Green Arrow 1 – Comic-Kritik

Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Green Arrow 1.

Erscheinungsdatum 28.05.2024
Zeichner Sean Izaakse
Autor Joshua Williamson
Format Softcover
Seitenanzahl 144
Stories Green Arrow (2023) 1–6
Preis 19,00 €

Green Arrow – eine lange im DC-Universum unterschätzte Figur, bis die CW-Serie Arrow ihn zu einem beliebten Helden gemacht hat, der es seit einigen Jahren auch im Mainstream weit gebracht hat. Erst ein reicher Arsch, dann auf einer Insel gestrandet und letztendlich zum Teil der Justice League geworden, Green Arrow hat eine lange bewegte Geschichte hinter sich, die nicht immer gut für ihn und seine Familie war. Es scheint nämlich niemals einfach für ihn, Black Canary und den Rest der Truppe zu sein. Dann ist da auch noch die Rückkehr seines verschwundenen Sohnes und sein eigenes Verschwinden nach den Ereignissen von Dark Crisis. Wird die Familie es je schaffen, zusammenzukommen? Ob sich der neue Band von Green Arrow lohnt und ob dieser die Geschichte sinnvoll weitererzählt, erfahrt ihr in dieser Comic-Kritik!

Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

Inhalt:

Black Canary und Arsenal begeben sich auf eine fieberhafte Suche nach Oliver Queen, dem legendären Bogenschützen, der auf mysteriöse Weise während der chaotischen Ereignisse der Dark Crisis verschwunden ist. Oliver findet sich an einem fremdartigen, zeitfernen Ort wieder, wo die Schatten seiner Vergangenheit ihn einholen und zwingen, sich seinen größten Fehlern und Vergehen zu stellen. Jede Erinnerung, jede Schuld nagt an ihm und führt ihn zu der erschreckenden Erkenntnis, dass ein Weg zurück in sein früheres Leben und zu seinen alten Verbündeten für ihn nicht mehr möglich scheint. Während seine Freunde unerbittlich nach ihm suchen, ringt Oliver mit seiner inneren Dunkelheit und den schwerwiegenden Konsequenzen seiner Taten. Die Spannung steigt, denn die Frage bleibt: Wird Oliver Queen je wieder nach Hause finden können oder bleibt er für immer in den Wirren seiner eigenen Vergangenheit gefangen?

Green Arrow 1 hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Die erneute Aufarbeitung von Olivers Familie, welche dieses Mal aber in Zusammenhang mit seiner Familiensituation gesetzt wird, ist von Anfang an spannend und hat es geschafft, mich als Green Arrow Fan von vornherein zu begeistern. Hier aber direkt der Knackpunkt: Es funktioniert eben nur, WEIL ich ein Fan bin. Der neue Band verkauft sich als passender Einstieg, macht das anfangs auf den ersten Seiten ganz gut, verrennt sich dann aber in einer chaotischen Geschichte, die nur dazu dient, Oliver von Fanservice zu Fanservice zu schicken. Versteht mich nicht falsch – vor allem der letzte Part mit Black Canary war atemberaubend für mich, da aber erstmal hinzukommen, war eine lange Zeit. Ohne diese schönen Momente für Fans bleibt leider nur eine verwirrende Story, die viel zu viel Vorwissen erfordert. Super toller Comic, aber nichts für Neueinsteiger.

Zeichnung:

Die Zeichnungen von Sean Izaakse funktionieren allesamt in diesem Comic. Es handelt sich dabei zwar „nur“ um einen ganz normalen Comicstil, den man in vielen Werken verschiedener Zeichner wiederfinden kann, zu Oliver und seinen Abenteuern passen die Panels aber allemal – vor allem dann, wenn Izaakse für Fans großartige Wiederfindungsmomente präsentiert (wie der Moment mit Black Canary, den ich im vorherigen Abschnitt erwähnt habe). Zusätzlich gibt es (ohne viel zu spoilern) zwischendrin einen Stilbruch, der nicht nur in den Arc der Geschichte passt, sondern uns auch demonstrieren möchte, wie weit Green Arrow über die Jahre gewachsen ist. Alles in allem also eine solide künstlerische Arbeit mit dem ein oder anderen Meisterwerk dazwischen.

Fazit zu Green Arrow 1:

Green Arrow 1 bietet eine spannende und emotionale Fortsetzung der Abenteuer von Oliver Queen, insbesondere für langjährige Fans des Charakters. Die Geschichte greift tief in die familiären und persönlichen Konflikte des Helden ein, was sie für eingefleischte Anhänger besonders reizvoll macht. Allerdings verliert sich die Handlung manchmal in chaotischen Wendungen und setzt viel Vorwissen voraus, was es Neueinsteigern schwer macht, den vollen Genuss zu erleben. Die Zeichnungen von Sean Izaakse ergänzen die Geschichte perfekt und bieten visuell beeindruckende Momente, die den Fans sicherlich gefallen werden. Insgesamt ein gelungener Band für eingefleischte Green Arrow-Fans, der jedoch nicht als idealer Einstiegspunkt für Neulinge dient.

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