hier geschaffen hat, und bin gespannt, wie es weitergehen wird. Ich hoffe nur, die Reihe geht nicht zwischen anderen großen Fantasy-Werken unter oder verliert im Verlauf ihre derzeitigen Stärken. Hoffnung habe ich aber.

Zeichnungen:

Die Zeichnungen von Autorin Iroha Kohinata in Die Legende der Steinkrieger 02 sind allesamt mit klarer Linienführung gestaltet, dafür aber in den Hintergründen voller interessanter Details. Ich mag sehr, wie sie es schafft, diese Welt zum Leben zu erwecken, auch wenn ich das Figurendesign stellenweise als etwas zu generisch wahrgenommen habe. Besonders die Action am Anfang ist verdammt dynamisch. Schade, dass wir im zweiten Band keine größeren Actionsequenzen sehen können. Insgesamt aber ein wirklich ansprechender Stil, der besonders im Worldbuilding und in der Dynamik glänzt.

Fazit zu Die Legende der Steinkrieger 02:

Der zweite Band von Die Legende der Steinkrieger zeigt deutlich, wie sehr sich die Reihe weiterentwickelt. Der Manga verlässt sich nicht auf bekannte Muster, sondern nutzt die Gelegenheit, seine Welt zu vertiefen und neue erzählerische Schwerpunkte zu setzen. Besonders die stärkere Ausrichtung auf Politik und strategische Konflikte sorgt dafür, dass die Geschichte komplexer wird und der Handlung ein neues Gewicht verliehen wird. Diese Veränderung kommt überraschend, fühlt sich aber nach kurzer Zeit absolut richtig an.

Gleichzeitig bleibt die emotionale Grundlage der Reihe erhalten. Die Beziehung zwischen Isaza und Yachiho wächst langsam, aber spürbar und bekommt durch die ruhigeren Passagen mehr Raum zur Entfaltung. Dadurch entsteht ein schöner Kontrast zu den düsteren Entwicklungen, die sich im Hintergrund anbahnen. Der Manga schafft es, Spannung zu erzeugen, ohne ständig auf große Actionszenen zurückzugreifen. Auch die Zeichnungen tragen viel zur Wirkung dieses Bandes bei. Sie wirken abwechslungsreich und lebendig, setzen besondere Momente schön in Szene und unterstützen die Atmosphäre der Geschichte. Kleine Schwächen im Figurendesign fallen dabei kaum ins Gewicht, da die Dynamik der Panels und die detailreichen Hintergründe ein überzeugendes Gesamtbild ergeben.

Am Ende bleibt der Eindruck eines Bandes, der Mut beweist. Die Legende der Steinkrieger 02 wählt bewusst einen anderen Weg als sein Vorgänger, gewinnt dadurch aber an erzählerischer Tiefe. Wer bereit ist, sich auf den stärker politisch geprägten Ansatz einzulassen, wird mit einer spannenden und überraschend vielschichtigen Fortsetzung belohnt. Es bleibt die Hoffnung, dass die Reihe diesen Kurs beibehält und ihr starkes Fundament weiter ausbaut.

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