Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Superman – Lost – Der verlorene Held.
Erscheinungsdatum | 23.07.2024 |
Zeichner | Carlo Pagulayan, Dan Jurgens, Lee Weeks |
Autor | Christopher Priest |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 256 |
Stories | Superman: Lost 1-10 |
Preis | 29,00 € |
Superman hat schon einiges mitgemacht und schon einige Geschichten erlebt. Der Mann von Morgen ist aber auch nicht erst seit gestern Teil der DC-Comics, sondern ein Urgestein unter den Superhelden. Neben der stetig laufenden Hauptreihe hat Superman aber auch schon viele Spin-offs bekommen, die einzelne, manchmal große, manchmal kleine Geschichten erzählen. Eine dieser Stories ist Superman: Lost von Autor Christopher Priest, der unter anderem auch Comics zu Black Adam und Deathstroke verfasst hat. Man kann also durchaus davon sprechen, dass man hier einen der größeren Autoren vor sich hat, der bereits beweisen konnte, dass ihm das Schreiben von Comics liegt. Superman ist natürlich aber auch für solche Autoren immer noch eine Klasse für sich. Aus diesem Grund erfahrt ihr in dieser Comic-Kritik, ob sich die deutsche Fassung Superman – Lost – Der verlorene Held lohnt oder ob ihr den Comic doch eher auslassen solltet!
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
Nach einer dramatischen Rettungsmission wird Superman in die unendlichen Weiten des Alls katapultiert, fern von seiner geliebten Erde. Auf der verzweifelten Suche nach einem Weg nach Hause findet er sich auf einer fremden Welt wieder, die ihm langsam zur neuen Heimat wird. Einsamkeit und Isolation nagen an ihm, und er droht dem Wahnsinn zu verfallen – sogar eine andere Frau zieht seine Aufmerksamkeit auf sich. Als er nach zwanzig Jahren endlich zur Erde zurückkehrt, hat sich alles verändert. Die Welt, die er einst kannte, existiert nicht mehr, und Lois, die ihn um jeden Preis unterstützen will, begeht einen verhängnisvollen Fehler, der alles aufs Spiel setzt.
Nun ja, eine Sache stimmt in meiner Zusammenfassung nicht ganz: Die Welt ist noch dieselbe, aber eben nicht mehr so, wie Superman sie in Erinnerung hat. Schließlich hat er 20 Jahre lang ein anderes Leben geführt. Hier kommt auch gleich meine Kritik ins Spiel, denn genau diese neue Sicht auf Superman ist unglaublich erfrischend und stellt uns vor einen Clark Kent, den wir selbst gar nicht mehr wiedererkennen. Eine emotionale Geschichte, geprägt von spannenden Geschehnissen und einer noch spannenderen Auseinandersetzung zwischen Lois und Clarks Beziehung.
Was ist Superman ohne seine Kräfte? Was ist Superman ohne seine Lois Lane? Und vor allem: Was ist Superman ohne die Menschen, die ihn zu dem gemacht haben, den wir aus den Comics kennen? Alles wichtige Fragen, mit denen sich Superman – Lost – Der verlorene Held auseinandersetzt. Auch wenn man nicht immer die tiefgreifendsten Antworten bietet, so hat man hier ein Werk geschaffen, das sich toll in den Kanon von Superman einfügt und dabei noch Schritte geht, die Comics bisher kaum gewagt haben.
Das einzige Problem und mein großer Kritikpunkt ist das Ende. Bei all dem Mut, den man in der Geschichte zeigt, ist man enttäuscht, wenn man das Ende sieht. Alle Ereignisse werden einfach zunichte gemacht. Alles wird wieder wie vorher, und nichts hat sich wirklich groß geändert – zumindest für Superman selbst. Das ist einfach nicht wegweisend, wenn man bedenkt, wie daraus ein toller Ausgangspunkt für zukünftige Geschichten hätte entstehen können. Trotzdem ein toller Comic, nur mit einem schwachen Ende.
Zeichnung:
Die Zeichnungen von Carlo Pagulayan, Dan Jurgens und Lee Weeks sind alle wunderschön anzuschauen, gut an den Mann aus Stahl angepasst und schaffen es, die richtige Atmosphäre für die Geschichte zu erzeugen. Besonders die Isolation von Superman wird von allen Künstlern toll inszeniert, wodurch man stetig ein Gefühl für seine Einsamkeit bekommt, ohne zu vergessen, um welchen Mann sich die Geschichte eigentlich dreht.
An Kreativität mangelt es den Zeichnungen auch nicht, was durch die unterschiedlichen Stile der einzelnen kreativen Köpfe noch einmal deutlich verstärkt wird. Hier gibt es also klar nichts zu meckern, und man wird sich schnell dabei ertappen, bei dem Detailgrad der Werke und Panels aus dem Staunen gar nicht mehr herauszukommen.
Fazit zu Superman – Lost – Der verlorene Held:
Superman – Lost – Der verlorene Held ist ein mutiger und erfrischender Comic, der sich traut, Superman in einem neuen Licht zu zeigen. Die emotionale Tiefe der Geschichte, gepaart mit den spannenden Konflikten und der intensiven Auseinandersetzung mit Supermans Isolation, schafft es, den Leser von Anfang bis Ende zu fesseln. Besonders gelungen ist die Darstellung von Clark Kent als gebrochenen Helden, der nicht nur mit äußeren, sondern auch mit inneren Dämonen kämpft.
Die hervorragenden Zeichnungen unterstützen die düstere und isolierte Atmosphäre der Geschichte und tragen entscheidend zur Wirkung des Comics bei. Leider trübt das Ende den Gesamteindruck, da es die mutigen Ideen der Handlung wieder relativiert und keinen bleibenden Einfluss auf den Helden hinterlässt. Trotz dieses Schwachpunkts ist Superman – Lost – Der verlorene Held eine lesenswerte und spannende Ergänzung zum Superman-Universum, die mit einer außergewöhnlichen Prämisse und starken Bildern überzeugt.
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