Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Nightwing (Dawn of DC) 1.
Erscheinungsdatum | 23.04.2024 |
Zeichner | Bruno Redondo, Eduardo Pansica, Travis Moore |
Autor | C.S. Pacat, Tom Taylor |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 180 |
Stories | Nightwing 101 – 105 |
Preis | 23,00 € |
Nightwing ist mehr als nur der erste Robin. Er ist ein Held, eine Legende und eine Ikone, die derzeit eine wichtige Säule des DC-Universums darstellt. Bereits in Dark Crisis machten die Autoren deutlich, dass Richard nicht mehr nur ein Sidekick ist, sondern genauso gut im Mittelpunkt stehen kann wie Batman oder gar Superman. Das mag etwas übertrieben wirken, wer sich jedoch mit Comics auseinandersetzt, der wird meine Begeisterung an dieser Stelle nachvollziehen können. Nun begleiten wir Dick Grayson in Nightwing (Dawn of DC) 1 auf neuen Abenteuern, die auch für Neueinsteiger geeignet sein sollen. Ob das aber stimmt und ob ihr bedenkenlos bei der neuesten Iteration der Nightwing-Comics zugreifen könnt, erfahrt ihr in dieser Comic-Kritik!
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
Nach seiner Zeit als Batmans erster Robin hat sich Dick Grayson als der furchtlose Held Nightwing einen Namen gemacht. Jetzt, mit Autor Tom Taylor und Zeichner Travis Moore, bricht eine neue Ära an. In ihrem neuesten Abenteuer sieht sich Nightwing dem Höllen-Lord Neron gegenüber, der Rache an ihm nehmen will, weil er durch Nightwings Eingreifen die Seele der jungen Olivia Desmond verloren hat. Das setzt eine Kette gefährlicher Ereignisse in Gang, bei denen nicht nur Olivia, sondern auch die Titans in höchster Gefahr schweben!
Nightwing (Dawn of DC) 1 ist wirklich gut geworden. Das sage ich nicht nur, weil ich den Charakter selbst liebe oder von den Autoren auch schon vor dem Band ein Fan war, sondern weil man sich auf die wichtigsten Eigenschaften von Nightwing besonnen hat: Er ist wie Batman eigentlich nur ein ganz normaler Mensch. Nightwing besitzt keine Kräfte, und das versucht sich Neron zunutze zu machen, indem er Richard in Versuchung bringt, auch ein Übermensch zu werden. Hier zeigt sich aber direkt wieder, was für ein Gutmensch Nightwing ist, schließlich lehnt er ab, nur um die Seele eines kleinen Mädchens zu retten. Eine Geschichte, die den Charakter besser versteht als viele andere in den letzten Jahren.
Ob der neueste Band ein Neueinstieg ist, muss ich aber ein bisschen kritisieren. Klar – die Geschichte rund um Olivia und Dicks Verbindung wird gut für neue Leser aufbereitet und auch mit dem wichtigsten Kontext versehen, leider wirkt es trotzdem noch zu gebunden an die vorangegangenen Abenteuer, wodurch dieser Comic nicht ganz für Neueinsteiger empfohlen werden kann. Dafür hat man sich aber richtig Gedanken gemacht, den Band auch noch mit weiteren Stories zu versehen, die auch neuen Fans den Charakter zugänglich machen.
In „DU BIST NIGHTWING“ haben es Autoren und Zeichner geschafft, eine glaubwürdige Ego-Perspektive zu schaffen, durch die man sich definitiv mit Richard verbunden fühlt, ohne zu sehr mit seinem Trauma in Berührung zu kommen. „EIN ABEND IM ZIRKUS“ wiederum erzählt eine Geschichte in direktem Bezug zu Nightwings Vergangenheit und stellt gut dessen Gefühle im Hinblick auf den Zirkus als Institution dar. Zwar wird diese Storyline am Ende noch unnötigerweise in die Länge gezogen, trotzdem lernt man Dick Grayson hier besser verstehen und erkennt seine Rolle als Lehrer für die kommende Generation an Superhelden.
Zeichnung:
Zeichner Bruno Redondo, Eduardo Pansica und Travis Moore lassen in Nightwing (Dawn of DC) 1 ihre Muskeln spielen und präsentieren wirklich großartige Bilder in allen Geschichten, die man auch noch nach dem Zuklappen vor dem geistigen Auge bewundern kann. Ganz besonders „DU BIST NIGHTWING“ hat es mir mit seinen Panels angetan und zeigt, wie kreativ die Zeichner mit der Ego-Perspektive in klassischen Superhelden-Comics werden können.
Generell sind die Zeichnungen in allen drei Geschichten wirklich verspielt und machen die Emotionen der einzelnen Charaktere klar sichtbar. Wer Fan von etwas altbekannteren Stilen in Comics ist, kommt mit diesem Band definitiv auf seine Kosten. Alle anderen werden sich aber sicherlich auch nicht von Nightwing und seinen Abenteuern sattsehen können (auch wenn ich mir sicher bin, dass ein Großteil der Fans nur auf ein bestimmtes Körperteil schauen wird…).
Fazit zu Nightwing (Dawn of DC) 1:
Nightwing (Dawn of DC) 1 ist ein gelungener Start in eine neue Ära für den furchtlosen Helden Nightwing. Mit packenden Geschichten und beeindruckenden Zeichnungen bietet dieser Comic eine unterhaltsame Leseerfahrung für Fans und (wenn man offen für Rückbezüge ist) Neueinsteiger gleichermaßen. Die Autoren Tom Taylor und die Zeichner Bruno Redondo, Eduardo Pansica und Travis Moore haben es geschafft, Nightwings Charaktertiefe und seine bedeutende Rolle im DC-Universum einzufangen. Besonders hervorzuheben ist die kreative Nutzung der Ego-Perspektive in der Geschichte „DU BIST NIGHTWING“, die den Lesern einen intensiven Einblick in Nightwings Gedanken und Gefühle ermöglicht.
Die emotionalen Zeichnungen lassen die Charaktere lebendig wirken und verstärken die Wirkung der Handlung. Fans von klassischen Superhelden-Comics werden die verspielten Stile in allen drei Geschichten genießen. Obwohl der Comic möglicherweise nicht perfekt für Neueinsteiger geeignet ist, bietet er dennoch genügend Aufbereitung und Kontext, um auch ihnen den Einstieg zu erleichtern. Insgesamt ist Nightwing (Dawn of DC) 1 damit ein empfehlenswertes Werk, das die Faszination für Nightwing als furchtlosen Helden und wichtige Säule des DC-Universums unterstreicht.
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