Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Catwoman 1.
Erscheinungsdatum | 23.04.2024 |
Zeichner | Marco Santucci, Nico Leon, Sami Basri |
Autor | Tini Howard |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 160 |
Stories | Catwoman (2018) 51–56 |
Preis | 20,00 € |
Dawn of DC geht in die nächste Runde! Nachdem ich bereits den ersten Band von Nightwing und auch Doom Patrol anschauen durfte, geht es diesmal mit dem ersten neuen Sammelband von Catwoman weiter. Hierbei bekommen wir eine Selina Kyle im Gefängnis zu sehen, die nicht nur versuchen muss, einen Weg nach außen zu finden, sondern auch wie sie mit ihren Mitbewohnern klar kommt. Nach der geplatzten Hochzeit mit Batman und dem Tod ihres Ex-Freundes, ist das aber wohl eine eher leichte Aufgabe. Ob sich Catwomans erster Band unter dem Banner Dawn of DC lohnt, erfahrt ihr in dieser Comic-Kritik.
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
In den düsteren Gassen von Gotham City, gefangen zwischen Mauern aus Beton und Intrigen, beginnt Catwomans legendäre Saga auf explosive Weise! Selina Kyle, die gewiefte Diebin, findet sich hinter den kalten Gittern des Gefängnisses wieder, beschuldigt eines Mordes. Doch während sie inhaftiert ist und mit ihren Mitgefangenen sowie den unbarmherzigen Wärtern ringt, übernimmt ihre ehemalige Geliebte Eiko Hasigawa den Mantel und Degen von Catwoman! Doch damit nicht genug, denn in den Schatten der Nacht lauert auch noch der ehrgeizige Mafia-Erbe Dario Tomasso, der als Tomcat in die Fußstapfen seiner Idole treten will und sich als maskierter Rächer in die gefährlichen Machenschaften von Gotham stürzt.
Ich sage es direkt frei heraus: Catwoman 1 hat ein gewaltiges Problem. Nicht, dass die Geschichte nicht spannend wäre oder man Catwoman bzw. Selina Kyle falsch aufbereitet – nein, für mich besteht das Problem darin, dass die erste Hälfte dieser neuen Geschichte wirklich toll erzählt ist, während die zweite Hälfte komplett hinten runterfällt. Wie Selina im Gefängnis überlebt und dort nicht nur Freunde bekommt, sondern auch eine Art eigenen Gefolgschaft aufbaut, fand ich persönlich wirklich gut inszeniert. Es hat etwas, Selina als Anführerin zu erleben, während sie sich sonst immer hinter anderen bedeckt hält. Die zweite Hälfte kann hier nicht mithalten und wandelt diese spannende Prämisse leider zu einer 08/15-Geschichte, die wir so schon viel zu oft in den Catwoman-Comics gesehen haben.
Dafür glänzen in Catwoman 1 auch die Nebenfiguren, und so zeigen Tomcat als auch Eiko, dass sie noch viel mehr Charaktertiefe zu bieten haben als anfangs angenommen. Besonders Dario als Tomcat hat mich mit seiner Rivalität zu seinem Ex-Freund wirklich unterhalten und einen emotionalen Arc geboten, der mit Romantik mit größeren Liebschaften mithalten kann. Ich freue mich darauf, die Nebencharaktere im nächsten Band wiederzusehen, um zu sehen, wie sie sich auch weiterhin entwickeln werden.
Zeichnung:
Die Zeichnungen in Catwoman 1 sind ohne Frage wirklich gut gelungen und passen zum düsteren Gotham, das Selina ständig begleitet. Besonders aber die Ausgaben, die von Nico Leon inszeniert wurden, haben mir am besten gefallen. Nicht weil sein Stil düsterer ist oder die brutalen Szenen noch viel besser ins Rampenlicht setzt, sondern vielmehr, weil der etwas klarere Stil gepaart mit den tollen Charakterdarstellungen für eine emotional echte Geschichte sorgt, die man sich gerne auch ein zweites Mal anschaut. Schade nur, dass sein Talent eher in den schlechteren Ausgaben aufgebraucht wurde. Trotzdem ist es wirklich toll geworden.
Fazit zu Catwoman 1:
Insgesamt bietet Catwoman 1 unter dem Banner von Dawn of DC eine faszinierende und mitreißende Geschichte, die jedoch ihre Höhen und Tiefen hat. Die Darstellung von Selina Kyle hinter Gittern und ihr Kampf ums Überleben sowie ihre Dynamik mit den Mitgefangenen sind packend und authentisch dargestellt. Leider verliert die Geschichte in der zweiten Hälfte etwas an Schwung und driftet in bekannte Catwoman-Tropen ab.
Dennoch glänzen die Nebencharaktere wie Eiko und Dario (Tomcat) mit überraschender Tiefe und bieten interessante Entwicklungsstränge. Die Zeichnungen, insbesondere von Nico Leon, fangen die Atmosphäre von Gotham City perfekt ein und verleihen dem Comic eine visuelle Stärke. Insgesamt ist Catwoman 1 damit ein solides Werk, das trotz kleinerer Schwächen das Potenzial für eine spannende Fortsetzung unter dem Dawn of DC-Label aufzeigt.
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