Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Titans 1.
Erscheinungsdatum | 25.06.2024 |
Zeichner | Nicola Scott |
Autor | Tom Taylor |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 128 |
Stories | Titans (2023) 1–5 |
Preis | 16,00 € |
Die Titans – früher auch bekannt als die Teen Titans – sind eines der wichtigsten Teams im gesamten DC-Universum. Sie haben nicht nur unzählige Comics, sondern auch eine Menge Animationsserien und sogar eine Live-Action-Serie auf Netflix spendiert bekommen, die wirklich gut ist (kleiner Tipp, wenn ihr sie noch nicht angeschaut habt). In den Comics hat sich nun aber einiges geändert. Denn nach der Dark Crisis gibt es keine Justice League mehr. Das Team rund um Batman, Superman und Wonder Woman hat sich dazu entschieden, sich aufzulösen und den Titans die großen Probleme zu überlassen. Richtig gehört, im aktuellen Kanon sind die Titans das wichtigste Team im ganzen DC-Universum. Damit kommt auch eine Menge neuer Verantwortung sowie eine große Erwartungshaltung. Ob der neue Comic unter dem Banner „Dawn of DC“ dieser Erwartungshaltung jedoch erfüllen kann, erfahrt ihr in dieser Kritik zu Titans 1!
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
Nach dem Ende der Justice League stehen die Titans unter Nightwings Führung plötzlich als mächtigstes Superhelden-Team der Welt im Rampenlicht. Doch während Cyborg, Starfire, Flash, Beast Boy, Donna Troy und Raven noch versuchen, sich der riesigen Verantwortung zu stellen, trifft sie ein verheerender Schlag: Ein Mitglied ihres Teams stirbt auf tragische Weise. Der Verlust reißt ein Loch in die Gruppe, und kaum haben sie Zeit zu trauern, lauern bereits neue Bedrohungen. Die düstere Kirche des Blutes und die skrupellose Amanda Waller sind bereit, die geschwächten Titans ins Visier zu nehmen. Oh, und Peacemaker ist auch dabei.
Ich muss erstmal meinen Bias offenlegen: Die Titans sind meiner Meinung nach so viel besser als die Justice League, haben die deutlich spannenderen Charaktere und die bislang schönste Beziehung zueinander. Es sollte also keinen verwundern, wenn ich finde, dass die Titans endlich den Spot im Rampenlicht haben, den sie bereits seit Jahren verdient haben. Nichtsdestotrotz möchte ich erstmal mit den Schwächen des neuen Einstiegs in das Titan-Universum beginnen. Titans 1 ist ein guter Start, bleibt jedoch noch weit hinter dem Potenzial zurück, welches diese neue Iteration als Ersatz der Justice League haben könnte. Der Scope ist noch bei weitem zu klein gedacht, und es fühlt sich noch nicht direkt so an, als könnten die Titans die Justice League ersetzen, auch wenn es schon mal ein guter und spannender Anfang ist.
Jetzt aber zu allem anderen: Titans 1 ist wirklich gut gelungen, hat mich vom ersten Moment an begeistert und zaubert richtig schöne Momente auf die Seiten, sodass es schwer ist, sich von der Geschichte und ihren Charakteren abzuwenden. Man hat es geschafft, sowohl die Vergangenheit der Truppe zu respektieren als auch neue Wege zu gehen und so auch Figuren wie Peacemaker und Swamp-Thing sinnvoll miteinzubauen. Wer also Angst hatte, die neue Position der Titans könnte zu viel für den Autor Tom Taylor werden, kann beruhigt sein und sich auf eine großartige Story freuen, die hier und da auch mal mit einem interessanten Twist aufwarten kann. Es heißt also wie immer: Wer kein Fan der Titans ist, wird auch in dieser Version nicht fündig werden; alle anderen können bedenkenlos zugreifen.
Zeichnung:
Der Zeichner Nicola Scott hat in diesem ersten Band der neuen Titans einen ganz tollen Stil gefunden, der mir überraschend gut gefallen hat, obwohl er doch recht generisch wirkt. Wie ich immer gerne anmerke, mag ich besondere Zeichnungen und den Willen, mal etwas Neues auszuprobieren. Titans 1 ist in seiner Linienführung aber recht klassisch, was vor allem dazu passt, dass man hier die neue Justice League sein möchte. Trotzdem ist jedes Panel, jedes Bild in seinen Details atemberaubend, schafft immer wieder pompöse, künstlerisch aussagekräftige Werke und zaubert damit eine zur Geschichte passende Bebilderung, in der ich mich sehr oft verlieren konnte. Damit hoffe ich also, von Zeichnungen dieser Art noch mehr in den Folgebänden sehen zu dürfen, und erwarte eine Menge mehr der großen Szenarien, die mit den passenden Kunstwerken untermalt werden. Danke, Nicola Scott, für diese schönen Panels!
Fazit zu Titans 1:
Titans 1 ist ein vielversprechender Start in eine neue Ära für die Titans und das gesamte DC-Universum. Der Comic schafft es, die Titans als das neue wichtigste Superhelden-Team zu etablieren, ohne ihre Wurzeln und ihre enge Teamdynamik zu vernachlässigen. Die Story bietet spannende Wendungen und emotionale Momente, die Fans der Titans begeistern werden, während die Bedrohungen von außen das Potenzial für fesselnde Konflikte schaffen. Zwar fühlt sich der Umfang des ersten Bandes noch etwas klein an im Vergleich zur früheren Justice League, doch die Charakterentwicklung und die zeichnerische Umsetzung lassen auf eine packende Fortsetzung hoffen. Nicola Scotts Zeichnungen tragen zudem maßgeblich zur Atmosphäre bei und machen Titans 1 zu einem visuellen Erlebnis. Für langjährige Fans und neue Leser gleichermaßen ist dieser Band ein lohnenswerter Einstieg in die neue Titans-Ära.
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