Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Deadpool – Noch mehr böses Blut.
Erscheinungsdatum | 25.06.2024 |
Zeichner | Rob Liefeld |
Autor | Rob Liefeld, Chad Bowers |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 136 |
Stories | Badder Blood (2023) 1–5 |
Preis | 18,00 € |
Deadpool ist eine der beliebtesten Marvel-Figuren. Das zeigt sich nicht nur durch die Beliebtheit der Comics, sondern auch durch die beiden Filme und den Vorverkauf zu dem kommenden Deadpool & Wolverine in den Kinos. Kein Wunder also, dass es sehr viele verschiedene Geschichten zum roten Kopfgeldjäger gibt. Was auch nicht viele wissen: Deadpool basiert nicht nur auf Spider-Man, sondern auch auf dem aus Star Wars bekannten Boba Fett, einem der besten Kopfgeldjäger in der Galaxie (wusste ich vor dem Einband des Comics zum Beispiel nicht). In Deadpool – Noch mehr böses Blut geht es mit der Geschichte aus Deadpool – Böses Blut weiter. Einer seiner besten Freunde wurde zum Schurken Thumper und nun muss er sich diesem ehemaligen Freund ein weiteres Mal stellen. Ob sich diese Begegnung lohnt oder ob ich euch von der neuesten Geschichte abraten würde, erfahrt ihr in dieser Comic-Kritik.
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
Vor vielen Jahren verwandelten skrupellose Wissenschaftler Wade Wilsons besten Freund in eine unaufhaltsame Vernichtungsmaschine. Jetzt ist dieser fehlgeleitete Thumper zurück, um grausame Rache an dem Mann zu nehmen, der ihn erschaffen hat. Inmitten dieses drohenden Chaos eilen Cable und Wolverine herbei, um Deadpool zu helfen. Doch während sie in den gefährlichen Straßen von Madripoor nach einer Lösung suchen, wird Deadpool tief in die zwielichtigen Machenschaften der kriminellen Unterwelt hineingezogen. Werden die drei Helden ihre Kräfte vereinen können, um Thumpers zerstörerische Pläne zu vereiteln und das Unheil abzuwenden? Oder wird Thumper all ihre Bemühungen gnadenlos zerschlagen?
Starten wir direkt mal wieder mit ein paar harten, aber ehrlichen Worten: Deadpool – Noch mehr böses Blut macht eine Menge Spaß, ist aber auch nicht der Rede wert. Die Geschichte und ihre Figuren wirken austauschbar und auch so, als ob sie keinen wirklichen Einfluss auf Deadpool und seine Zukunft haben. Zwar wird das Ganze als Trilogie angeteast, das hilft aber nicht dabei, wie schnell man alles wieder vergessen hat. Irgendwie traurig, bedenkt man, wie viel Deadpool eigentlich immer zu bieten hat.
Jetzt aber die andere Seite der Medaille: Es ist auch schon fast normal, dass Deadpool keine Tiefe hat. Anders als viele andere Helden ist Deadpool stark auf Gewalt und Komödie getrimmt, wodurch man dem Comic schnell die fehlende Handlung verzeihen kann. Auch Deadpool – Noch mehr böses Blut fällt in diese Kategorie. Da man wirklich tolle Actionsequenzen bietet, genau die richtige Menge Fanservice bringt und dazu noch schön viel Gewalt einbaut, ist es nicht schlimm, dass die Handlung irrelevant wirkt. Man sollte diesen Comic einfach in die Hand nehmen und sich auf die spaßigen Sequenzen einlassen, die einem die ganze Zeit aufgetischt werden. Besonders für Deadpool-Fans ist es also ein gelungenes Werk.
Zeichnung:
Die Zeichnungen von Rob Liefeld (welcher auch gleichzeitig als Autor fungiert) sind allesamt detailreich, actiongeladen und bieten eine gute Dynamik zwischen ruhigen und schnellen Momenten. Ich könnte wieder einmal behaupten, dass die Bilder zu generisch in ihrem Stil wirken, das hat mich diesmal aber gar nicht gestört, weil genug Kreativität in den Panels steckt, als dass ich mich über Langeweile beim Lesen aufregen müsste. Besonders die Doppelseiten und einige der größeren Bilder sind ein wirklicher Augenschmaus und machen mir direkt Lust auf den nächsten Band in diesem Deadpool-Spin-Off. Ich war zwar etwas verwirrt von den Seiten, die ich seitlich lesen musste, da die Panels hier aber richtig schön und trotzdem leicht zu lesen sind, ist das für mich kein Kritikpunkt, sondern eher ein Plus.
Fazit zu Deadpool – Noch mehr böses Blut:
Deadpool – Noch mehr böses Blut bietet Fans des Söldners mit der großen Klappe genau das, was sie erwarten: jede Menge Action, humorvolle Dialoge und eine gehörige Portion Gewalt. Die Handlung selbst mag nicht besonders tiefgründig oder einflussreich sein, aber das ist bei Deadpool auch kaum ein Kritikpunkt, da seine Geschichten oft mehr auf Unterhaltung und Spektakel setzen. Rob Liefelds Zeichnungen tragen wesentlich zum Spaß bei und bieten eine gelungene Mischung aus dynamischen Szenen und detailreichen Bildern, die besonders in den Doppelseiten glänzen. Auch wenn der Comic nicht durch eine komplexe Story besticht, so macht er dies durch seine rasante Erzählweise und den hohen Unterhaltungswert wieder wett. Für eingefleischte Deadpool-Fans ist Deadpool – Noch mehr böses Blut definitiv einen Blick wert und verspricht kurzweiligen Lesespaß.